Kran-Unfälle

[Jollyjumper 135]

Also mit Obendrehern haben wir nicht sooo oft zu tun, aber ich hab auch schon beim auf und abbauen geholfen, und auch schon welche gefahren.

Ich kann mir schon schwer vorstellen, dass sich sowas bei einem Abbruchbagger oder einem Pfahlrammgerät löst, aber doch nicht bei einem Hochbaukran?
Schöne Grüße

Doch, doch...

und wie das geht , ich habe das selbst lange nicht glauben wollen und hatte mich darüber mal vor längerer Zeit mit einem Kranmonteur drüber unterhalten, der sagte mir ein drehen und wandern von Bolzen im laufenden Betrieb sei nichts seltenes, manchmal geht das dann halt soweit das ein Bolzen abscheert und im ungünstigsten Fall der Sicherungssplint auch rausrutscht

Vor 3 Jahren gab es hier bei einem Bauunternehmer der 5 Wolff WK 91 SL hat gleich zweimal hintereinander so einen Fall, wo sich ein Bolzen im unteren Grundturmbereich ( Kreuzrahmen ), wo jetzt ganz genau weiß ich nicht mehr rausgearbeitet hat, das ging beide mal gut aus weil die Kranführer dort grundsätzlich die Krane von oben fahren, der eine hat den Schaden beim Aufstieg auf den Kran erkannt, der andere hat in der Kabine oben unnormale Bewegungen des Krans bemerkt und sofort die Arbeit eingestellt und die Baustelle wurde vorsichtshalber kurzfristig geräumt

So nebenbei sieht man hier dran wie sinnvoll ein fahren aus der Kabine heraus ist, ansonsten hätte es in diesen beiden Fällen auch ev. schlimmere Konsequenzen gehabt

[hansernst 4]

Zum Weiterarbeiten nach dem Unfall:

Es ist eine Schande für unsere Branche, dass man nach einem solchen Unfall nicht sofort mit allen verfügbaren Kräften hilft.

Ein Bauleiter hätte gereicht, die 72 m³ Beton umdisponieren zu lassen.

In Beton kann man auch Verzögerer einmischen, um ihn über Stunden, sogar über Tage, am Abbinden zu hindern, wenn man denn will.

Geht Beides nicht in der zur Verfügung stehenden Zeit, hätte man den Beton an einer entsprechenden Stelle herauslaufen lassen können, abbinden lassen, um ihn dann zu entsorgen.

Das wäre ein ungeschriebenes Gebot der Menschlichkeit gewesen.

Und die angefallenen Kosten hätte man abschreiben können, davon wäre die Firma nicht Pleite gegangen.

(Man muss es ja nicht machen wie an der Brücke Wiesbaden-Mainz, die haben „flüssigen“ Beton in den Rhein laufen lassen!, wie der SWR vorgestern berichtete)

Was den „Bolzen“ oder „Welle“ angeht:

Ein feststehender Bolzen wandert normalerweise nicht.

Wenn es ein Bolzen des Auslegers am Turm war, kann er wandern bei gegenläufigen Drehbewegungen des Kranes. Dann war die Sicherung nicht ausreichend dimensioniert, oder sie wurde schlicht „vergessen“.

Eine Welle kann wandern, vor allem, wenn sie nicht geschmiert ist, was heute leider gerne vergessen wird aus Bequemlichkeit.

Gruß hansernst

[Kranmonteur72 0]

Bolzen wandern sehr wohl. Im Laufe der Zeit ändert fast jeder Bolzen seine Lage. Was allerdings ungewöhnlich ist, dass die Sicherung abschert. Und hier muss ja ein Obergurtbolzen heraus gefallen sein. Bin gespannt auf die wirkliche Ursache....und wer was versäumt hat. Schließlich war ja vor kurzem noch ein Sachverständiger vor Ort. Allerdings gibts da ja auch welche, die bei der Prüfung nicht mehr hochsteigen sondern nur mit dem Fernglas hoch schauen.

[Kranmonteur72 0]

Nur hier ist der Obergurt bolzen nicht waagrecht sondern Senkrecht drin. Und er hat nur unten den Splint und von oben einen Bund, der sicher nicht abschert. Aber vielleicht ist der Bolzen ja auch falsch rum eingebaut worden? Ansonsten kann er nicht raus fallen. Und wäre er falsch eingebaut gewesen.....hätte dies der Sachverständige erkennen müssen.

[OTTO KAISER 31]

Wenn ich manchmal sehe wie verschlissen die Splinte an den Bolzen sind oder nur halbherzig etwas weggebogen sind, da wundert mich das garnicht das so ein Splint im Kranbetrieb rausfällt und der Bolzen sich lößt. Ich denke nur wir Kranführer wissen wie solch eine Krankontruktion arbeitet, das vibriert, das Wackelt und macht und tut. Da ist so ein Splint mit Bolzen schnell raus. Ausserdem der wolff WK 122 SL ist ein alter Kran wer weiß wie alt Bolzen und Splint waren.