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Lohndumping auf dem Bau / Tariflohn? Krise der Baubranche


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Also die Unternehmer stehen in Zeiten wo überspitzt gesagt, jede Leitplankenreparatur EU weit ausgeschrieben wird natürlich unter Druck, bei uns wird deshalb oft von öffentlicher Hand, eine Bauauftrag in kleinern "Häppchen" vergeben, das ist nicht aus rein sozialer Kopetenz geschehen, sondern weil sich gezeigt hat, das die Qualität abnahm als Süddeutsche und Ostösterreichische Großbauunternehmen die komplexen Untergrundverhältnisse im Rheintal, oder die Schwierigkeiten in Berg und Felsgebiet unterschätzten. Es ist schon klar, das hier dann eine Gratwanderung vorliegt (freie Marktwirtschaft..) aber wenn ein Hornbachmarkt in Hohenems zu versinken beginnt und dann stabiliesiert werden muss, wenn ein ganzer Wohnblock im Unterland vom Hang zu rutschen droht, dann ist das schon stark. (ich möchte nicht sagen, das so etwas heimischen Firmen nicht passieren kann) aber als beim Aufschluss eines Industriegebietes im Fels (Röthis-Klaus) eine große Deutsche Baufirma mit einem A 900 ohne Abstützung und 2 Schalengreifer anrückte, und dachte das Zeug könne man so wegschöpfen, da konnten wir uns das lachen schon nicht ganz verkneifen.
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Also Leute!

Ich bin Baujahr 1948.Habe als kleiner Knüppel das Wirtschaftswunder erlebt.Und später 20 Jahre lang als Journalist gearbeitet vom lokalen Bereich bis zur Bundespolitik.Seien wir doch mal ehrlich.Unsere Stärke in der Bundesrepublik bestand darin, dass sich Unternehmer und Arbeitnehmer stets an einen TIsch gesetzt hatten.Und das Ergebnis war super.Warum? Weil wir übersehbare Firmen mit echten FIrmenchefs hatten.Und Gewerkschaftern, die in der FIrma verankert waren.Wenn's schlecht gint, dann hat man den Ar....zusammengekniffen.Vom Chef bis zum Lehrling.Wenn's wieder lief, dann hat der Chef auch mehr bezahlt.Weil er genau wuste,dass er eine Super-Mannschaft hatte.Wir sind 40 Jahre lang gut gefahren mit diesem Schema!

Ich lebe seit 15 Jahren in Frankreich, kenne das Gegenteil.Niemals ein echtes Gespräch zwischen Chef und Belegschaft.Resultat: Streiks, PLeiten!

Bundesrepublik heute.Grosse UNternehhmen.Alles anonym.Die Chefs wechseln wie die Hemden.Kein Kontakt mehr zur Belegschaft!Flott an die Börse! Tolle Gewinne.TRotzdem erst mal Sozialplan.Anschliessend einige Jahre Miss-Management.Ergebnis: Arbeitnehmer raus, Firma verkauft, Ex-Chefs mit toller Abfindung ahoi für den nächsten Job.Und dann als letztes Rezept vor der Abfahrt:
Senkung der Löhne wegen der Konkurenz weltweit.Saubere SAche für die Arbeitnehmer: Lohnverzicht, Überstunden,kurzes SChnäppchen der Geldhamster an der Börse, dann Verkauf, Entlassungen.Und als Begräbnisüberschrift: deutsche Arbeitnehmer sind zu teuer! Und die Chefs.......zu billig!

Unsere soziale Marktwirtschaft hat gut funktioniert.Jetzt ist sie nicht mehr modern genug? Was heisst das? Herzlich willkommen zum Malochen, aber eure Zukunft,das ist unsere Sache.......Banken, Börse usw.Wir begraben derzeit unsere Vorteile: 50 Jahre lang wurden Gewinne verteilt samt Belegschaft.........jetzt werden Gewinne eingestrichen und die Belegschaft gleichzeitig halbiert! Na denn,
alles geht gut.... mad_red.gif mad_red.gif mad_red.gif mad_red.gif
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Da gebe ich Dir recht. Übrigens, wenn alle das zahlen was sie müßten, zum Beispiel Tariflohn, dann kann eine Firma nicht 300 Km weiter billiger anbieten wie eine einheimische, weil sie dann hohe Fahrtgelder oder Auslösung bezahlen müssen. Dann ist immer derjenige vor Ort am günstigsten und den Bauarbeitern blieben die ganzen Fahrtzeiten erspart.

