Schlepper mit Mulde versus Dumper?

[Reachstacker † 2016 0]

Leider hat niemand ne Zeichnung....

Eine echte Gewichtsverlagerung am Traktor ohne Beeinflussung des Hängers ginge nur
wenn man entweder die Vorderachse des Traktors verschiebt oder den Anhängepunkt verschiebt.
Da beides nicht geplant ist und ich annehme das das "Topzylinder" eigentlich das Obenglied der Dreipunktkupplung des Schleppers ist und diese nicht gegen die Wolken drückt sondern gegen den Hänger,
ist zumindest eine teilweise Verschiebung des Gewichts auf den Hänger unvermeidlich....

Nachdem das gesagt ist wirds allerdings kompliziert....

Grob gesehen ist der "Knickpunkt" ja nicht in der Mitte des Zuges, sondern Vorwärts von der Mitte, daher ist auch die Beeinflussung des Gewichtes nicht in der Mitte. Im Durchschnitt wird mehr Gewicht am Traktor verschoben als wie am Hänger.
Ausserdem hat der Hänger nur einen Drehpunkt (eine Achse), ein anheben der Deichsel als solches macht den Hänger nicht schwerer weil er sich einfach um die Achse dreht. Umgekehrt ist es am Schlepper, entlastet man die Hinterachse muss sich das Gewicht auf der Vorderachse erhöhen, weil er sich ja auf dieser abstützt.
In der Richtung ergibt der Topzylinder schon Sinn. Dies ist alles statisch auf ebener Fläche....
Dynamisch betrachtet lassen sich die Fahreigenschaften allerdings auch sehr drastisch verändern bei Verschiebung der Zuglinie , höher oder niedriger, niedriger entlastet die Hinterachse und belastet die Vorderachse. Höher belastet die Hinterachse und entlastet die Vorderachse. Wird das übertrieben kann das zum Überschlagen der Zugmaschine führen, zumindest bei Schleppern mit Zweiradantrieb.
Logischerweise lassen sich dynamische Veränderungen schlecht auf der Waage wiegen... und sie variieren dramatisch mit der angewanden Zugleistung.
Zumindesten alle meine Nachbarn und ich wissen das und wenden es im Feld auch an, Taschenrechner haben wir allerdings nicht dabei.... Das "aufbäumen" des Traktors oder das durchrutschen der Hinterräder genügt uns eigentlich

Allerdings sind im grossen ganzen alle theoretischen Anstellungen ob Magirus Allradkipper, Volvo Knicklenker oder Fendt Dieselross besser im Gelände sind echt am Ziel vorbei.
Am Ende geht es einfach darum in welcher Situation welche Maschine das Material am billigsten von A nach B schafft. Seit das auf jeder Baustelle anders ist werden dann eben auch die Maschinen auf jeder Baustelle anders eingesetzt. Da kommen ja nicht nur theoretische Schlupfberechnungen zum Zuge sondern auch Steuergesetze, Versicherung, Fahrertariffe und und und....

Könnte man die Welt mit einem "Einheitsbesen" kehren gäbs ja nur Menk Schürfraupen zur Erdbewegung...
Tolle Diskussion

Gruss, Pete. bearbeitet 4. Juli 2008 von Reachstacker

[handreas 5]

Tchja der Pete...

man merkt doch deutlich, wenn sich jemand mit der Materie wirklich intensiv befaßt! Es kommt mehr dabei heraus, als wenn jemand nur seine Meinung, seine Hoffnung oder seinen Glauben zum Ausdruck bringt....

Natürlich ist es richtig, daß die Frage nach dem Einsatz von Schleppergespann oder Dumper sehr viele Bereiche umfaßt! Allerdings entbrannte recht schnell die Diskussion um die Leistungsfähigkeit im Gelände - hier insbesondere um die Traktion.


Dramatisch wurde es aber erst, als die Fehlentwicklung Topzylinder ins Gespräch kam - das begann HIER.

Zwar war mir das Ding von Anfang an suspekt - es dauerte aber länger, bis mir klar wurde, daß dieses Teil in JEDER Situation von Nachteil ist!

Es stimmt schon, daß mal eine Zeichnung her müßte. Bis dahin noch ein weiterer Erklärungsversuch:


Man sollte sich die Wirkung des Topzylinders im Extrem vorstellen! Also ein Zylinder, der sehr große Kraft übertragen kann, sowie entsprechend stabile Anlenkpunkte dafür.

Das Gespann stelle ich auf eine ebene Fläche. Alle Räder sind da, wo sie hingehören: nämlich am Boden.

Nun gebe ich Druck - richtigen DRUCK - auf den Topzylinder! Mit Entsetzen ist festzustellen, daß die Hinterachse des Traktors vom Boden abhebt!!! Ich bin gnadenlos und schalte das Ventil erst geschlossen, wenn die Hinterräder 30 cm vom Boden in der Luft baumeln

Nun treten wir ein paar Schritte zurück und schauen uns das Ganze genauer an.... das gesamte Gewicht des Zuges ruht nur noch auf der Traktor-Vorderachse und auf den Anhängerachsen. Nichts anderes als eine Brücke also.

Vorher hatte sie aber noch ein Mittellager, das nun entfallen ist. Die Last, die es aufnahm, muß nun von den verbliebenen Lagern mit übernommen werden. Demzufolge wird nicht nur die Vorderachse, sondern auch die Anhängerachse stärker belastet.

Die Anteile richten sich nach dem Abstand des entfallenen Mittellagers - wäre es genau in der Mitte gewesen, so erhielten beide Endlager den gleichen hälftigen Anteil. Bei den üblichen Abständen dürfte die Vorderachse etwa 60%, die Anhängerachse etwa 40% der Entlastung der Traktor-Hinterachse übernehmen.

Es ist also unbestreitbar, daß der Topzylinder den Anhänger schwerer und den Traktor entsprechend leichter macht!

Im Gelände bewirkt er demzufolge einen Traktionsverlust, auf der Straße führt er zur Überladung des Anhängers (oder zur Verringerung der zulässigen Nutzlast).


Gruß

Andreas

[Reachstacker † 2016 0]

Happy 4th of July Andreas

Ja genau, so funktioniert es ja auch
Und zwar ganz egal wie man es dreht, da kann Moses noch zeimal den Berg naufkraxeln und es wird das gleiche bleiben

Ganz am Anfang hat André eine (betrügerisch) einfache Frage gestellt....
Warum, Weshalb, Wieso....

Das hat sich dann sehr schnell in einen Glaubenskampf entwickelt, komplett mit Gräben, Stacheldraht und dem Verlangen das der Papst gewisse Leute exkommunizieren müsste!
Da war der 30 Jährige Krieg ja garnix im Vergleich.

Gruss, Pete

PS;: I love you All

[Atego 1]

HKL setzt auch auf Schlepper

bearbeitet 4. Juli 2008 von Atego

[handreas 5]

Immerhin sehr farbenfroh

Im Vergleich zu den langweiligen dunkelgelb-orange-hellbraunen Dumpern...