Bauforum24 1.277 Geschrieben 6. Juli 2009 Geschrieben 6. Juli 2009 Der spanische Stararchitekt Santiago Calatrava realisierte in seiner Heimatstadt Valencia die "Ciudad de las Artes y de las Ciencias". Gegenwärtig wird der Komplex mit der Edificio Ágora um ein Multifunktionszentrum erweitert. Eine gigantische Peri Up Rosett Konstruktion steht derzeit in dem knapp 70 Meter hohen Innenraum mit einem Volumen von rund 141.000 m³. Das Gerüst wird für verschiedene Arbeiten genutzt ? von der Montage der außergewöhnlichen Stahl-Glas-Konstruktion bis hin zur Installation der Lichttechnik. Die unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Gewerke an Zugänge und Arbeitsplattformen erfordern eine kontinuierliche Anpassung der Gerüste entsprechend des Baufortschritts. In der Stadt der Künste und der Wissenschaften entsteht derzeit die Eficio Ágora. Ein gigantisches Raumgerüst auf Basis des Peri Up Rosett bietet bis auf knapp 75 Meter Höhe Zugang und Arbeitsplätze für verschiedene Gewerke.Für die Edificio Ágora sind 49 gewölbte Stahlrippen in elliptischem Grundriss angeordnet. Auf einer Länge von rund 100 Metern überspannt das Bogentragwerk in seiner Breite rund 60 Meter und damit eine Grundfläche von rund 5.000 Quadratmetern. Der Clou ist das aufklappbare Dach mit seiner Lamellenkonstruktion: In geschlossenem Zustand stellt die Gebäudeform einen Helm der Conquistadores dar. Wird der bewegliche Teil geöffnet, erinnert die Edificio Ágora an den Helm der Generäle. Zudem reguliert das klappbare Glasdach den Einfall natürlichen Lichts in den Raum.Die maßgebliche Forderung an das Gerüst war, dass es einer Vielzahl an Gewerken sichere Zugänge und Arbeitsplätze bieten solle. Die komplexe Gebäudekonstruktion und die unterschiedlichen, vom Gerüst aus durchzuführenden Arbeiten bestimmen den Schwierigkeitsgrad dieser Aufgabe. Die eindeutige und klare Struktur des Modulgerüstes ist selbsterklärend und verspricht eine schnelle und sichere Montage.Für den Aufbau der tragenden Gebäudekonstruktion ? also die Montage der Stahlsegmente sowie die Schweiß- und Beschichtungsarbeiten ? müssen die einzelnen Stahlrippen von allen Seiten zugänglich sein. Diese sind in einem Achsabstand von zwei Metern angeordnet und sowohl vertikal als auch horizontal gekrümmt. Sämtliche Zugänge und Arbeitsplattformen müssen dieser Form ständig angepasst werden. Für die sich anschließenden Arbeiten wie der Einbau der Dämmung oder die Anbringung der Glasverkleidung muss das Gerüst auf den Innenraum der Ágora begrenzt, also teilweise rückgebaut werden. Für die Montage der Stahlkonstruktion, der Maschinentechnik und der Antriebe des beweglichen Daches muss das Gerüst dann bis auf fast 75 Meter Höhe aufgebaut werden. Die Gerüstkonstruktion erfordert für die Montage der Stahlkonstruktion allseitigen Zugang zu den Rippen. Peri Up lässt sich mit seiner modularen und flexiblen Bauweise leicht an die komplexen Formen anpassen. Die UDI Industriebeläge können schachbrettartig verlegt werden und bieten sichere Arbeitsplätze ohne Zwischenspalt.Aufgrund der geplanten Bauzeit von nur 13 Monaten ist eine besonders schnelle Lösung gefordert. Der geplante Fertigstellungstermin ist von den ausführenden Unternehmen zwingend einzuhalten, da mit dem Tennisturnier ?Valencia Open 500" Anfang November 2009 die Eröffnungsveranstaltung bereits fest terminiert ist.Die mit der Ausführung beauftragten Unternehmen entschieden sich für das Gerüstsystem Peri Up Rosett. Das Modulgerüst erfüllt sämtliche Anforderungen und beweist derzeit täglich mit seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten seine Vorteile auf der Baustelle.Mit der Erstellung der Stahlrippenkonstruktion wächst das Gerüst entsprechend des Baufortschritts in die Höhe. Basis ist ein Peri Up Raumgerüst mit einem Grundraster von 3,00 Meter auf 2,00 Meter, welches entsprechend der Form und Lage der Rippen variiert wird. Das Höhenraster der Rosetten von 50 Zentimetern bietet zusammen mit dem metrischen Grundraster optimale Anpassungsmöglichkeiten in Höhe, Breite und Tiefe. Das Raster wird in Richtung Fassade einfach durch das Aufstecken von Stielen auf den Riegeln halbiert, so dass