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Rund 2 Milliarden Euro investiert die RWE Power AG am Standort Hamm (Westfalen) in den Bau eines der weltweit effizientesten Steinkohlekraftwerke mit insgesamt 1.600 Megawatt Leistung. Der Einbau von rund 250.000 m³ Beton unterschiedlicher Festigkeitsklassen und Konsistenzen erfolgt überwiegend durch Putzmeister Autobetonpumpen mit bis zu 62 m Verteilermasthöhe und zwei stationären PM-Verteilermasten. Aber auch ein teleskopierbarer Bandförderer Telebelt TB 130 wird auf der riesigen Baustelle eingesetzt zur Förderung der unterschiedlichsten Schüttgüter.

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Ohne umzusetzen betoniert diese Putzmeister Großmastpumpe M 58-5
eine hohe, vor allem jedoch lang gestreckte Wandschalung.


Mit der Durchführung der umfangreichen Erd-, Beton- und Ausbauarbeiten für die beiden neuen Kraftwerksblöcke ?D" und ?E" (Auftragsvolumen 135 Mio. ?) hat der Bauherr die Alpine Bau Deutschland AG (Niederlassung Industrie- und Kraftwerksbau Dortmund) beauftragt. Das Doppelblock-Kraftwerk mit 2 x 800 Megawatt Leistung entsteht auf dem Gelände eines ehemals geplanten Kernkraftwerks und neben dem seit September 1989 stillgelegten Hochtemperatur-Reaktor THTR-300.

Zum Kraftwerksneubau gehören u.a. ein Gebäudekomplex aus Maschinen- und Kesselhäusern, Schalteranlagengebäuden und Wasserzentrum, vier Treppentürmen, sieben Silos mit bis zu 10.000 m³ Fassungsvermögen für Kalkstein, Gips und Asche sowie zwei 165 m hoch ragende Kühltürme.

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Kaum Platz ? dennoch lässt sich der M 62-6 dank der vorderen, teleskopierbaren
Diagonalabstützung korrekt abstützen.


Den Auftrag zum Fördern von über 220.000 m³ Beton erhielt der Betonpumpendienst BEKA (Kerpen). Mitentscheidend bei der Vergabe war die Flotten-Zusammensetzung des Pumpendienstes, die aus über 40 Autobetonpumpen besteht. So verfügt BEKA neben Maschinen der 20-, 30- und 40-Meter-Klasse auch über drei M 52-5, drei M 58-5 und zwei M 62-6. Aufgrund der Mastlängen und großen Arbeitsbereiche durch flexibel einsetzbare 5- und 6-Arm-Technik hatte BEKA mit ihren Großmastpumpen bei der Ausschreibung entscheidende Vorteile. Hinzu kam die Möglichkeit, die großen 5- und 6-Achser im OSS-Modus einseitig schmal abstützen zu können, sollten die Baustellenbedingungen dies erfordern.

Die umfangreichen Betonagen begannen im Frühjahr 2008. Für die Herstellung der teilweise 5 m mächtigen Bodenplatten wurden bis zu 6.500 m³ Beton (C35/45) nass in nass eingebaut. Um die zahlreichen Wände, Decken und Unterzüge fertig zu stellen, sind die Putzmeister-Pumpen fast täglich hier im Einsatz. BEKA-Maschinist Ricco Lemm, ?Mein M 58 ist mit all den elektronischen Extras ausgestattet, die Putzmeister so bietet, z.B. so bekannte Systeme wie EBC, EOC, EPS. Wenn man - so wie ich jetzt - in 20 m Höhe auf dem Gerüst steht, sind aber auch die Zusatzfunktionen praktisch, wie per Funkfernsteuerung den Rüttler am Trichter ein- und ausschalten zu können, Und dann zeigt mir das Grafikdisplay auf der Fernbedienung jederzeit alles Wichtige an, - bis hin zur momentanen Öltemperatur!"

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Die PM-Funkfernsteuerung mit Grafik-Display.

Ricco Lemm ist mit dem M 58-5 oft auf der Kraftwerksbaustelle. Z.B. pumpt er Beton mit 16 mm Größtkorn (C30/37) in die Wandschalung eines der Schaltanlagegebäude. Wegen der engen Armierung hat er den unteren Teil seines 2-teiligen Endschlauchs gegen eine Reduzierung und ein 80 mm Endschlauchstück ausgewechselt. Das Quetschventil ? ebenfalls über die Funkfernsteuerung zu aktivieren - bleibt am ?1-Meter-Stück", dem oberen Teil des geteilten Endschlauchs, angeschlossen. Beim Schwenken des Mastes über die Schalung drückt das Ventil mit Druckluft den Endschlauch zusammen, so dass kein Beton nachkleckert.

Ein interessantes Zusammenspiel von Autobetonpumpen und stationären Betonverteilermasten ist beim Betonieren der Maschinenhäuser zu beobachten: Die beiden PM-Stationärmaste mit 32 m horizontaler Reichweite sind Rohrsäule bzw. auf Gitterturm aufgesetzt, der im Zuge des Baufortschritts bis auf 55 m Höhe verlängert wird. Über ein spezielles Rohrhalterungssystem ist die Förderleitung am Gitterturm befestigt. Sie wird am unteren Ende von einer der BEKA-Autobetonpumpen mit Beton versorgt.

