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Zum Jahresanfang war das Ende der lange Zeit leer stehenden Jäckle-Ruine an der Neckarstraße in Villingen-Schwenningen besiegelt. Das auf Rückbau und Altlastensanierung spezialisierte Unternehmen, die Ecosoil Süd GmbH aus Ulm, rückte mit ihrem neuen Cat Longfrontbagger 345C an, um die Industriebrache zu beseitigen.

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Knöpft sich das Holz vor, das in dem Jäckle-Gebäude verbaut wurde: der Cat Kettenbagger 324 D.

Was die Abbrucharbeiten zu einer besonderen Herausforderung macht, sind zum einen die vielen Altlasten, die in dem Gebäudekomplex schlummern. Sie müssen sorgfältig entfernt und im Anschluss separat entsorgt werden. Zum anderen könnten Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg im Untergrund auf dem Gelände lauern. Auch deshalb müssen die fünf Ecosoil-Mitarbeiter behutsam bei den Abbrucharbeiten vorgehen, wenn sie neben dem Longfrontbagger die beiden Cat Kettenbagger 324D und 330C auf dem Areal bewegen. Schließlich dürfen sie keine Erschütterungen auslösen, weil diese sonst einen Blindgänger zur Explosion bringen könnten.

Eingesetzt wird für den Rückbau ein Cat Longfrontbagger 345C, der sich vorsichtig, aber gezielt mit seiner Abbruchzange durch die aus Holz, Ziegel und Stahlbeton bestehenden Gebäude mit 22 Meter Firsthöhe arbeitet und die Baumaterialen in mehr oder weniger großen Stücken aus dem Verbund löst. Damit der Abbruchbagger in Höhen wie diesen arbeiten kann, hat Ecosoil bei der Zeppelin Baumaschinen GmbH den 28 Meter langen Longfrontausleger bestellt. Damit der Wechsel des Auslegers einfacher wird, wurde er eigens mit einer von Cat entwickelten Blocklösung versehen, bei der alle Schläuche an der Schnittstelle in vier Hydraulikblöcke geführt werden. ?Nun braucht der Fahrer beim Wechseln nur noch die Blöcke zusammenbringen. Somit entfällt das zeitaufwendige Lösen der einzelnen Schlauchkupplungen", fasst Ulrich Barth, Zeppelin Verkaufsleiter Konzernkunden die Vorteile zusammen, der zusammen mit den Zeppelin Niederlassungen Böblingen, Frankenthal, Garching, Hanau und Ulm das Unternehmen betreut.

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Informierten sich über die komplexen Rückbauarbeiten (v.l.): Ulrich Barth, Zeppelin, Volkhard
Gessner, Polier, Dirk Blokesch, Baggerführer, Albrecht emppis-Wandrey, Ecosoil Süd GmbH,
Bernd Schober, Bauleiter.


Dem Longfrontbagger zur Seite stehen die beiden Cat Kettenbagger 324D und 330C. Sie knöpfen sich das anfallende Material mit Zangen, Hammer oder Abbruchsortiergreifer vor. ?Wir profitieren davon, dass alle Anbaugeräte an den Cat Geräten kompatibel sind und mit Hilfe des Schnellwechselsystems OilQuick schnell ausgetauscht werden können", so Bauleiter Bernd Schober.

Die Kettenbagger übernehmen die Feinarbeit, indem sie sich an eine gründliche Sortierung machen. Störstoffe werden aussortiert und Materialien, die wieder verwertet werden können, auf Container verladen oder einem Brecher zugeführt. Abtransportiert wird jedoch nicht das ganze Abbruchmaterial. Mit dem unbelasteten gebrochenem Beton werden die Sanierungsgruben wieder verfüllt.

Seit 2003 stand das Gebäude der ehemaligen Metallwarenfabrik Jäckle leer. Der einstige Zulieferer für die Uhrenindustrie war insolvent gegangen, das Bauwerk dem Verfall überlassen. Als Villingen-Schwenningen den Zuschlag für die Landesgartenschau 2010 erhielt, hat die Stadt für das Jäckle-Areal eine Lösung gefunden: Damit die innerstädtische Brachfläche für die Landesgartenschau genutzt werden kann, muss sie erneuert und umstrukturiert werden. Außerdem soll sie später den Bewohnern zur Naherholung dienen. Zugleich soll der Neckar, der in unmittelbarer Nähe zum Rückbau-Areal seinen Ursprung hat und bislang in einer Betondole gefasst war, in seinen ursprünglichen offenen Zustand versetzt werden.

