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Merlo-Teleskopmaschinen sind in der Praxis ?Mehrkämpfer" in laufend wechselnden ?Disziplinen" und Beanspruchungen. Mittlerweile ist es vergleichsweise einfach und schnell möglich, die dazu nötigen Arbeitsausrüstungen sehr genau an diese laufend wechselnden Einsatzbedingungen und Verrichtungsaufgaben anzupassen. Dagegen muss das unter Einsatzbedingungen nur mit einem kaum vertretbar hohen Aufwand veränderbare Radfahrwerk alle diese Anforderungen möglichst mit einem optimalen Kompromiss erfüllen.

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Zum Einsatz auf weichen Geländeflächen stattet Merlo seine Teleskopmaschinen serienmäßig
mit einem weit geöffneten Stollenprofil aus.


Merlo hat jedoch einige für das generelle Fahr- und Manövrierverhalten seiner Teleskopmaschinen wesentliche Fahrwerkfunktionen in die Serienausstattung seiner Maschinen übernommen:
  • Die Maschinen verfügen über einen permanenten Allradantrieb, der es in jeder Betriebs- und Belastungssituation ermöglicht, unabhängig von der Lastverteilung auf die Vorder- und Hinterachse die Gesamtmasse der beladenen Maschine zur Zug- oder Schubkrafterzeugung zu nutzen.
  • Zusätzlich sind die Merlo-Teleskopmaschinen mit einem dreifach als Vorderachs-, Rund- und Krabbenlenkung variierbaren Allradlenksystem ausgestattet und damit als wendige ?Engraumspezialisten" aktiv.
Um auch auf sehr schlammigen, eisigen oder durch andere Aufträge sehr wenig griffigen Fahrbahnen mit allen Fahrachsen Zug- und Schubkräfte erzeugen zu können, kann der Betreiber seine Merlo-Teleskopmaschine aus deren Sonderausstattungsprogramm auf Wunsch mit einer Differentialsperre der Hinterachse ausstatten lassen. Dann wird wenigstens unter derart schwierigen Betriebsbedingungen, wenn bereits ein Hinterrad auf dem Boden durchdrehen würde, mit dem Rad maximaler Griffigkeit bis zu dessen Rutschgrenze noch etwas Zug- oder Schubkraft erzeugt.

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Maschinen, die im Einsatz sowohl vorwärts als auch rückwärts hohe Antriebskräfte
entwickeln müssen, sollten von vornherein mit fahrtrichtungsneutral profilierten
Reifen bestückt werden.


Doch diese Fakten sind nur die ?halbe Miete", denn oft wird unter diesen Aspekten die komplexe und damit sehr schwierige Aufgabe der Fahrwerkgestaltung und der optimalen Maschinenbereifung außer Acht gelassen.

Merlo-Teleskopmaschinen besitzen als Starrrahmen-, Semistarrahmen- oder Unterwagen-Maschinen eine Allrad-Achsschenkellenkung, bei der neben dem Radstand vor allem der maximale Lenkeinschlag der Räder die Wendigkeit der Maschinen bestimmt. Das stellte die Maschinenkonstrukteure von Merlo immer wieder vor recht schwierige Aufgaben, da sie die aus Tragfähigkeitsgründen nötigen Radgrößen und deren Schwenkfreiheit für die geforderten Lenkeinschläge innerhalb verbindlich vorgegebener Breitenmaße der Maschine realisieren mussten.

Sie mussten aber auch für den funktionalen ?Mehrfachspagat" zwischen Reifengröße und ?tragfähigkeit, einsatzspezifisch passender Reifenprofilierung, akzeptabler Laufruhe, Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Verletzungen und wirtschaftlicher Verschleißlebensdauer einen brauchbaren Kompromiss finden. Der war aber nur im engsten Zusammenwirken von Merlo mit der Reifenindustrie und danach mit dem jeweiligen Maschinenbetreiber zu erreichen.
  • Die Reifenindustrie hatte zunächst für die vom Maschinenhersteller vorgegebenen Reifen-Größen und -Maximalbelastungen mit ausreichender Sicherheit entsprechende Reifenkarkassen zu entwickeln.
  • Die nächste qualitative Hauptforderung an den Reifenhersteller betraf die Elastizität, Schnittunempfindlichkeit, Abriebfestigkeit und Alterungsträgheit des Reifengummis.
  • Nicht zuletzt war Merlo auch an einer möglichst breiten Palette unterschiedlicher Reifenprofilierungen interessiert, um auch damit dem sich laufend ausweitenden Einsatzspektrum seiner Teleskopmaschinen mit individuell zugeschnittenen Profillösungen recht genau entsprechen zu können. In diesem Aufgabensegment konnte die Reifenindustrie besonders schnell agieren, da sie auf die Profilformen und praktischen Erfahrungen aus dem Radladersegment zurückgreifen konnte.

