Lohndumping auf dem Bau / Tariflohn? Krise der Baubranche

[Betriebsratvorsitzender † 6]

Stoppt diesen EU Irrsinn

Das versteht kein Mensch mehr: So blöd kann man doch gar nicht sein.
Zuerst bezahlen wir 11 Milliarden und dann gehen hundertausende deutsche Arbeitsplätze zusätzlich verloren.

Die können ja dann stempeln gehen oder sich an Hartz IV erfreuen. Sozialkassen sind Bankrott, Bauberufsgenossenschaften pleite, die Wirtschaft läuft nicht weil die Arbeiter kein Geld mehr haben. 700000 Arbeitsplätze gingen seit 1995 verloren und dann solchen Europa Irrsinn.

Zusätzlich hauen die Arbeitgeber drauf, 2004 null Lohnerhöhungen, Kürzung des Weihnachtsgeldes, immer mehr Flexi, das spart Schlechtwetter auf Kosten der Bauarbeiter, Bauarbeiter werden gegen geltendes Recht erpreßt 3-5 Std. umsonst zu arbeiten, Überstundenprozente werden nicht gezahlt, Schwarzarbeit wird ungenügend kontrolliert, Elektronische Baucard wurde am 19.04. 2000 beschlossen, dass war vor 5 Jahren. Tariftreuegesetz z. B. in NRW wird nicht kontrolliert wegen fehlendem Personal usw. usw.

Ich meine jetzt reicht es. Wir haben die Schauze gestrichen voll.
Die IG BAU hat vor ein paar Wochen die Regierung sogar verklagt.

Nichts gegen Ausländer, nichts gegen vernünftige Arbeitgeber. Aber auch deutsche Bauarbeiter haben Rechte. Wer ein Leben lang einzahlt in die Arbeitslosenversicherung -das sind ca 60000 Euro-, der bekommt am Ende ca. 10000 Euro raus, dann Hartz IV, dass heißt gar nichts wenn er sich was weggelegt hat. Und das hat jeder, weil kein Arbeiter in der Lage ist bis 65 oder 67 auf dem Bau draußen zu arbeiten.

Gesetze müssen endlich eingehalten werden, die sind nicht nur für die Kleinen.
Wenn man falsch parkt werden die 10 Euro rigoros eingetrieben bis zur Fahrzeugstillegund und Fahrverbot. Andere dürfen sich sogar über geltende Gesetze hinwegsetzen und alle bescheißen.

És wird Zeit auf die Straße zu gehen, dass haben die Bauarbeiter die dieses Land aufgebaut haben nicht verdient!!!

Regierung verspricht Rumänen und Bulgaren Arbeit in Deutschland

Rumänien und Bulgarien

EU Beitritt kostet uns 11 Milliarden Euro und hunderttausender Arbeitsplätze

Diese Rumänen freuen sich auf Deutschland bearbeitet 6. Mai 2005 von Betriebsratvorsitzender

[T.V. 57]

da kann ich nur schreiben "geiz ist geil"....
wir sind leider in einer branche tätig, die keine lobby mehr hat...bei 5.000 entlassenen opel-mitarbeitern heult die republik...bei 10.000 bauarbeitern lacht die republik.... an unseren arbeitsplätzen gibts nicht mehr viel interesse...ich habs hier schon mal geschrieben...beispiel stadien für die fussball-wm.... gebaut mit subs aus osteuropa von unseren steuergeldern...karten für die wm bekommen wir als bezahler der stadien keine....ist die wm vorbei...sollen wir die dinger wieder füllen...so wenig respekt hat keine branche in deutschland .... und ich schreibs nochmal...so wie es bei uns läuft, helfen keine noch so gute arbeit, keine noch so gute ausbildung...wenn die konkurrenz für 2 euro und weniger die stunde schafft....auch bei uns in einem handwerklich geprägten raum findest du kaum noch einen bau, wo keine kroatischen eisenbinder oder sonstwas rumläuft....fragst du die chefs der firmen, bekommst du die antwort "ohne diese leute sind wir nicht mehr konkurrenzfähig"...

[Betriebsratvorsitzender † 6]

Eine Lobby haben wir noch, die aber am Bau auch immer schwächer wird, die Gewerkschaft. Das die immer schwächer wird gerade am Bau hängt auch damit zusammen das ihr viele den Rücken kehren. Die tun nichts muss ich öfters hören. Sie kann auch die Welt nicht retten mit ein paar hauptberuflichen Funktionären. Wenn es zum Beispiel heißt streiken, müssen wir alle das tun und nicht nur ein paar Hauptamtliche. Es hat einen Streik gegeben 2002, der erste in 50 Jahren. Das haben die Arbeitgeber nicht erwartet das die IG BAU sowas auf die Beine stellt. Heute sind wir uns klar darüber, dass wir das nicht mehr schaffen.
Weil immer mehr resignieren und an sich denken. Ich hab noch Arbeit, was geht das mich an. Und wenn der AG ihnen was abzieht unterschreiben sie das sie damit einverstanden sind.
Jeder muss selber wissen, was er macht. Ich weiss nur das sie die einzige Lobby ist die sich für die Arbeiter einsetzt, bei Regierung und Arbeitgebern, bei Krankenkassen, Berufsgenossenschaften usw.

Dafür muss man sich dann von Politikern als Plage bezeichnen lassen und schon seit Jahren von einer bestimmten Partei. Jetzt rudert der Vorsitzende zurück und meint er hätte nur die Funktionäre gemeint, es ist ja Wahlkampf und da will man von jedem die Stimme

Richtig, dass ist unlauterer Wettbewerb den in erster Linie die Politiker zu verantworten haben. Ich bin nicht Mitglied in einer Partei, weder rot, noch grün noch schwarz und schon gar nicht was anderes.

