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Voest Alpine Radlader und Schwenklader Tross 130


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An dieser Stelle einmal ein herzliches Hallo an unsere Freunde in Österreich!

Und da wäre ich auch schon beim Thema: Radlader von Voest Alpine.

Ich kenne die Maschinen nur von ein paar Prospekten. Die Radlader waren Allradlenker (!) mit bis zu 4 m³ Schaufelinhalt. Anfang der 1980er wurde dann für das Bundesheer die Pioniermaschine Tross 130 als Schwenklader entwickelt. Offenbar haben sich die Konstrukteure stark am Hatra SL 125 orientiert, der auch in Östereich seinen "Wehrdienst" absolvierte, bzw. die bewährten Vorgaben umgesetzt. Anfang der 1990er wurde dann die Produktion bei Voest Alpine eingestellt. Neben den Ladern wurden auch zahlreiche Straßenwalzen dort produziert.

Ich würde mich freuen, hier einmal etwas mehr über die Baumaschinenära von Voest Alpine zu erfahren.

Wer weiß was? bearbeitet von Yumbo
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Hab leider auch keine wirklichen Infos, allerdings... bei einem Baumaschinenhändler hier in der Stadt ist einer im Angebot... da jedoch die Fotos und Datenblätter nach dem Verkauf der Maschine komplett vom Server verschwinden ist es nicht gut die hier so zu verlinken. Herstellerinfomaterial das oft auf der Seite zu finden ist hab ich keines gefunden und naja... müsste man dem Händler ne Mail schreiben und fragen ob die Fotos hier gepostet werden dürfen. Die Seite von der Firma die ich meine hab ich mal hier verlinkt KLICK

So lange noch die Daten vorhanden sind kann man die ja runterladen blush.gif bearbeitet von derKarl
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  • 3 years later...
Dank an die Bundesheer-Infoecke der Österreicher:

Entwicklung und Einführung des TROSS 130

Gegen Ende der siebziger Jahre entstand beim österreichischen Bundesheer der Bedarf an einem spezifisch- militärischen Feldumschlaggerät. Aus diesem Grunde wurde mit der VOEST- Alpine AG im Jahre 1980 ein Entwicklungsvertrag geschlossen, mit dem Ziel, ein den militärischen Erfordernissen entsprechendes Gerät zu konstruieren.
Der vom BMLV erarbeitete Forderungskatalog verlangte ein Mehrzweck- Arbeitsgerät, welches für Erdarbeiten, aber auch als Stapler, Kran und Bergegerät genutzt werden können. Zudem forderte man eine Straßenmarschfähigkeit, die es ermöglichen sollte, das Gerät in militärischen Kolonnen auf eigener Achse mitmarschieren zu lassen. Die Lasthebeeinrichtung sollte so gestaltet werden, dass Lasten in horizontaler Ebene verschwenkt werden könnten. Sämtliche Zusatzeinrichtungen des Arbeitsgerätes sollten auf dem Gerät selbst mitgeführt werden.

Aufgrund der intensiven Zusammenarbeit der Heerestechniker mit dem Werk Zeltweg konnte bereits 1981 der erste Prototyp fertig gestellt und der Armee zu Erprobung übergeben werden. Seitens der VOEST Alpine AG wurde dem Geräte der Name TROSS 130 gegeben. Als Erdbearbeitungsmaschine ist der TROSS 130 aufgrund seiner Reißkraft von 11t in der Lage, Böden bis zur mittleren Bodenklasse zu bearbeiten und mit seiner Schaufel 1,8m³ Erde aufzunehmen. Im Kranbetrieb und bei der Verwendung als Gabelstapler können mit einer eigens konstruierten Parallelkinematik frontal Lasten bi zu 6t gehoben werden. Für seitliches Verschenken der Hebelast besteht eine Begrenzung auf 4t. Damit erbringt der TROSS 130 eine hervorragende Eignung für den Transport von Einzel- und Mengenversorgungsgütern auch abseits von befestigten Straßen und Wegen. Die Eigenschaft, gehobene Lasten verschwenken zu können, ergibt völlig neue Anwendungsmöglichkeiten beim genauen Positionieren von Lasten, wie die z.B. beim Kriegsbrückenbau notwendig ist. Bei einer möglichen Wattiefe von 1,3m kann das Gerät auch problemlos in Gewässern eingesetzt werden. Für Bergeeinsätze ist das Fahrzeug mit einer am Heck integrierten Seilwinde mit 80kN Zugkraft ausgestattet, welche ohne zusätzliche Seilumlenkung eine Abweichung der Zurichtung horizontal und vertikal bis 30° gestattet. Diese Leistung, in Verbindung mit der gegebenen Wendigkeit und Geländegängigkeit des TROSS 130, ergibt eine hervorragende Eignung bei schwierigen Bergungen. Selbstverständlich kann die Winde auch zur Selbstbergung und für sonstige Aufgaben im Baueinsatz verwendet werden.