Aber dann wird gesagt wir können da ( weit weg) einen Auftag bekommen, aber Auslöse können wir nicht zahlen dann kriegen wir den Auftrag nicht, zieht ihr mit?. Die Arbeiter verzichten und fahren die 300 km und die einheimischen fahren 300 km in die andere Richtung weil Ihnen eine fremde Firma den Auftrag vor der Haustüre weggeschnappt hat. :bagger3:

Ohne Regeln geht es nicht!
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Hallo Philou, in Frankreich muss das echt schlimm gewesen sein, im Baumaschinen Jahrbuch steht im Poclain Teil, dass die stetigen Streikwellen ein Mitgrund für den Niedergang von Poclain waren. Ich sehe da sowieso Paralellen zur Baumaschinenbranche da hat man vor allem im Terex und CNH Chaos auch manchmal den Anschein, das die Formel für langfristiges vitales Wirtschaften wie du es gerade beschrieben hast, über Bord geworfen wurden, Produkte, Markenidentität und die vielzitierte " Liebe zum Detail", und die Identifizierung mit dem eigenen Produkt in den Hintergrund gerückt sind, und Börse, Allmachtstreben, Kurzfristige vielversprechende Gewinnmargen usw. in den Vordergrund, ich hoffe dass sich das irgenwann ändert, und glaube auch daran, weniger Glauben im Sinn von naivem, Gutglauben, sondern rein, deshalb weil es ja Notwendigkeiten sind, die Gesellschaft braucht Bauwerke und Baufirmen brauchen Maschinen, irgenwann wird es niemanden mehr zum Aufkaufen geben, weil man zu faul ist zum selber entwickeln und bauen, es wird dann auch niemanden mehr geben mit dem man ein Joint Venture gründen könnte, und dann müsste schon alleine von Natur aus der Konkurrenzkamp neuer unternehmen und Ideen von neuem losgehen, aber das ist rein fiktiv, ich glaube nicht dass es soweit kommt, weil die Anzeichen zu schockierend wären und ein Umdenken bewirken würden, wer weiß?
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Hallo Fans!

Macht mir Spass, das man hier auf dem Bauforum Politik diskutieren kann.Ganz cool.Ganz sachlich.Unsere Politiker sollten vielleicht mal bei uns reinschauen.

Ich lebe in Frankreich und Belgien.Stehe nicht zur Wahl.Habe nichts zu verelieren.Aber eines muss ich sagen, ganz neutral:der deutsche Arbeitnehmer,wenn es ihn nicht so gäbe, die Bundesrepublik müsste ihn schleunigst noch mal erfinden.Ich kenne kein Land, wo die Arbeitnehmer so viele Opfer gebracht haben und Intelligenz zeigten in wirtschaftlichen Fragen.Wenn ich sehe, was man sich hier in FRankreich für Nichtigkeiten in der Wirtschaft um die Ohren haut.................traurig! Unsere POlitiker müssten irgendwann aufwachen und sich klar sagen: unsere Wähler sind wirklich intelligent!Wahrscheinlich ein Horrorgedanke eusa_think.gif eusa_think.gif eusa_think.gif

Aber unter dem Strich:wenn wir einige intelligente Politiker hätten....+ die Gewerkschaften ( meiner Meinung nach intelligent in den letzten Jahren) +
Firmenchefs, die noch etwas von ihrem Geschäft verstehen ( echte Chefs, keine Manager)........dann könnten wir voll auf unsere Arbeitnehmer zählen!Denn sie waren bisher immer einsame Klasse in Europa! klatsch.gif klatsch.gif
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