Mal ne allgemeine Motoren frage beim Benziner - 2-taktöl dazugeben?

[Gast mini1]

Ja schlechter! Viel Öl nutzt bei Zweitackter nie was. Nicht auf den alten Tankwart hören, der sagte: Gut schmier, gut fahr.

Aber das hier zu klären würde zu lange dauern.

erklär doch mal, wär schon mal interessant, warum zu viel auch schlecht ist im benzin.

komm, bitte, erklär.

[Maddin1 8]

erklär doch mal, wär schon mal interessant, warum zu viel auch schlecht ist im benzin.

komm, bitte, erklär.

Wie gesagt, es kommt auch immer darauf an wie prähistorisch der Zweitakter ist.

In der regel geben/gaben die Hersteller von Motoren mit Gleitlagerung an Kolbenbolzen und Pneullager ein Mischungsverhältniss von 1/25 vor. Diese Motoren waren eher gering in ihrer Leistung, sie verkokten schnell und hatten auch eine recht gute Klemmneigung.
Als dann das Pneullager schon nadelgelagert war gaben sie ihre Motoren auf ein verhältniss von 1/33 frei. Es verkokte etwas langsammer, die Leistung konnte auch gesteigert werden und die blaue Fahne aus dem Auspuff wurde auch schon weniger.
Irgendwann war dann auch der Kolbenbolzen nadelgelagert. Hier waren dann Mischungsverhältnisse von 1/50 möglich. Damit konnte der Zweitakter recht gut leben, er qualte nicht mehr und korekt eingestellt und zügig gefahren verkoken auch keine Ringe/Auspuff mehr. Manche Hersteller gaben ihre Motoren auch für 1/70-1/100 frei, aber nur in verbindung mit Vollsytetischem Öl.

Soweit erstmal welcher Motor wieviel Öl braucht.

Nun zu den Schäden die durch zuviel Öl kommen können.

Erstmal wird sich alles schön dick mit Ölkohle zusetzen.
Schlimmer aber ist, das der Motor wenn der stark belasted wird ohne Vorwarnung einen Kolbenklemmer haben wird. Und das kommt so:

Bei der Verbrennung wirds ja schön warm im Brennraum, ist ja klar. Der Zylinder dehnt sich aus wenn er warm wird, ebenso der Kolben. Die Passung zwischen beiden ist so berechnet, das der Kolben immer noch "luft" hat wenn alles Betriebswarm ist. Das sind aber alles nur 100stel mm! Damit der Kolben seine Wärme aber auch abgeben kann braucht es die Kolbenringe. Diese dichten nämlich nicht nur den Zylinder/Kolben gegeneinander ab, sondern tragen auch die Wärme vom Kolben in den Zylinder.
Schwimmt der Kolben nun förmlich im Öl, weil zb ein Motor für 1/50 mit 1/33 gefahren wird, so kommt es unter den Ringen zu "Aquaplaning". Die Ringe schwimmen auf dem Öl. Sie können so nicht mehr genug Wärme ableiten, der Kolben wächst. Die paar 100stel sind da schnell weg und er klemmt. Der ganze Ölfilm nützt da auch nix, die Drücke zwichen Zylinderwand und Kolben sind so groß, da reißt jeder Ölfilm. Interessant daran ist das der Motor danach gleich wieder frei ist, da der Kolben seine wärme ja schlagartig abgeben konnte.

So, das ist so die Hauptgefahr von zuviel Öl im Gemisch.

Wer es genau lesen will dem entfehle ich das Buch "Selbermachen/der Kupferwurm" von Carl Hertwig. Das ist ein Motorradschrauberbuch alter Schule.
Daraus und aus 60 000km auf Zweitaktern habe ich die erfahrungen von oben.

[Gast mini1]

Respekt!

[André 139]

Ich kenne aus eigener Erfahrung Motoren die 400.000km gemacht haben, wie Mercedes 230E (W123 & W124) E280 (W210). Auch mein alter Passat mit 1,8er Benziner lief bei 380.000 noch einwandfrei (nur bei 200.000 waren die Schaftdichtungen fällig). Der V6er TDI hat dagegen bei 250.000 mit einem Lagerschaden das Zeitliche gesegnet (wobei diese Maschine mit eingelaufenen Nockenwellen eh ein Problemkind war).

Alle Autos wurden regelmässig gewartet, haben immer Synthetiköl bekommen und sind in kaltem Zustand ordentlich warmgefahren. Alle Motoren sind aber regelmässig auf der Autobahn auch Voll-Last gelaufen. Bis auf den V6er haben auch alle Autos regelmässig Anhänger gezogen. Aber keiner hat Öl im Kraftstoff gehabt.

Und bezüglich Öl beim Viertakter: Beim Zweitakter schmiert das Kraftstoff-Luft Gemisch auch den Kurbeltrieb weil das Frischgas durch das Kurbelgehäuse geleitet wird.

[Erdwin 33]

Man sollte es vielleicht mal so erklären wieso bei einem Viertaktmotor kein Öl dem Benzin beigemischt wird.
Der Unterschied zwischen Zwei - und Viertaktmotor schmierungstechnisch gesehen besteht darin ,das der Zweitakter das Kurbelgehäuse zur Verdichtung benötigt, ergo muß das Öl woanders her kommen ,also durch Beimischung zum Benzin.

hier mal was zum angucken und verstehen :
Zweitakter
http://library.thinkquest.org/C006011/germ...tmotor.php3?v=2

Viertakter
http://library.thinkquest.org/C006011/germ...omotor.php3?v=2