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Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lassen derzeit wenig Raum für Schönwetterprognosen. So gab sich Ernst Susanek auf der diesjährigen Bilanz-Pressekonferenz auch realistisch und verwies auf die in dieser Form extreme Entwicklung des Baumaschinenmarktes. Vor dem Hintergrund eines massiven Nachfragerückgangs von 57% in den ersten drei Monaten 2009 müsse man entschlossen auf die derzeitige Marktsituation reagieren.

Mit Prognosen für das kommende Jahr ist man auch aufgrund der weiterhin mit großen Unsicherheiten behafteten Entwicklung sehr zurückhaltend. Dennoch zeigte sich Susanek vor Journalisten überzeugt, dass "wenn der Markt nicht komplett einbricht, auch 2009 ein vernünftiges Ergebnis erzielt wird." Auch betriebsbedingte Kündigung in den deutschen Gesellschaften stehen für Susanek nicht zur Diskussion: "Wir werden alles unternehmen, die Kernmannschaft zu halten. Dies hat für uns allerhöchste Priorität."


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v.l.n.r.: Michael Heidemann, Ernst Susanek, Alexander Bautzmann, Peter Gerstmann.

Im Rahmen der diesjährigen Bilanz-Pressekonferenz erläuterte Konzernchef Ernst Susanek die Eckpfeiler der von Wachstum und Ausbau der Marktpotenziale gekennzeichneten Strategie für 2009 und in die nachfolgenden Jahre. Trotz zunehmender Marktrisiken seit Mitte 2008 ist es dem Unternehmen gelungen, im abgelaufenen Geschäftsjahr einen erneuten Umsatzrekord und den höchsten Cash-flow der Firmengeschichte zu erwirtschaften. Susanek gab im Rahmen der Bilanzpressekonferenz den Jahresabschluss 2008 und die Prognose für 2009 bekannt. Dabei zeigte er sich kämpferisch: ?Zeppelin hat in seiner 100-jährigen Geschichte immer wieder äußerst widrige Umstände gemeistert und werde auch diesmal gestärkt aus der Krise hervorgehen."

Die Zeppelin GmbH erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2008 einen Konzernumsatz in Höhe von 2,447 Milliarden Euro, das sind 8,4 Prozent mehr als im vorangegangenen Geschäftsjahr (2007: 2,257 Mrd. EUR). Dabei unterstreicht die Betrachtung der einzelnen Quartale den Einfluss des unterjährigen globalen Konjunktureinbruchs. Die Auslandsquote des Konzerns erhöhte sich abermals von 45 Prozent im Geschäftsjahr 2007 auf fast 50 Prozent im Jahr 2008.

Insgesamt konnten die Unternehmen des Handelsbereiches von Zeppelin insbesondere aufgrund der im ersten Halbjahr 2008 sehr positiven Entwicklung der Gesellschaften außerhalb Deutschlands ein leichtes Umsatzplus gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr erwirtschaften. Sie übertrafen mit einem konsolidierten Umsatz in Höhe von 2,208 Milliarden Euro den Vorjahreswert (2,080 Mrd. EUR) um 6,1 Prozent. Der Handelsbereich erwirtschaftete damit 90 Prozent des Konzernumsatzes. Insgesamt wurden 19 054 (2007: 19 487) neue und gebrauchte Baumaschinen, Motoren, Gabelstapler sowie andere Maschinen und Anlagen verkauft beziehungsweise erstmals vermietet, das sind nur 2 Prozent weniger als 2007.

Der Zeppelin Industriebereich setzte im Geschäftsjahr 2008 auf der Basis eines hohen Auftragsbestands und eines noch über dem langjährigen Durchschnitt liegenden Auftragseingangs das kontinuierliche Umsatzwachstum der Vorjahre zunächst fort. Trotz des stark abgeschwächten vierten Quartals 2008 und der Tendenz der Kunststoffproduzenten, die Abnahme und Inbetriebnahme von Anlagen in das Jahr 2009 und sogar bis 2010 zu verschieben, erwirtschaftete der Industriebereich insgesamt mit einem Umsatz in Höhe von 238,7 Millionen Euro (2007: 176,1 Mio. EUR) ein Plus von 36 Prozent und trug damit überdurchschnittlich zur Erhöhung der Gesamtleistung des Konzerns bei. Susanek betonte auf der Pressekonferenz die zunehmende Bedeutung der Sparte Industrie und avsiert bis 2015 einen Jahresumsatz von rund 500 Millionen Euro.

Das weitere Wachstum der Zeppelin Gruppe und vor allem der Handelsgesellschaften außerhalb Deutschlands sowie des Industriebereiches spiegelt sich auch in den Mitarbeiterzahlen wider. Die Belegschaft des Konzerns erhöhte sich gegenüber dem Geschäftsjahr 2007 um 15 Prozent auf insgesamt 6177 Beschäftigte (2007: 5359) zum Jahresende 2008. 46 Prozent dieser Erhöhung entfielen auf die Gesellschaften der Zeppelin International AG. Das bis Herbst 2008 vor allem in Russland und der Ukraine stark expandierende Geschäft hatte diesen deutlichen Ausbau erforderlich gemacht, wenngleich der dramatische Markteinbruch zum Ende 2008 und die Erwartungen für das Jahr 2009 schon jetzt deutlich machen, dass der aktuelle Personalstand dieser Gesellschaften nicht gehalten werden kann. Der Auslandsanteil an der Konzernbelegschaft erhöhte sich abermals auf rund 47 Prozent (2007: 42 Prozent). Die Anzahl der Auszubildenden stieg im Konzern um 31 Prozent auf 361 (2007: 275), was einer Ausbildungsquote von 5,8 Prozent entspricht.

