Erdbruch in Kamen - Erdwärmebohrung mit Folgen

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Kamen. ?Aufgefallen ist es dem Eigentümer aus Hausnummer 8 am Donnerstagabend. Sein Garagentor war verzogen und ließ sich nicht mehr öffnen. " so Hanno Peppmeier, Stadtsprecher Kamen-Methler (Kreis Unna). Beim Blick neben die Garage offenbarte sich die Ursache: hier klaffte ein mehr als drei Meter tiefer Krater, darin ein Bohrgerät welches bei einer Erdwärmebohrung für einen Neubau zum Einsatz kam.

Am 09.07. gegen 20:25 Uhr ging der Alarm ein. Zügig waren Feuerwehr und THW in der Affeder Straße in Kamen-Methler vor Ort. Sofort wurde mit Personenschutz, Evakuierung und Sicherheitsmaßnahmen begonnen. Erst bei Tageslicht konnte man den tatsächlichen Schaden erkennen: Risse, die sich durch Häuser und Straße ziehen, anfangs ein bis zwei Zentimeter breit, waren am Freitag schon auf bis zu 15 Zentimeter angewachsen. Insgesamt mussten 46 Personen ihre Häuser räumen.

Die betroffene Affeder Straße in Kamen-Methler

Für THW, Feuerwehr und viele Bauarbeiter stand zunächst Schadensbegrenzung an. Rissmonitore wurden am Mauerwerk der Häuser angebracht, um die Risserweiterung zu verfolgen. Stützsysteme, deren Aufbau bis zu 24 Stunden dauerte, wurden vom THW an einsturzgefährdeten Häusern angebracht.

Die orangenen Markierungen dienen der Rissverfolgung in der Hausfassade

Am Freitagnachmittag wurde dann von der HKL Niederlassung Unna ein 22-Tonnen Bagger angemietet. Er sorgte nonstop bis zum Montagvormittag dafür, dass der Erdwärmebohrer geborgen und der Krater verfüllt werden konnte. Rund 180 Kubikmeter Schotter und Erdreich wurden dafür benötigt.

Auch die kleinen silbernen Rissmonitore zeichnen Risserweiterungen auf

Eine Fachfirma hatte am vergangenen Donnerstag am Neubau, welcher in direkter Nachbarschaft zu betroffenen Affeder Straße liegt, mit Erdwärmebohrungen begonnen. Bisher vermutet man, dass die Erdwärmebohrungen der Auslöser für das Unglück waren. Demnach kam es durch die Bodenverformung zur Rissbildungen, welche sich in westliche Richtung ausbreiteten. Ausgeschlossen werden kann dagegen ein Tagesbruch ? Bergbau oder Kohle hat es hier nie gegeben. Durch bis zu 80 Meter tiefe Bohrungen soll nun die Ursache für das Unglück geklärt werden. Geologische Gutachter sind mit dieser Aufgabe befasst.

Krane müssen helfen, um die Stützsysteme an Häusern zu befestigen

Fest steht bisher, dass die Geologen das Haus mit der Nummer 8, mit der höchsten Schadensklasse eingestuft haben und dieses, zumindest mittelfristig, unbewohnbar bleiben wird.

Am Dienstag waren die Sicherungsmaßnahmen abgeschlossen. Nun geht es konsequent an die Ursachenforschung. ?Wir sind sehr dankbar, dass so viele Menschen unermüdlich mitgeholfen haben. Einige ehrenamtlich Helfer waren mehr als 48 Stunden im Einsatz.", so Peppmeier.


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Die Hilfskräfte vom THW bauen das Stützsystem auf.

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Innenansicht des Hauses Nummer 8: Die Markierungen zeigen die Rissbildung

Von dieser Garage aus konnte man den Krater sehen

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An diesem Haus fanden die Erdwärmebohrungen statt

Das beschädigte Bohrgerät nach der Bergung.

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Ein 22-Tonnen Raupenbagger von HKL Baumaschinen verfüllte den Krater

Ein angefordertes Klemm Bohrgerät soll mit bis zu 80 Meter tiefen Bohrungen bei der
Ursachenforschung helfen.

Erste Bohrungen zur Klärung in der Affeder Straße