Jetzt treten hier überall Politiker auf, weil am 22. Mai in NRW Wahlen sind. Ich werde möglichst viele Veranstaltungen aufsuchen und die Frage stellen:

Was tun sie um die Deutsche Bauwirtschaft zu retten. Innerhalb von wenigen Jahren wurde die einstige Konjunkturlokomotive Bau der Dampfhahn abgedreht.
Wenn das so weitergeht kann man sich leicht ausrechnen wann der letzte Maurer die Kelle aus der Hand legt.

Lest mal folgenden Artikel. Da steckt eine Menge Wahrheit drin. Mit den Verfassern dieses Beitrages möchte ich nichts zu tun haben, ich möchte auch keine Werbung dafür machen, im Gegenteil, ich möchte davor warnen und allen Dememokratischen Politikern sagen, dass sie sich dringend um die Probleme der Bauarbeiter kümmern müssen, bevor es die falschen tun und wie der Artikel schon beweist.

Bald alle Deutschen arbeitslos?

ein weiterer Artikel von einem Journalisten

Tobias Daniel

Wer in NRW wohnt kann ich nur raten, auch wenn wir alle Politik verdrossen sind,
besucht die Veranstaltungen und meldet euch zu Wort. Fragt was sie für die Bauarbeiter tun die keine Perspektive mehr sehen. Da sind auch Zeitungen dabei und dann steht das auch darin zu lesen das die Bauarbeiter sich melden und nicht mehr bereit sind sich in Harz IV und in Armut schicken zu lassen.
Denn auf diesem Weg sind wir bereits.

Keine Lohnerhöhung,
Umsonst arbeiten,
Verweigerung von Tariflohn,
Zuzahlung bei Zahnersatz und Lohnfortzahlung als Entlastung für Arbeitgeber,
Wegfall der Arbeitsplätze durch Billiglöhner,
Unzureichende Bekämpfung der Schwarzarbeit,
Keine Überwachung von Gesetzen zum Schutz der Deutschen Arbeitnehmer,z.B. Tariftreuegesetz

Der Geschäftsführer der Baugewerblichen Verbände schreibt sinngemäß in der Zeitschrift Bauinfo, in solchen Zeiten muss es erlaubt sein dass Arbeitgeber Gesetze nicht eingehalten. Von Beruf ist er Rechtsanwalt

[T.V. 57]

ich kann dir leider nicht ganz zustimmen...meine lobby ist im moment mein chef, der den tarif bezahlt...der auf subs verzichtet...und dem ich und wir alle im betrieb soweit entgegenkommen, wie es irgendwie für uns geht...das ganze ist einfach ein geben und nehmen....soviel spass macht es den chefs in kleinbetrieben im moment auch nicht, gerade da diese oft noch mit ihrem privatvermögen haften...nachdem im letzten artikel immer wieder steht verzicht zugunsten der arbeitgeber...

[max 5]

Hallo Betriebsratvorsitzender

Eine Lobby haben wir noch, die aber am Bau auch immer schwächer wird,

Das sehe ich ebenso.
Doch

die Gewerkschaft

ist garantiert nicht für die Lobby verantwortlich. Von einer IG Metall hört man abundzu noch was (ob positiv oder negativ lasse ich mal dahingestellt), doch von der IG Bau hab ich noch nicht viel gehört. Dass ich nicht viel von Gewerkschaften halte steht auf einem anderen Blatt.
Die Lobby kann man IMO wenigen starken Mittelständlern verdanken, die einerseits einheimisch Beschäftigen und andererseits auch mal was für die Gesellschaft machen. => Leider werden die auch immer weniger.
Das Hauptproblem: Die Löhne sinken... Meiner Meinung nach weniger eine Kritik an den Gewerkschaften als an Angebot und Nachfrage. Durch die Liberalisierung des Arbeitsmarktes wurde das Angebot an Arbeitskräften größer. Als Folge sinkt der Preis.
Als Bau Student bekommt man es immer wieder gesagt: "Mit deutschen Facharbeitern könnt ihr Eindruck schinden, aber kein Geld verdienen; mit ausländischen Arbeitern könnt ihr zwar keinen Eindruck schinden, aber zumindest die Kosten decken; wenn ihr Geld verdeinen wollt seit ihr hier falsch". Eigentlich traurig, aber leider sehr nahe an der Wahrheit.
Es gibt IMO kein großes Deutsches Hochbauunternehmen welches noch große Baustellen ohne ausländische Werkvertragsunternehmen abwickelt. Meist sitzen die einzigen Deutschen im Baubüro. Die Poliere sind auch noch Deutsche, der Rest wird zu Festpreisen (nicht im Stundenlohn) eingekauft. Das ist das nächste Problem: Keiner schaut mehr auf den Faktor Mensch. Die Firma wollen keine Stundenlöhne mehr, sonder Einheitspreise für geleistete Arbeiten. Ob die Firma dafür 2h oder 12h braucht ist vordergründig egal. Und so schlecht arbeiten die ausländischen Werkunternehmen eben auch nicht, als dass es sich nicht lohnt.
Und das ganze geht auch noch weiter zu den Ingenieuren. Die Statiker müssen nach der HOAI abrechnen. Doch denjenigen muss man noch finden, der das bezahlt. Eine Umgehung dieser gesetzesmäßig verankerten Preise ist rechtlich sogar eine Straftat, in der Praxis jedoch gängiger Alltag.
Traurig aber wahr, bleibt nur zu hoffen, dass es wieder mal bergauf geht.
Gruß
Max