Form 8A 245 Geschrieben 2. Januar 2010 Geschrieben 2. Januar 2010 (bearbeitet) Heute möchte ich von einer Sanierung berichten, die auch für unser Büro kein alltäglicher Job war. Das Sanierungsobjekt war ein denkmalgeschützter, ca. 36 m hoher Glockenturm, dessen Außenfassade erneuert und das Geläute, das etwa 4 Jahre stillgelegt war, saniert bzw. schwingungstechnisch optimiert wurde. Das Baujahr des Turmes war etwa 1931. Die Konstruktion besteht aus einem Stampfbetonsockel, auf den die Außenwände aus KS-Steinen aufgemauert wurde. Die Aussteifung erfolgtmit Stahlbeton-Zwischendecken, im Bereich der Glockenstube mit Teilzwischendecken und Ringankern.Bei der Aufnahme der Schäden stellte sich das Gebäude folgendermaßen dar: bearbeitet 2. Januar 2010 von Form 8A Zitieren
Form 8A 245 Geschrieben 2. Januar 2010 Autor Geschrieben 2. Januar 2010 Auffällig waren die enormen Schäden am vorhandenen Putzsystem, insbesondere an der Nordwest- und Süd-Seite des Gebäudes. Zitieren
Form 8A 245 Geschrieben 2. Januar 2010 Autor Geschrieben 2. Januar 2010 Die weiteren Untersuchungen des vorhandenen Putzes ergaben, daß es sich bei dem ursprünglichen Material um einen Kalkputz mit ca. 5 % Zementanteil handelte, was durchaus typisch für die Zeit war. Größere Teile dieser Putzschale wurden bei einer der vorhergehenden Sanierungen mit einem stark zementhaltigen Putz und einem Kunstharzputz ausgebessert. Dazu erhielt die Fassade mehrere Dispersionsfarbanstriche, die eine Zwischencarbonatisierung des Kalkputzes verhinderten. In der Konsequenz bedeudete dies, dass die Putzfestigkeit von außen nach innen abnahm und die Festigkeit des Unterputzes bei 0 N/mm² lag, also nicht mehr vorhanden war. Damit gab es auch keine Haftung mehr auf dem Mauerwerk, das aus relativ harten und wenig saugfähigen Kalksandsteinen besteht. Zitieren
Form 8A 245 Geschrieben 2. Januar 2010 Autor Geschrieben 2. Januar 2010 Im Zuge der Außensanierung des Glockenturmes wurde auch eine Schwingungsmessung durchgeführt, um ein evtl. vorhandenes Schadenspotential des Geläutes zu erkennen und zu beheben. Hierzu wurde ein Schwingungserreger, bestehend aus zwei rotierenden Massen, in etwa 15 m über der Geländeoberkante auf dem Glockenstubenboden angebracht. Gemessen wurde mit Meßdosen, die an prägnanten Stellen im Gebäudeinneren angebracht wurden. Daneben wurden die Schwingungen, die die 4 Glocken beim Läuten erzeugen, gemessen. Hierbei hat die größte Glocke ein Eigengewicht von ca. 1,3 Tonnen. Die Messungen ergaben eine Belastung bei vollem Geläute aller 4 Glocken in vertikaler Richtung von ca. 50 Tonnen, in horizontaler Richtung von ca. 38 Tonnen. Daneben wurde der nach DIN 4178 geforderte Abstand zur Eigenresonanz von 10 % bei der höchsten Glocke um ca. 2 % unterschritten. Zitieren
Form 8A 245 Geschrieben 2. Januar 2010 Autor Geschrieben 2. Januar 2010 Aufhängung der Glocke mit unterdimensionierten Bügelschrauben, in der Mitte Befestigung des Klöppels mit zwei Konenmuttern. Im Hintergrund erkennbar das Längsjoch sowie Läuterad... ... mit Kettenantrieb und Läutemotor. Zitieren
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