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Einige Fragen an Bauingenieure hier berteffend Zufriedenheit im Job


Jack Bauer

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Hallo!

Ich überlege mir, ob ich ein BI Studium anfangen sollte. Bin dann durch Recherchen in diesem Frorum hier gelandet:
http://www.studis-online.de/Fragen-Brett/read.php?96,373524

Es geht darum, was die BI-re verdienen und wie sie im allg. mit ihrem Berufsleben zufrieden sind.
Nun gibt es da Genossen, die ein total düsteres Bild von ihrem Job zeichnen:

1. Man kriegt nach dem Studium keinen Job.
2. Man muss als "Frischfleisch" ein Jahr umsonst als Praktikant arbeiten.
3. Der Arbeitsmarkt ist mit BI-en überlaufen.
4. Man arbeitet 60h pro Woche, verdient dabei 2.000 Brutto.
5. Familie oder Freunde bzw. Freundin, Hobbys kann man vergessen (da keine Zeit für).
6. Die Bauindustrie in DE ist am Ende.
7. Es wird strikt vom BIW-Studium abgeraten.
usw. (könnt ja ein wenig selbst lesen).

Es gibt dann aber auch Leute, die als BI-re zufrieden sind und auch passabel verdienen. Diese werden von den Leuten, die die oben genannten Punkte vertreten, als Ausnahmen dargestellt.

Es haben sich auch ein Paar gemeldet, die sehr zufreiden in ihrem Job sind, gutes Geld verdienen und das Studium weiterempfehlen. Diese werden sofort angegriffen und als Baulobbyisten beschimpft, die die ahnungslosen Abiturienten in das Elend ziehen wollen, mit dem Ziel die Anzahl der BI-re auf dem Arbeitsmarkt hochzuhalten, um genug billige Arbeitsknechte zu haben.

Jetzt zu meiner Frage: Ist das alles nur Schwarzmalerei oder entspricht es der Wirklichkeit?
Wenn man ins Google Bauingenieur + Gehalt eintippt, kommt man gleich auf die studies-online Seite.
Man kann sich nun gut vorstellen, dass ein BI, der mit seiner Situation, seinem Gehalt unzufrieden ist, ins Netz geht, um rauszufinden, wie's wohl anderen Gleichgesinnten geht und dann im besagten Forum landet.
Weswegen ich annehme, dass das gezeichnete BI-Bild dort nicht gerade repräsentativ für die allg. berufliche Lage der BI-re sein kann.


Ich habe mich hier ein wenig umgesehen und habe den Eindruck, dass es doch nicht so übel ist, wie es im anderen Forum dagestellt wird. Wenn man schon Threads über seine Baustellen führt...
Klar, als BI wird man nicht reich, aber dass man gleich im finanziellen Elend landet...?
Also, wie sehen eure Erfahrungen aus? Hoffe, ihr könnt ein wenig zur Aufklärung Studiuminteressierter beitragen.

MfG
Andrej

P.S. Wenn hier ein vergleichbarer Thread existiert, dann sorry. Hatte nicht so viel Zeit gehabt, alles durchzusehen. bearbeitet von Jack Bauer
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Meiner Meinung nach gehst du etwas falsch an die Sache ran.

Wer Geld verdienen will, sollte lieber auf den Maschinenbauzug aufspringen oder Lotto spielen.

Ich vertrete die Ansicht, dass man aus Überzeugung Bauingenieur wird. Du hast die Möglichkeit auf dieser Welt einen Fingerabdruck zu hinterlassen. Du kannst in vielen verschiedenen Betätigungsfeldern arbeiten, die man garnicht alle aufzählen kann.

So wie überall gibt es auch bei den BI gute und schlechte. Manche beginnen das Studium, weil sie sonst nichts anderes gefunden haben oder weil sie überzogene Vorstellungen haben. Wenn du dich aber dafür begeistern kannst dein eigenes Portfolio kontinuierlich verbesserst, wirst du auch einen Job finden.

Nach meinem Wissensstand wird jeder einigermaßen gute Jungingenieur direkt von Unternehmen übernommen. Es fehlen nämlich viele Ings. Außerdem ist die Arbeitslosigkeit bei Ings mit eine der niedrigsten in D. Und für diejenigen, die arbeitslos sind, wird es unterschiedliche Gründe geben.

Zum Punkt "Bauindustrie ist am Ende" würde ich gern mal wissen, wer sowas sagt. Wie weiter oben schon gesagt, ist das Sprektrum für BI extrem breit gefächert. Es gibt BI, die Richtung Verkehr studiert haben und später bei Automobilherstellern angeheuert haben, um Zukunftsprognosen zu entwickeln. Du kannst auch als Leiter einer Talsperre "enden". Oder du arbeitest für Versicherungen und bewertest Schäden. Oder du leitest eine Kläranlage und erfindest vielleicht ne revolutionäre Anlage. Ein völlig neuer Zweig ist die Geothermie. Da gibt es extrem großes Potential.

