ST: X-Fel Hamburg

[MichaelD 1]

Hallo,

vor kurzem hatte ich die Gelegenheit eine höchst interessante Spezialtiefbau/Tunnelbaustelle zu besichtigen. In Hamburg wird demnächst mittels 2er TBM´s die Röhre samt Verzeigungen für eine neue Laser-Grundlagenforschungsstätte geschaffen. Da ich mir die physikalischen Grundlagen sparen will beschränke ich mich hier auf den bautechnischen Teil und möchte mich nocheinmal ausdrücklich bei den Damen und Herren bedanken die uns diesen Einblick ermöglicht haben, uns in selten gesehener Ausführlichkeit Wissen vermittelten und uns vorbildlich führten.

Die verschiedenen Startschächte/Baugruben wurden mittels Schlitzbetonwänden erstellt. Das ganze geschah wie gewohnt Bentonitgestützt und unter Führung von Leitwänden.
Teilweise waren Aussteifungen vorgesehen, die Baugruben selbst wurden mit einem modifizierten Cat-Bagger mit Schalengreifer ausgehoben - von einer Behelgsbrücke aus wurden dann Gewi-Anker gebohrt, deren Sitz, der Aushub und die Schlitzwand später durch Taucher kontrolliert und ggf. abgespitzt, angepasst oder korrigiert.





bearbeitet 31. Mai 2010 von MichaelD

[MichaelD 1]

Nach dem Aushub darf man sich das so vorstellen



Damit wurde dann anschließend die Unterwasserbetonsohle betoniert - man kann sich gut vorstellen dass die Arbeit durch so eine Glocke leichter und glecihmäßiger wird.



Die Anker selbst (Auftriebsicherung gegen das Grundwasser)

[MichaelD 1]

Nachdem diese gebohrt und verpresst wurden bekamen sie ihre Ankerplatte, das sah danach dann so aus :



Wenn betoniert wurde konnte dann endlich gelenzt werden - dann sah dass so aus :



Doch wie bekomme ich eine Baugrube dicht, insbesondere an den Arbeitsfugen ?

[MichaelD 1]

Die Schlitzwandfugen bekomme ich mit den bekannten Fugentechniken dicht ...




Doch wie sieht es mit der Verbindung zwischen Bodenplatte und Schlitzwand aus ?



Mittels dieser beiden Schläuche wurde eine Suspension in die Arbeitsfuge gepresst die das ganze letztenendes abdichtete - doch was ist mit dem schwarzen Schlauch ?

[MichaelD 1]

Ganz einfach : Auf diese Unterwasserbetonsohle kam noch ein konstruktiv unwichtige, aber für den Baubetrieb notwenige Arbeitsplatte



Durch die schwarzen Rohre soll später eine Seilsäge geführt werden welche die nicht mehr notwenige Arbeitsplatte zerlegt.



Eine Tunnelbohrmaschine befand sich gerade im Aufbau, die Besonderheit war dass hier auf eine aufwendige BetonSchildwiege verzichtet werden konnte - ein patentiertes Verfahren von HochTief - solange bis sich die TBM an ihren Tübbingringen in den Vorschub drücken kann wird sie von diesem Gestänge in den Vorschub "gezogen"