Bauforum24 1.291 Geschrieben 31. Juli 2009 Geschrieben 31. Juli 2009 Mit Unverständnis reagiert die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) auf die Forderung von Patrick Döring (FDP), die Arbeitszeiten auf den Autobahn-Baustellen deutlich auszuweiten. Die wöchentliche Arbeitszeit auf Autobahn-Baustellen beträgt nach Angaben der Bundesregierung im Durchschnitt 55 Stunden. ?Die Forderung ist irrsinnig, wenn man die Arbeitsbedingungen auf einer Straßenbaustelle, insbesondere an der Autobahn bedenkt. Eingekeilt vom fließenden Verkehr, den Abgasen und einer erhöhten Schadstoffbelastung ausgesetzt, sind im Grunde acht Stunden am Tag schon zuviel", sagt Dietmar Schäfers, stellvertretender Vorsitzender der IG BAU.Bauarbeiter seien teilweise drei bis vier Wochen am Stück zu Nachtarbeiten bei Schweinwerferlicht eingesetzt, die Lkws führen mit hoher Geschwindigkeit in 50 cm Abstand vorbei. Das seien Zustände am Limit, auch unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit. ?Äußerungen wie die von Patrick Döring sind mir daher unverständlich", sagt der stellvertretende IG BAU-Vorsitzende. ?Wir laden Herrn Döring ein, einmal eine Nacht auf einer Straßenbaustelle an der Autobahn zu verbringen, damit er künftig weiß, worüber er spricht", sagt Dietmar Schäfers.Mehr Bauforum24 News... Artikel: Sicherheitsprogramm für Straßenbauarbeiter in den USA Artikel: Baustellen auf Autobahnen: 70 Monate Bauzeit eingespart Artikel: Rekordinvestitionen: 1,3 Mrd. ? für Straßenbau in NRW externer Link: www.igbau.de(Foto: Bauforum24) Zitieren
ScaniaR620 0 Geschrieben 31. Juli 2009 Geschrieben 31. Juli 2009 dann sollen die herren politiker auch mal überlegen, das man dank ihren ganzen gesetzen gar nicht länger arbeiten darf.wenn ich mitm lkw eine stunde anfahrt zur baustelle und eine stunde abfahrt hab, darf ich noch 7 stunden arbeiten.dank der neuen vorschriften für lkw fahrer kann man bald nicht mal mehr aushilfs fahrer einsetzen, weil jeder fahrer jetz dann die schulungen machen muß.und für zwie fahrer pro lkw ist der fuhrlohn ja wohl deutlich zu gering.........................also entweder man arbeitet mehr und macht sich dadurch strafbar - oder es dauert eben länger bis eine baustelle fertig ist.sowas kann nur jemand einfallen, der wöchentlich 35 stunden im büro sitzt und keine ahnung hat.............. Zitieren
Betriebsratvorsitzender † 6 Geschrieben 2. August 2009 Geschrieben 2. August 2009 Ein Unfall ist kein Zufall, doppelt so viele erst recht nichtIn der gewerblichen Wirtschaft kommen 1,3 tödliche Arbeitsunfälle auf 100 Millionen Arbeitsstunden, im Baugewerbe sind es mit statistisch 4,9 Toten fast vier mal mehr. Die Unfallquote ist mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnitt über alle Gewerbezweige. Das Renteneintrittsalter ist 2,6 Jahre niedriger als im Durchschnitt. 33 % aller Neurenten im Baugewerbe sind Erwerbsminderungsrenten (Durchschnitt 17 %, Quelle BMAS).Am Bau nimmt man es mit der Arbeitssicherheit nicht so genau. Ob da Baumaschinen hergestellt werden, die nicht der Maschinenrichtlinie entsprechen, oder diese in Betrieb genommen werden, obwohl sie nicht einmal dem Stand der Technik entsprechen, ob Gefährdungsbeurteilungen nach dem Arbeitsschutzgesetz oder der Betriebssicherheitsverordnung durchgeführt werden, ob PSA getragen wird, das alles interessiert kaum jemandem wirklich. Wichtig ist nur eines, der Fertigstellungstermin des Bauwerks. Der steht schon fest, da wurde mit den Arbeiten noch gar nicht begonnen. Die Firmen unterbieten sich gegenseitig in einem ruinösen Preiswettbewerb, um den Auftrag zu bekommen.Wer es nicht schafft, die Arbeiten bis zum vereinbarten Termin fertig zu stellen, muss oft genug Konventionalstrafe zahlen. Beispiel Autobahnbau: Die Baubehörde errechnet den "volkswirtschaftlichen Schaden" nach dem Wert der Autobahn. Da sind 20.000 Euro Strafe pro Tag keine Seltenheit. Den volkswirtschaftlichen Schaden, den jeder 2. Bauarbeiter verursacht, wenn er mit 54 seinen Beruf aufgeben muss, lässt sich auch errechnen. Aber den zahlt der Bauarbeiter mit seiner Gesundheit und die Allgemeinheit mit hohen Beiträgen in die Kassen der Sozialversicherung.AutobahnbauerÄlterer Beitrag, immer noch aktuell.Wen interessiert da beispielsweise das Arbeitszeitgesetz. Kein Gesetz wird in Deutschland so mit Füßen getreten. Keine Pausen, überlange Arbeitszeiten, zusätzlich