Bauforum24 1.291 Geschrieben 23. Dezember 2009 Geschrieben 23. Dezember 2009 Die Römer nannten den Fluss Lima ?Lethe" und in der klassischen Mythologie rankten sich um ihn Legenden als Fluss des Vergessens und der Hinterhältigkeit. Beim Bau einer Wasserleitung, die unter diesem Fluss verlegt wird, war nur eines hinterhältig: die geologischen und räumlichen Bedingungen. Dank der Kombination eines bestimmten Spezialtiefbauverfahrens und der Bestückung der Fräse mit neu entwickelten Fräszähnen waren diese Herausforderungen bald vergessen. In Portugal wird mit einer Microtunnelling-Anlage eine Wasserleitung unter dem Lima verlegt. Dazu mussten zuerst Startschächte gebaut werden. Das im Spezialtiefbau erfahrene Unternehmen Geo Rumo hatte den Auftrag, hierfür die Verbauwände zu erstellen. Sie wurden im CSM-Verfahren (Cutter Soil Mixing) mit einer RTG RG25S hergestellt. Pro Schacht wurden 24 Panels, 23 Meter tief mit einer von Bauer Maschinen entwickelten BCM5 (800 mm Fräsrad), gefräst.Das CSM-Verfahren ist aus der Schlitzwandfräsentechnik abgeleitet. Der Boden wird mit Fräsrädern, die um eine horizontale Achse rotieren, gelockert und durch die Zugabe von selbsterhärtender Suspension durch die Drehbewegung der Räder in situ zu einem Boden-Zement-Mörtel vermischt. Herzstück der Bauer-Maschine sind zwei Fräsgetriebe, die Standardfräsräder antreiben. Die Räder können in beide Richtungen angetrieben werden. Die Suspension wird über eine zentrale Öffnung zwischen die Fräsräder gepumpt und durch das Drehen der Räder mit dem gelösten Boden vermischt. Die Räder und zwischen den Fräszähnen stehende Abweiser wirken wie ein Zwangsmischer. Speziell für das CSM-Verfahren entwickelten Betek und Bauer gemeinsam den Fräszahn SB38DC, der auf der Baustelle in Ponte de Lima in Portugal zum ersten Mal getestet worden ist. Der Fräszahn ist sozusagen ein ?Beißerchen in alle Richtungen" ? mit diesem Zahn kann in beide Richtungen gefräst werden. Dies ist wichtig, um das Lösen des Bodens zu optimieren. Davon abgesehen kann dadurch die Fräse korrigiert werden, um ein gerades Panel zu erhalten. Die Bodenverhältnisse bieten an dieser Baustelle alles von weichem Mutterboden über unterschiedliche Kies- und Sandschichten, hartem Ton und Stein bis hin zu sehr hartem Schiefer. Gleich beim ersten Testlauf zeigte sich, dass der doppelschneidige Fräszahn SB38DC für solche Einsätze ist absolut geeignet ist. Der Verschleiß wurde deutlich minimiert, das Lösen des Bodens optimiert. Die Maschine läuft viel ruhiger und leistet einen konstant hohen Vorschub.Ein Ziehen der Fräse nach 15 m, das wegen der in diesem Fall vorgefundenen komplexen Geologie zur Prüfung oder gegebenenfalls zum Wechsel von Zähnen notwendig war, war nicht mehr erforderlich. An dieser Baustelle bedeutete dies eine Zeitersparnis von ca. 30 Minuten pro Panel. Hochgerechnet bedeutet dies bei 24 Panels pro Schacht zwölf Stunden.Mehr News aus der Baumaschinenbranche... Herstellerlink: www.betek.de(Fotos: Betek) Zitieren
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