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Maschinen, die schnell lange Strecken auf glatten und harten Fahrbahnen zurücklegen müssen,
sollten aus Gründen optimaler Laufruhe und möglichst geringer Verschleißwirkungen mit Reifen
großer Fahrbahn-Kontaktflächen bestückt werden.


Um aber diese immer noch weiter wachsenden objektiven Wahlmöglichkeiten auch in der Einsatzpraxis vielfältig vorteilhaft nutzen zu können, muss nicht zuletzt der Teleskopmaschinenbetreiber die für seinen Arbeitsbereich richtige Maschinenbereifung auswählen. Das setzt allerdings voraus, dass er wenigsten einmal mit Sorgfalt die strukturelle Beschaffenheit, die Griffigkeit und die Nutzhäufigkeit der von seinen Teleskopmaschinen befahrenen Transport- und Arbeitsflächen registriert.
  • Zum Einsatz auf Baustellen-Geländeflächen stattet Merlo seine Teleskopmaschinen mit einem zur optimalen Verzahnung mit dem Untergrund und zur guten Selbstreinigung weit geöffneten Stollenprofil aus. Das ist in der Regel ein auf maximale Vorwärts-Schub- und -Zugkräfte fahrtrichtungsorientiertes Profil. Im weichen Gelände die optimale Lösung, auf harter und glatter Fahrbahn erzeugt es aber unangenehme Vertikalschwingungen der Maschine, die sich mit der Fahrgeschwindigkeit in der Frequenz und Amplitude ändern. Es ist außerdem zu beachten, dass sich beim bloßen Wechsel derartig profilierter Räder von der einen auf die andere Maschinenseite auch deren Kraftübertragungsrichtung ändert. Reifen mit weit geöffneten Profilen mit sehr schmalen Stollen werden immer auch eine deutlich geringere Verschleißlebensdauer besitzen als ?geschlossene? Reifen mit breiten Stollen.
  • Maschinen, die im Einsatz sowohl vorwärts als auch rückwärts hohe Antriebskräfte entwickeln müssen, sollten von vornherein mit fahrtrichtungsneutral profilierten Reifen bestückt werden. Sie besitzen meistens auch noch eine sich großflächig überlappende Mittenprofilierung, was auch bei raschen Transport- oder Arbeitsfahrten auf harten und glatten Fahrbahnen eine akzeptable Laufruhe zur Folge hat.
  • Für Dauereinsätze auf hartem und scharfkantigem Material ist es zum Schutz gegen plötzliche Reifenpannen und zur Steigerung der Verschleißlebensdauer vorteilhaft, breite, nahezu profillose und mit radial dicken Gummilaufstreifen versehene Spezialreifen auszuwählen.
  • Für Maschinen, die nahezu ausschließlich schnell lange Strecken auf glatten und harten Fahrbahnen zurücklegen ist es aus Gründen optimaler Laufruhe und möglichst geringer Verschleißwirkungen vorteilhaft, Reifen mit großen Fahrbahn-Kontaktflächen auszuwählen.

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Für Dauereinsätze auf hartem und scharfkantigem Material ist es vorteilhaft,
breite, nahezu profillose und mit radial dicken Gummilaufstreifen versehene
Spezialreifen auszuwählen.


Bei all diesen Überlegungen ist jedoch zu beachten:
  • Die ausgewählten Reifen müssen sowohl in ihren Abmessungen als auch in ihren Tragfähigkeiten den maschinenspezifischen Herstellervorschriften entsprechen.
  • Man sollte sich allein schon aus Funktionssicherheitsgründen stets für die beste im Markt verfügbare, d.h. möglichst für die originale Reifenqualität entscheiden.
  • Der Teleskopmaschinenfahrer sollte geschult und motiviert sein, trotz des Strebens nach maximaler Bau- oder Umschlagleistung das Fahrwerk seiner Maschine nicht unbewusst übermäßig zu strapazieren und den Reifenzustand seiner Maschine regelmäßig zu kontrollieren.
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(Fotos: Merlo)

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