inna_w 0 Geschrieben 3. April 2009 Geschrieben 3. April 2009 Hallo,ich habe mal eine Frage zur Innendämmung:Dazu habe ich schon verschiedene Meinungen von "Innendämmung geht gar nicht" über "es geht aber nur wenn es richtig gemacht ist: spezielle Platten mit Dampsperre oder Dampfbremse ordentlich verklebt und verspachtelt" bis hin zu "wir kleben schon immer ganz normale Rigipsplatten mit Styropor, da ist noch nie was passiert" gehört. Der Architekt und Energieberater hat mir alles mit Dampfsperre "gerechnet" und empfohlen. In der Praxis wird es aber kaum gemacht... Und da die Platte mit Dampfbremes nicht unerheblich teurer sind als die Normalen hier die Frage: hat jemand Erfahrung und Empfehlungen?MfGinna_wPS: Die Stärke des Dämmmaterials soll 2 bis 3 cm betragen Zitieren
Form 8A 246 Geschrieben 3. April 2009 Geschrieben 3. April 2009 Eine Innendämmung ist grundsätzlich bauphysikalisch nicht falsch, birgt jedoch das Risiko von erheblichen Schäden wenn einige Regeln nicht beachtet werden. Deshalb ist eine umfassende Bestandsaufnahme vor der Ausführung erforderlich. Einige Fragen:Angedachte Gebäudenutzung?Alt- oder Neubau?Fachwerkgebäude bzw. Holzrahmenkonstruktion?Massiv erstelltes Gebäude mit Holzbalkendecken?Schlagregenbelastung der Fassade?Denkmalschutz?Außendämmung möglich?Grundsätzlich würde ich bei dieser Dämmstoffdicke eher zu einem kapillaroffenem System ohne Dampfbremse tendieren, wobei hier die Anforderungen an den Mindestwärmeschutz nach DIN 4108 zu beachten sind. Im Übrigen habe ich schon Feuchteschäden, verursacht sowohl durch das für die Dämmung des betreffenden Wandbauteils ungeeignete Gipskarton-Sandwichplattensystem als auch durch dessen mangelhafte Verarbeitung (z.B. Anschlüsse), dokumentiert. Ein Patentrezept gibt es nicht, ein Innendämmungssystem muß auf die Gebäudekonstruktion, die bauphysikalischen Gegebenheiten des Gebäudes und die Gebäudenutzung abgestimmt werden. Zitieren
inna_w 0 Geschrieben 4. April 2009 Autor Geschrieben 4. April 2009 Hallo,hier die Antworten:- Wohnhaus (bzw. Wohnung)- Altbau- Massives Gebäude mit Holzbalkendecken (im Zuge der Sanierung im Jahr 2000 schon gedämmt)- Regenbelastung? keine Ahnung, eher nicht (ist eine Klinkerfassade)- Denkmalschutz- Außendämmung vorn nicht möglich, hinten theoretisch ja, aber es werden wahrscheinlich die anderen Eigentümer nicht zustimmen...Was ist Mindestwärmeschutz nach DIN 4108?inna_w Zitieren
Form 8A 246 Geschrieben 6. April 2009 Geschrieben 6. April 2009 (bearbeitet) Regenbelastung? keine Ahnung, eher nicht (ist eine Klinkerfassade)Gerade bei Klinkerfassaden kommt es bei Schlagregen immer wieder zu Durchfeuchtungen, wenn die Fugen und Steine spröde oder beschädigt sind bzw. ein hohes Wasseraufnahmevermögen haben. Eine solche Wand trocknet sowohl nach innen als auch nach außen aus. Bei Innendämmungssystemen mit Dampfbremse wird der Feuchtetransport nach innen verhindert und es kommt zu Schäden. Eine diffusionsoffene Innendämmung (also ohne Dampfbremse) könnte z.B. so aussehen: Altputz an den Außenwänden bis aufs Mauerwerk abschlagen und 5 - 6 cm (erforderliche Putzstärke muß errechnet werden) Wärmedämmputz aufbringen. Hat auch den Vorteil, daß die Einbindung der Holzbalkendecke an eine Dampfbremse entfällt. Gerade hier kommt es durch mangelhaft geplante und ausgeführte Anschlüsse schon mal zum Abfaulen der Balkenköpfe. Noch etwas Theorie:Was ist Mindestwärmeschutz nach DIN 4108?Ich zitiere aus der DIN 4108- 2: " Unter Mindestwärmeschutz sind Maßnahmen zu verstehen, die ein hygienisches Raumklima sicherstellen, so daß Tauwasser- und Schimmelpilzfreiheit an Innenoberflächen von Außenbauteilen gegeben ist." Nach o.a Norm beträgt der Mindestwert für den Wärmedurchlaßwiderstand R für Außenwände 1,2 m²K/W . bearbeitet 7. April 2009 von Form 8A Zitieren
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