?Die Entwicklung der Ertragslage des Zeppelin Konzerns im Geschäftsjahr 2008 spiegelt die Folgen der weltwirtschaftlichen Verwerfungen auf unseren Märkten und insbesondere die Währungskrise in den osteuropäischen Ländern außerhalb der EU deutlich wider", erläuterte Susanek die Renditekennzahlen des Konzerns. Das Konzernergebnis vor Steuern sank um 16 Prozent auf 98,7 Millionen Euro (2007: 117,6 Mio. EUR). Die Umsatzrendite (ROS) vor Steuern lag damit 2008 bei 4,0 Prozent (2007: 5,2 %). Mit einem Wert 170,0 Millionen Euro (2007: 148,0 Mio. EUR) gelang es Zeppelin dennoch, den höchsten Cash-flow der Firmengeschichte zu erwirtschaften. ?Der Zeppelin Konzern war im Jahr 2008 strategisch, operativ und finanziell erfolgreich und hat ein solides finanzielles Fundament, um die Krise zu meistern", so Susanek weiter. Dies bescheinigte auch die Creditreform Rating AG, die den Zeppelin Konzern zum vierten Mal in Folge mit einem Rating Wert A + auszeichnete. ?Das ist für uns ein Spitzenwert, der uns eine hohe Performance und ausgezeichnete Bonität bescheinigt."

Im Hinblick auf das laufende Geschäftsjahr gab Susanek eine eher zurückhaltende Prognose ab. Die Folgen der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise machen sich auch in den Märkten des Zeppelin Konzerns gewaltig bemerkbar. Und so musste das Unternehmen in den letzten Wochen die Planung für 2009 nach unten korrigieren. ?Die Verunsicherung ist insgesamt extrem hoch ? sowohl bei unseren Geschäftspartnern, bei unseren Kunden und nicht zuletzt bei unseren Mitarbeitern", so Susanek weiter. Im deutschen Markt für Baumaschinen, dem Kernmarkt des Zeppelin Handelsbereiches, ging das Marktvolumen in den ersten drei Monaten des Jahres 2009 um 57 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert zurück. In den Märkten des Industriebereiches habe die Krise nun auch die Kunden der Kunststoff-, Gummi- und Reifenindustrie erfasst. Sehr viele Projekte seien bis zum Jahr 2010 zurückgestellt worden. ?Eines steht fest: Es kommt insgesamt ein sehr schwieriges Jahr auf uns zu. In fast allen Gesellschaften stellen wir uns auf einen Umsatz- und Ergebnisrückgang ein." Für den Konzern erwartet Susanek deshalb für das Geschäftsjahr 2009 einen Gesamtumsatz von maximal 2,1 Milliarden Euro, dies wären 14 Prozent weniger als im Vorjahr (2008: 2,447 Mrd. EUR). ?Diese Zahlen sind allerdings mit hohen Unsicherheiten behaftet."

Auch das Ergebnis werde signifikant unter dem Vorjahreswert liegen. Was die Belegschaft anbelangt, wird der Zeppelin Konzern zirka 300 Mitarbeiter weniger beschäftigen, als noch zum Jahresende 2008 (6177). Dieser Abbau werde aus heutiger Sicht ausschließlich in den Ländern Osteuropas stattfinden, da sich Zeppelin dort auf die massiven Nachfrageeinbrüche einstellen müsse, die nicht mehr anders aufzufangen seien. In den deutschen Gesellschaften seien hingegen keine betriebsbedingten Kündigungen geplant.

Trotz dieser sehr eingetrübten Aussichten nutzt Zeppelin die sich dennoch ergebenden Chancen. Erneut investiert der Konzern hohe Summen in den Ausbau seiner Aktivitäten, ?um früher als der Wettbewerb für den neuen Aufschwung gewappnet zu sein." Zur Bewältigung der Krise setzt das Unternehmen auf eine Dreifach-Strategie, deren Eckpfeiler der Konzernchef wie folgt zusammenfasste:
  • Stärkung der Marktposition mittels einer Innovationsoffensive
  • Wachstum durch weitere Akquisitionen
  • Optimierung der Prozesse und Kosten sowie Stärkung der Liquidität
Mit zwei erst kürzlich bekannt gegebenen Akquisitionen tritt Zeppelin den Beweis an, dass diese Wachstumsstrategie nicht nur auf dem Papier steht. Zum einen übernahm im Handelsbereich die Zeppelin Baumaschinen GmbH vor wenigen Wochen die mehrheitlichen Anteile an der Firma HWS-Süd, Dülmen, die in die neu gegründete HWS Zeppelin GmbH eingebracht wurden. Spezialisiert im Segment Straßenbaumaschinen ist HWS der führende Vermieter in Deutschland und verfügt außerdem über ein starkes Gebrauchtmaschinengeschäft mit internationaler Ausrichtung.

Und der Zeppelin Industriebereich übernahm erst vor wenigen Tagen, die Firma Reimelt Henschel GmbH, in Rödermark bei Frankfurt. Das Unternehmen nimmt in seiner Branche, der Schüttgutaufbereitung in den Bereichen Lebensmittel und Pharma, einen führende Rolle ein und bildet zudem eine gute Ergänzung zu den bisherigen Schwerpunktbranchen des Zeppelin Industriebereiches. ?Durch diese beiden Akquisitionen erschließen wir uns neue Märkte und perspektivisches Wachstumspotenzial", so Susanek abschließend.

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(Foto: Zeppelin)

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