Bis das Areal neu geordnet und für die Landesgartenschau vorbereitet ist, liegt vor Ecosoil jede Menge Arbeit. Denn die Ausmaße des ehemaligen Industriebetriebs liegen bei 55.000 m³ umbauter Raum. Eine Sprengung kam aufgrund der Kampfmittel nicht in Frage. ?Während des Zweiten Weltkriegs erlebte die Stadt einen der schwersten Bombenangriffe im süddeutschen Raum", berichtet Albrecht Remppis-Wandrey, Geschäftsbereichsleiter von Ecosoil Süd. Besonders getroffen wurde dabei die Lagerfläche rund um den Bahnhof neben dem Jäckle-Bau und darum werden an dieser Stelle noch immer Bomben und Kleinmunition vermutet. Zur Sicherheit und um jedes unnötige Risiko auszuschließen, wurde auch ein Kampfmittelräum(such)dienst dazu geschaltet und die Stadt stellt dem Unternehmen selbst Mitarbeiter zur Seite. ?Wir stehen hier in der Verantwortung und nehmen die Gefahr sehr ernst. Alle Mitarbeiter erhielten, wie es bei uns bei jeder Baumaßnahme üblich ist, eine Einweisung, bevor wir mit den Bauleistungen begonnen haben. Trotzdem besteht ein Restrisiko, selbst wenn wir noch so vorsichtig arbeiten, denn wir können nicht wissen, ob die Zünder heute noch scharf sind oder nicht", meint Remppis-Wandrey. Immerhin wurden die Ecosoil-Mitarbeiter schon fündig: Zwei Bomben mussten bislang entschärft werden, auf die sie während der Arbeiten in den vergangenen Monaten stießen. An den Fundstellen wurde dazu das Bodenmaterial vorsichtig abgeschält und schichtweise abgetragen, um an die Zünder zu gelangen. Der fünfköpfige Bautruppe von Ecosoil erledigt die Aufgabe routiniert. Denn das Unternehmen stößt beim Rückbau alter Industrieanlagen und der Altlastensanierung immer wieder auf Kampfmittel und weiß daher, wie damit umzugehen ist, damit davon keine Gefahren ausgehen.

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Mit seinem 28 Meter langen Ausleger errichtet der Cat Longfrontbagger die Firsthöhe von 22
Meter.


Dass in Sachen Altlastensanierung auf dem Jäckle-Areal Handlungsbedarf besteht, stand schon lange fest. Wie groß das Ausmaß der Altlasten war, kam jedoch erst im Zuge der Kaufverhandlungen ans Licht. Überall in dem Gebäudekomplex sind gefährliche Baumaterialien verarbeitet worden, wie etwa Asbest oder künstliche Mineralfasern, die mühsam und mit äußerster Genauigkeit ausgebaut und entsorgt werden müssen. Entsprechende Sorgfalt muss die Abbruch-Kolonne walten lassen, wenn sie auf der Baustelle arbeitet. Schließlich geht es nicht zuletzt auch um ihre Gesundheit. Darum wird besonders auf den Arbeitsschutz geachtet.

Parallel zum Rückbau kümmern sich Experten um das verunreinigte Erdreich unter und um die ehemalige Fabrikanlage. Insgesamt sind rund 4.500 m² Boden auf dem Areal belastet. Bei allen diesen Schwierigkeiten muss Ecosoil einen ambitionierten Zeitplan einhalten: Schon im September soll die Sanierung abgeschlossen sein. Der Gebäudekomplex muss bis Ende Juni verschwunden sein. ?Momentan liegen wir noch gut im Plan. Doch bei solchen Projekten wie diesen weiß man nie, welche bösen Überraschungen noch auf uns warten", sagt Bauleiter Schober abschließend.

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externer Link: www.zeppelin.de
externer Link: www.ecosoil.de

(Fotos: Zeppelin)

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