die Plattformen auch zwischen den Stahlrippen hindurch bis an die Außenseite der zukünftigen Gebäudehülle geführt werden können. Nach Fertigstellung der Stahlrippenkonstruktion wird das Gerüst für die folgenden Gewerke kontinuierlich umgebaut und angepasst. Beispielsweise werden die zwischen den Rippen auskragenden Systemelemente rückgebaut, damit die Glaselemente angebracht werden können.Für die Arbeiten an der Fassade sind aufgrund der sich verjüngenden Gebäudeform zwischen den einzelnen Stahlrippen auch auskragende Gerüste erforderlich. Diese Kragarme werden mit Knotendiagonalen UBK und UCB Konsolen ausgeführt. Die Konsolen sind hoch belastbar und in jeder Höhe montierbar ? unabhängig von vorhandenen Belägen oder Riegelebenen. In vielen Bereichen werden auch verstärkte Horizontalriegel UHV eingesetzt, die wiederum als Auflager für aufgehende Stiele dienen. So lässt sich die Form des Gerüsts an die komplexe Gebäudestruktur anpassen.Sobald das Stahltragwerk fertiggestellt ist, wird das Gerüst dem Baufortschritt entsprechend verändert. Die weiten Auskragungen werden größtenteils rückgebaut, damit das äußere Stahlblech, die Dämmung und die vorgehängte Wandkonstruktion montiert werden können. Im oberen Gebäudebereich hilft das Gerüst dem Baustellenteam, die Glasverkleidung anzubringen und den beweglichen Stahlbau samt der erforderlichen Maschinen- und Antriebstechnik zu montieren.Nicht nur das Personal muss stets schnell und sicher an seinen Arbeitsplatz gelangen, auch das erforderliche Material muss zügig zum jeweiligen Arbeitsort transportiert werden. Für die Integration der Peri Up Treppen genügen einfachen Anpassungsmaßnahmen des Gerüsts. Mit Peri Up UDI Industriebelägen mit einem Breitenraster von 25 cm werden Arbeitsplattformen und Verkehrswege ohne Spalt vollständig ausgelegt. Die integrierte Belagsicherung sichert den Belag ohne Zusatzmaßnahmen und sofort nach dem Einlegen. Die Oberfläche der Beläge ist gelocht und rutschsicher. Selbst innerhalb fertig montierter Gerüstabschnitte lassen sich die Peri Up Beläge nachträglich einfach aus- und wieder einbauen. Ohne Schwierigkeit wurden auch vier Lastenaufzüge integriert, die je bis zu 1.500 kg Material bis auf eine Höhe von 70 Metern befördern können. Die zukünftige Multifunktionshalle umfasst mehr als 140.000 m³ Volumen. Während der Bauphase wird dieser Innenraum nahezu komplett von Peri Up Rosett Gerüsten ausgefüllt.Die kurze Bauzeit der Edificio Ágora erfordert eine extrem schnelle Montage. Das geringe Gewicht der einzelnen Systemteile und die Tatsache, dass jedes Systemteil von nur einer Person gehandhabt werden kann, fördern schnelles und kraftsparendes Arbeiten. Die hohe Steifigkeit des Peri Up Riegelanschlusses reduziert die Aussteifungsebenen und verringert die Anzahl notwendiger Diagonalen. Alle Peri Up Systembauteile sind untereinander kompatibel. Dadurch lassen sich Arbeitsplattformen, Aufstiege und Absturzsicherungen einfach ausführen. Der selbstsichernde Riegelanschluss Gravity Lock bietet Arbeits- und Montagesicherheit: Beim Einhängen des Riegels fällt der Keil durch die eigene Schwerkraft automatisch in die Öffnung der Rosette und verriegelt sicher. Peri Up ist langjährig bewährt und geprüft, das Modulgerüst erfüllt die Anforderungen an Systemgerüste nach EN 12810 und EN 12811.Die Stadt der Künste und Wissenschaften ist ein Science Center in Valencia und wurde vom Architekten Santiago Calatrava entworfen. Seit 1991 wird der Komplex im trockenen Flussbett des Río Turia errichtet. Das Areal umfasst verschiedene Gebäude, unter anderem das ?L'Hemisfèric" mit 3D-Kino und Planetarium, es wurde als sich öffnendes und schließendes Auge konstruiert. Mit dem von dem Betonschalen-Pionier Félix Candela geplanten ?L'Oceanogràfic" umfasst der Komplex auch das größte Aquarium Europas. Eine skulpturale Wirkung kennzeichnet die Bauwerke von Santiago Calatrava ? so auch bei der Edificio Ágora. Bauunternehmen: U.T.E. Agora, Valencia (Augescon, Lindner, Estrumaher) Projektbetreuung: Peri Valencia, Spanien Mehr Bauforum24 News... Herstellerlink: www.peri.de(Fotos: Peri) Zitieren
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