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Der mexikanische Baustoffkonzern Cemex gehörte zu den aggressivsten Spielern im Zementmarkt. Für Milliarden kaufte der schillernde Multimilliardär Lorenzo Zambrano Konkurrenten überall auf der Welt. Nun droht eine spektakuläre Pleite. Auch in Deutschland sind Tausende Jobs in Gefahr.

Die deutsche Zementbranche steht vor einem radikalen Umbruch. Nachdem bereits die schwäbische Industriellenfamilie Merckle den Verkauf ihrer Beteiligung am Marktführer HeidelbergCement angekündigt hat, spitzt sich nun auch die Lage beim mexikanischen Cemex-Konzern zu. Die weltweite Nummer drei warnte vor einem baldigen Konkurs, der auch Auswirkungen auf die Deutschland-Tochter haben könnte.

Cemex Deutschland, die früher unter Readymix firmierte, ist hinter HeidelbergCement zweitgrößter Zementhersteller der Republik. Eine Insolvenz der Mutter hätte weitreichende Folgen für das Ratinger Unternehmen. Ein Firmensprecher war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Innerhalb der Belegschaft hingegen macht sich die Angst vor einer Insolvenz breit, auch wenn das Unternehmen 2008 ein sehr gutes Ergebnis erzielt hatte. „Cemex Deutschland könnte unabhängig vom Mutterkonzern überleben – allerdings dann wohl unter einem neuen Eigentümer", heißt es in der Branche. Betroffen von einer Insolvenz der Deutschlandtochter wären rund 4000 Mitarbeiter an 330 Standorten in Deutschland.

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HeidelbergCement sucht dringend frisches Geld
Der mexikanische Cemex-Konzern ist durch seine teure Expansionspolitik in die Schieflage geraten. Das Unternehmen trage eine Schuldenlast von knapp 14,8 Milliarden Euro und benötige dringend eine Refinanzierung, teilte Cemex überraschend mit. Ohne neue Kredite zu günstigen Konditionen könne der Konzern die anstehenden Tilgungen nicht bezahlen. Zudem teilte der Konzern mit, in einem ersten Schritt zehn Prozent der Belegschaft zu entlassen, um so 700 Millionen Dollar einzusparen. Weltweit beschäftigt der Zementriese rund 60.000 Mitarbeiter. Außerdem will Cemex seine geplanten Investitionen um 430 Millionen Euro kürzen.

Cemex hatte in den letzten Jahren zahlreiche teure Zukäufe unternommen, darunter die Übernahme der deutschen Readymix AG. Im September 2004 legten die Mexikaner etwa ein fast fünf Milliarden Euro teures Übernahmeangebot für das deutsche Traditionsunternehmen und deren britischen Mutter RMC vor. Zu dieser Zeit war es eine der teuersten Übernahme der Branchengeschichte.

Cemex wurde 1906 von der Familie Zambrano gegründet und setzte zuletzt mit gut 60.000 Mitarbeitern etwa 16 Milliarden Euro um. Bis in die 80er Jahre hinein waren die Mexikaner ausschließlich auf ihren Heimatmarkt konzentriert. Er in den 90er Jahren gewann die internationale Ausbreitung an Geschwindigkeit. Kleinere und mittlere Konkurrenten im Ausland wurden übernommen. Durch die Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens Southdown 2001 und der Übernahme der britischen RMC Group wurde Cemex zum weltweit größten Transportbetonhersteller.

2007 sicherten sich die Mexikaner zudem die Mehrheit am australischen Unternehmen Rinker. Nach der schweizerischen Holcim und dem französischen Lafarge rangieren die Mexikaner damit auf dem dritten Platz der weltweiten Zementbranche. Mit Lorenzo Zambrano ist heute ein Nachfahre des Firmengründers Konzernchef und hält die Mehrheit an der Aktiengesellschaft. Zambrano und seine Familie wurden in der Liste der reichsten Menschen der Welt des Forbes Magazine für das Jahr 2006 mit einem geschätzten Vermögen von 1,4 Milliarden Euro auf Platz 428 gelistet.

Die Deutschland-Tochter von Cemex war 2003 in den größten Kartellprozess der deutschen Wirtschaftsgeschichte verwickelt. Auf enormen Druck des Kartellamtes arbeitete Readymix damals mit den Wettbewerbshütern zusammen und ermöglichte hierdurch das Rekordbußgeld für sechs Baustoffriesen von 660 Millionen Euro. In der Folgezeit planten die Konkurrenten, allen voran HeidelbergCement als Racheakt den Aufkauf und die Zerschlagung von Readymix. Die schließlich erfolglose Aktion stand unter dem Codewort „Operation Stinktier" und scheiterte letztlich auch am Widerstand des Kartellamtes. Die Bußgelder sind derzeit Gegenstand in einem Verfahren vor de Oberlandesgericht Düsseldorf.

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