immer mehr Nachtarbeit, Samstags- und Sonntagsarbeit. Jetzt müssen die Turbobauarbeiter ran, so Verkehrsminister Tiefensee. Die Bauarbeiter müssen jetzt schuften bis zum Umfallen, um das auszubügeln, was die Bundesregierung verschlafen hat, den kontinuierlichen Ausbau des Straßennetzes in den letzten Jahren. Das hätte der Bauwirtschaft geholfen in der Krise seit 1995, in der die Hälfte der Bauarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren hat. Von 1,4 Millionen sind ca 700000 übrig geblieben. Große Traditionsunternehmen, alteingesessene mittelständische Unternehmen, gerade Straßenbauunternehmen mussten ihre Leute zum Arbeitsamt schicken, weil sie keine Aufträge hatten und in einem ruinösen Preiswettbewerb bedingt durch mangelnde öffentliche Aufträge nicht mithalten konnten.Aktionsplan gegen Dauerstau vom Kabinett verabschiedet. Der Plan von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) soll das Land auf die wachsenden Güterströme vorbereiten. Eine Erhöhung der Lkw-Maut gehört dazu und moderne Steuerungstechnik. Erstes Ziel ist es aber, die Bauzeit auf deutschen Autobahnbaustellen zu verkürzen. Erreicht werden soll das "durch Bauarbeiten außerhalb der üblichen Arbeitszeiten, sofern erforderlich auch an Sonntagen oder nachts", wie es in dem Plan heißt. "Die Idee ist, das Tageslicht auf der Baustelle voll auszunutzen", erklärt der Ministeriumssprecher. Im Sommer heißt das, dass die ersten Arbeiter schon gegen fünf Uhr mit der Arbeit beginnen, die letzten die Baustelle erst um zehn Uhr abends verlassen. Auch Samstage, in Ausnahmefällen auch Sonntage, und die Nächte sollen jetzt dafür genutzt werden, die Arbeit an Engstellen schneller zu beenden.Also im Klartext, es soll rund um die Uhr gearbeitet werden.Dass Schichtarbeit und Überstunden sich negativ auf die Arbeitssicherheit und auf den Gesundheitszustand auswirken, ist hinlänglich bewiesen.Arbeiten unter Zeitdruck führt auch zu psychischen Gründen für eine Frühverrentung.Die katastrophalen Arbeitsbedingungen in der Bauwirtschaft werden sich in Zukunft noch deutlicher verschlechtern.Die Bauarbeiter, die das alles leisten sollen, sind am Baumarkt überhaupt nicht mehr vorhanden. Der propagierte Facharbeitermangel, der gerne mit dem demografischenHintergrund begründet wird, hat am Bau noch einen ganz anderen Hintergrund. Forscher haben festgestellt, dass die Branche qualifizierte Facharbeiter nicht halten kann. 2/3 aller ausgebildeten Facharbeiter verlässt die Branche bis zum 35. Lebensjahr.Lösen lässt sich das Problem nur mit ausländischen Baufirmen. Da nimmt man es mit der Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsschutz nicht so genau. Die sind billig und willig. Und das schöne ist, wenn die kaputt sind, gehen die in ihre Heimat zurück und belasten die Sozialversicherungen bei uns nicht.Nebulöse Arbeitsschutzvorschriften, die deutsche Arbeitnehmer schon nicht mehr verstehen, von BGV bis BGi, Gefährdungsbeurteilung, Betriebssicherheitsverordnung, Gefahrstoff-, Lärm-, und Vibrationsschutzverordnung gehen an Ihnen völlig vorbei.Fragen Sie die Leute auf den Baustellen, ob sie die Arbeitsschutzvorschriften kennen.Von 100 werden Sie keine 2 finden. Wie soll man aber Unfallverhütungsvorschriften einhalten, die man nicht kennt.Das enge Korsett der Vorschriften kann somit nicht angewendet werden, und die Kontrollen werden weiter zurückgefahren. Das ist das, was Neoliberale unter Deregulierung verstehen.Freie Fahrt für freie Bürger. Das die Bauarbeiter dabei im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke bleiben, ist egal. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Und wo gebaut wird, fällt auch mal einer vom Gerüst. Und wo viel gebaut wird…Letzte Woche starben 5 Bauarbeiter auf BaustellenFünf tote Bauarbeiter in einer Woche Zitieren
baggersepp 0 Geschrieben 3. August 2009 Geschrieben 3. August 2009 (bearbeitet) Hallo Leute "SOMMERLOCH"!!!... und im übrigen ist von der FDP noch nie was gescheites fabriziert worden, außer hohle Phrasen und immer mit dem Wind geblasen. bearbeitet 3. August 2009 von baggersepp Zitieren
handreas 5 Geschrieben 3. August 2009 Geschrieben 3. August 2009 ... und im übrigen ist von der FDP noch nie was gescheites fabriziert worden, außer hohle Phrasen und immer mit dem Wind geblasen.Volle Zustimmung!!!! Zitieren
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