Die Wendigkeit und Geländegängigkeit der Arbeitsmaschine waren besondere Kriterien des Forderungskataloges. Aus diesem Grund wurde der TROSS 130 mit einer Allradlenkung versehen, die nicht nur einen Wendekreis von 5,35m gestattet, sondern gleichzeitig auch die Möglichkeit eröffnet, das Gerät im Hundegang seitlich an Rampen und Hindernissen heranführen zu können. Im schweren, morastigen Gelände oder im leichten Flugsand ermöglicht dieser Art der Fortbewegung, dass mit jedem Rad eine eigene Spur gefahren werden kann. Die Steigleistung von 70%, das Überwinden von Böschungswinkel von bis zu 30° eine Kippfestigkeit von bis zu 100% nach allen Seiten dokumentieren die Kapazität des Gerätes. Bedingt durch die beiden Differentialsperren wird die Geländegängigkeit des TROSS 130 erst durch den Verlust de Bodenhaftung der vier Spezialreifen begrenzt.

Die Forderung der Kolonnenmarschfähigkeit der TROSS 130 bracht mit sich, dass sämtliche Kriterien der gesetzlichen Auflagen für Straßenfahrzeuge erfüllt werden mussten. Um die notwendige Hochgeschwindigkeit von 62km/h auch sicher fahren zu können, wurde eine Umschaltung von Allradantrieb auch Vorderradantrieb sowie Allradlenkung auf Vorderradlenkung entwickelt und in dem System integriert. Die bei so hohen Geschwindigkeit auftretenden Schwingungen, insbesondere des Lasthebegerätes, werden durch eine eigene Schwingungstilgung und durch hydraulische Überbrückungen behoben. Somit kann im Gegensatz zu ähnlichen Geräten beim TROSS 130 auf die Verwendung eines Tiefladeanhängers mit eigener Zugmaschine verzichtet werden.

Der Betrieb- und Arbeitssicherheit wird besondere Bedeutung beigemessen. So sind sämtliche Hydraulikaggregate mit Lastmoment- Begrenzern und Schlauchbruchsicherungen ausgerüstet. Die für Fahrer und Reservefahrer eingerichtete Fahrerkabine gewährt Rundumsicht und bietet beim Umkippen oder bei Steinschlag besonderen Schutz. Für den Nachtbetrieb geben vier starke Halogenscheinwerfer die entsprechende Ausleuchtung des Arbeitsfeldes. Um die notwendige Unabhängigkeit von einem Begleitfahrzeug sicherzustellen, sind am Fahrzeug Staukästen angebracht, die sämtliches Werkzeug, die erforderliche Zusatzausrüstung sowie die Mannesausrüstung der Besatzung aufnehmen können. Stapelzinken, Lastgehänge und Abschleppstange werden in entsprechenden Halterungen am Arbeitsgerät verzurrt. Die Schaufel wird normalerweise auf der Ladekinematik mitgeführt und das Reserverad auf der Motorabdeckung fixiert.
Die einjährige Truppenerprobung des TROSS 130 Prototyps bei Truppenkörper verschiedener Waffengattungen, wie Panzer-, Artillerie- und Fliegerabwehrverbänden, bei Pioniereinheiten sowie in Versorgungseinrichtungen bescheinigte dem Feldumschlaggerät

- ein ausgezeichnetes Fahrverhalten, auch bei hohen Geschwindigkeiten auf Straßen und im Gelände
- eine ausreichende Leistungskapazität im Hinblick auf die gestellten Aufgaben als Erdbearbeitungsmaschine, Kran, Stapler und Bergefahrzeug
- einen hohen Grad an Wirtschaftlichkeit (durchschnittlich 9l Betriebsmittelverbrauch je Betriebsstunde) sowie
- eine robuste, militärischen Anforderungen entsprechende Bauweise und, damit verbunden, eine hohe Verfügbarkeit.

Nach geringfügigen Detail- Änderungen aufgrund Erfahrungsberichte vergab das BMLV Ende 1982 einen ersten Auftrag an die VOEST Alpine AG; am 25. März 1983 erfolgte im Werk Zeltweg die feierliche Übergabe der ersten TROSS 130 an das österreichische Bundesheer.

© TRUPPENDIENST

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