Ich empfehle noch den Thread: http://forum.bauforum24.biz/forum/index.php?showtopic=3381

Vlt schreiben noch ein paar Ings mit längerer Berufserfahrung. Die können dir vlt noch mehr erzählen.

Gruß
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Hi,

ich würde des Geldes wegen auf jeden Fall nicht mehr Bauingenieur studieren. 60 h sind nicht die Ausnahme und der Preiskampf ist in der doch sehr konservative Baubranche mörderisch.

Befreundete Ingenieure aus dem Maschinenbau oder der Verfahrenstechnik arbeiten im Schnitt weniger und bekommen das bessere Gehalt.

Der Job hat bis dato aber auch eine Menge Spaß gemacht. Und Abwechslungsreich ist er auch.

Gruß
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Das habe ich im anderen Forum geschrieben:


J. Bauer
Und mann muss ja nicht unbedingt der Oberbauleiter eines Projektes sein, um darauf stolz sein zu können. Reicht schon, wenn ich bei der Konstruktion oder Planung dabei bin.

Ich kann User wie "Bauingenieur" nicht wirklich verstehen. Er sagt, "Na, wenn's dir Spass macht, Bewehrungspläne zu zeichnen oder statische Nachweise zu erstellen, usw."
Sorry, aber das ist doch irgendwie beschränkt.

Man muss diese Arbeit doch im Gesamtkontext sehen. Es geht nicht nur darum, dass ich diese Pläne erstelle, sondern auch wofür ich es tue.


Ich muss auf die Arbeit, die ich geleistet habe mit Stolz zurückblicken können.
Nehmen wir zwei theoretische Fälle:

1. Ich bin ein BI. Spezialisiert auf Tiefbau. Nun bin ich bei einem Projekt dabei, bei dem wir uns in den Alpen durch einen Berg schlagen. Am Ende, nach einigen Jahren (oder wie lang auch immer), ist der Tunnel da. Wir haben den Menschen geholfen, die Infrastruktur wurde verbessert, die können schneller zur Arbeit kommen, usw.
Ich weiss, dieser Tunnel (oder Staudamm, oder Wolkenkratzer, Brücke, w.a.i.) wird immer noch da sein und den Menschen nützen, wenn ich schon lange tot bin.

2. Ich bin MBI. Bekomme eine Stelle bei "Braun", einem nahmhaften deutschen Unternehmen. Nun bin ich bei der Entwicklung eines neuen Rasierapparatmodells dabei. Nach ein Paar Monaten (oder wie lang auch immer) bin ich fertig. Das Teil funzt, kriege vllt. sogar eine Prämie dafür. Kann mir davon in diesem Jahr einen zweiten Urlaub leisten.
Halbes Jahr ist vergangen, ich bin gerade aus diesem zweiten Urlaub zurück.
Wo ist mein Rasierapparat? Er ist gar nicht mehr im Handel. Ist bei Kunden nicht angekommen, oder es ist schon ein Nachfolgemodell draussen, so dass meins nicht mehr interessant ist.

Wer nun nicht versteht, wieso ich lieber den ersten Fall auswähle, auch wenn dieser Weg viel stressiger war und ich dabei nicht so viel Kohle abgesahnt habe wie im zweiten Fall, dem werde ich es wohl auch nicht weiter erklären können.

WBII schrieb:
> Ou man du hast sowas von RECHT, zum glück bin ich
> nicht der Einzige mit der Einstellung etwas von
> sich auf dieser Welt zu hinterlassen. Viele suchen
> eine Aufgabe im Leben und bei manchen Menschen ist
> diese, etwas von sich zu hinterlassen, sich ev
> einen namen machen ect.

J. Bauer
Yep, aber einigen scheint es vordergründig ums Geld zu gehen. Und hier sind sie einfach im falschen Beruf. Was ist ein BI ohne Leidenschaft für das, was er macht?
Ich für meinen Teil würde gerne etwas nachhaltiges hinterlassen.

Nehmen wir das jetzige Hochwasser. Wäre es nicht schön nach dem Studium in die Forschung zu gehen, um neue Konzepte zu entwickeln, wie man die Menschen besser vor sowas schützt? Denn wer soll das sonst machen? Ein El-Ing. oder Wi-Ing.?




Bin also deiner Meinung
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[...] Befreundete Ingenieure aus dem Maschinenbau oder der Verfahrenstechnik arbeiten im Schnitt weniger und bekommen das bessere Gehalt. [...]



Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Und Maschinenbauingenieure sind nach wie vor sehr gefragt, zumal sich die Branche jetzt wieder erholt.
Ist zwar sicher etwas völlig anderes, aber vielleicht ja auch eine Alternative. Und wie bereits oben geschrieben, würde ich einen Beruf auch in erster Linie der Überzeugung wegen ausüben.

Niels-Baumafreddi
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