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Beim Bau der Maschinenhäuser verteilen zwei stationäre PM-Verteilermaste den Beton. Der eine
von einem Gitterturm aus, der andere ?hier im Bild- ist auf Rohrsäule aufgesetzt
. (Foto: Alpine)

Sowohl die Außenwände der vier bis zu 120 m hohen Treppentürme wie auch die sieben, 70 m hohen Siloanlagen werden im Gleitschalungsverfahren errichtet. Wichtig beim Betonieren mit Gleitschalung ist u.a., dass die Betonzusammensetzung an die jeweilige Außentemperatur und Gleitgeschwindigkeit angepasst werden muss. Dipl.-Ing. Andreas Michnik, Leiter der Arbeitsvorbereitung auf der Baustelle dazu: ? Da hier der Beton rund um die Uhr eingebaut wird, aber nur relativ kleine Einbauleistungen erforderlich sind, arbeiten wir hier mit Krankübel. Beim Einsatz von Pumpen würde uns der Beton sonst in der langen Förderleitung abbinden!"

Während man die PM-Autobetonpumpen auf der Kraftwerks-Baustelle in Hamm während der Rohbauphase fast täglich antrifft, sind für den Putzmeister Telebelt TB 130 die meisten Arbeiten inzwischen abgeschlossen. Beim Telebelt TB 130 handelt es sich um ein mobiles Bandfördersystem, das über ein mehrfach teleskopierbares Transportband vor allem nicht pumpbare, rieselfähige Schüttgüter in die Einbringstelle fördert. Typische Materialien sind z.B. Erdaushub, Schotter, Sand, Humus, Rindenmulch, Granulat oder aber auch extrem steife, nur erdfeuchte Betone. Auf der Kraftwerks-Baustelle hatte der Telebelt beispielsweise - vor Einbau der Sauberkeitsschicht und des Konstruktionsbetons - einen trockenen Füll- und Stampfbeton (Konsistenzklasse F1) sowie Sand und Schotter in die verschiedenen Baugruben gefördert. Dabei wurden die Baustoffe entweder von Fahrmischern, LKW-Kippern, Mobilbaggern oder Radladern zunächst dem Telebelt-Zuführband übergeben, um dann auf dem telskopierbaren Hauptförderband bis zu 39 m weit transportiert und verteilt zu werden. Die Steuerung der Bandbewegungen und der Fördergeschwindigkeit erfolgt über Funkfernbedienung, ähnlich wie sie von PM-Autobetonpumpen her bekannt ist. Auch ein schräges Anstellen bzw. Absenken des Förderbands ist natürlich möglich. Die tatsächliche Einbauleistung des TB 130 hängt u.a. ab von der Art des Schüttguts, der Baustellenlogistik, den Wartezeiten zwischen den Chargen usw. Ausgelegt ist der Telebelt bis zu einer Fördermenge von 270 m³/h (max./theor.). Angemietet hatte Alpine Bau Deutschland und das Subunternehmen Düchting den Telebelt von der Euro-HochWeit AG (Waltrop).

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Steife Betone mit erhöhter Festigkeit sind ?tägliches Brot" der PM-Pumpen.

Die beiden neuen Kraftwerksblöcke der RWE Power AG in Hamm-Uentrop werden mit Steinkohle und Petrolkoks befeuert. Mit einem Wirkungsgrad von ca. 46% soll die neue Doppelblockanlage zu den weltweit modernsten und effizientesten Kohlekraftwerken gehören. Bis Anfang 2012 sollen Block ?D" und ?E" am Netz und die seit 1962/63 in Betrieb befindlichen Blöcke ?A" und ?B" (Leistung je 160 Megawatt) abgeschaltet sein.

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Verfüllen der Baugrube mit dem teleskopierbaren Telebelt-Bandförderer TB 130. Die Reichweite
beträgt bei diesem Typ immerhin 39 m. (Foto: Euro-Hochweit)

Ergonic-Module


EBC (Ergonic Boom Control)
Steuert, regelt und begrenzt bei Bedarf die Bewegungen des Betonverteilermastes. EBC dämpft aktiv die Vertikalbewegungen des Mastes, vereinfacht die Bedienung und unterstützt die Sicherheit beim Betoneinbau

EOC (Ergonic Output Control)
Sorgt für den Kraftstoff sparenden Betrieb der Betonpumpe. Das EOC regelt automatisch die für die jeweilige Fördermenge optimale Motordrehzahl. Das verringert den Verbrauch, senkt den Verschleiß und reduziert den Lärm

EPS (Ergonic Pump System)
Regelt im Interesse einer optimierten Förderung die Betonpumpensteuerung vollelektronisch. Daten wie Förderdruck, Fördermenge der Hydraulikpumpe, Hydraulikdruck und viele weitere Signale werden aktiv auf einander abgestimmt. Mit EPS kann der Maschinist u.a. den maximal gewünschten Pumpdruck vorgeben und begrenzen (wichtig z.B. bei Förderleitungen, deren Druckfestigkeit oder Verschleißzustand nicht bekannt ist, oder bei ?empfindlichen" Schalungen). Sogar das Umschalten der Rohrweiche von einem Förderzylinder auf den anderen wird an die momentane Betonkonsistenz angepasst und ?Schläge" vermieden.

EGD-RC (Funkfernsteuerung mit grafischem Display)
Mit dieser ergonomische Steuerung können alle EBC-Funktionen bedient werden, - auch die Ober- und Untergrenze des Arbeitsraums lassen sich festlegen sowie die Drehwerksbewegung begrenzen. Auf dem Display erhält der Pumpenfahrer zusätzliche Rückmeldungen und Systemanzeigen der Maschine wie Motordrehzahl, Öltemperatrur, Betondruck, Fördermenge sowie Infos über Druck- und Mengenbegrenzung. Auch Rüttler und Endschlauch-Quetschventil lassen sich mittels EGD-RC ein- und ausschalten.

Mehr aktuelle Meldungen aus der Bauindustrie...

Unternehmenslink: www.putzmeister.com
Unternehmenslink: www.alpine.at
Unternehmenslink: www.bekabeton.de
Unternehmenslink: www.euro-hochweit.de

(Fotos: Putzmeister)

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