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Im Abstand von jeweils 242 Metern wachsen vier Brückenpylone mithilfe der PERI ACS Selbstklettertechnik bis zu 86 Meter in die Höhe. Die 970 Meter lange Schrägseilbrücke über den Fraser River ist das Kernstück des sechsspurigen, rund 13 Kilometer langen Schnellstraßenprojekts nahe der kanadischen Westküste.

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Die knapp ein Kilometer lange Schrägseilbrücke über den Fraser River ist das Kernstück des
knapp 13 Kilometer langen Schnellstraßenprojekts.


Die Golden Ears Bridge ist als so genannte Extradosed-Brücke konzipiert, also eine Kombination zwischen Schrägseil- und Balkenbrücke. Hierbei wirken die Schrägseile wie eine außerhalb des Überbaus angebrachte Vorspannung und verlaufen in einem äußerst flachen Winkel. Dadurch sind die Pylone mit maximal 86 Metern Höhe trotz der großen Spannweiten sehr viel niedriger als bei einer reinen Schrägseilbrücke. Bereits Mitte 2009 ? rechtzeitig vor den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver ? soll die neue Trasse für den Verkehr freigegeben werden.

Die PERI Schalungs- und Gerüstlösung für die vier H-förmigen Pylone basiert auf der modular aufgebauten ACS (Automatic Climbing System) Selbstklettertechnik und der VARIO Träger-Wandschalung. Damit sollen sich die kontinuierlich veränderlichen Pylonquerschnitte in Betoniertakthöhen von etwa vier Metern ohne Kranunterstützung wirtschaftlich und sicher herstellen lassen. Das Schalungskonzept berücksichtigt hierbei die Querschnittsänderungen aufgrund allseitiger Verjüngungen. Hinzu kommt, dass die Pylonbeine unterhalb der Fahrbahn in Längsrichtung als Doppelpfeiler, und in der oberen Hälfte als Einzelpfeiler in Verbundbauweise mit vorgefertigten Stahlkernen auszuführen sind. Sowohl in Längs- als auch in Querrichtung sind die Pylone zwischen einem und 1,2 Grad gevoutet. Die Querschnitte gehen dabei von einem aufgelösten Trapezquerschnitt mit jeweils 5,26 mal 1,40 Metern und einem Öffnungsmaß von fünf Metern an der Basis in einen Einzelquerschnitt mit einem Außenmaß von 2,46 mal fünf Metern an den Pylonspitzen über.

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Im Abstand von 242 Metern wachsen vier Pylone mithilfe der PERI ACS Selbstklettertechnik
86 Meter in die Höhe.


Die PERI Schalungsplanung für die unteren Doppelpfeiler berücksichtigt, dass sich die Öffnung von fünf auf knapp vier Meter verringert. Versetzt angeordnete ACS Konsolen sorgen dafür, dass sich die Plattformen der vier unterschiedlichen Arbeitsebenen ineinander verzahnen können. Somit entstehen in jeder Höhe sichere Übergänge zwischen beiden Klettereinheiten. Die Schalungselemente für die 1,40 Meter breiten, abgeschrägten Stirnseiten sind an den längsseitig positionierten Kletterbühnen angebracht und hängend auf Rollen verfahrbar. Dadurch kann stirnseitig auf Kletterkonsolen verzichtet werden ? pro Einzelpfeiler sind somit nur zwei Klettereinheiten notwendig.

Das modulare ACS System soll für jedes Bauvorhaben auch die optimale Verankerung bieten. Die Auswahl und Positionierung von Kletterschuh und Ankertyp soll dadurch immer entsprechend der vorhandenen Bauwerksstruktur, Wandstärke, geforderten Betonfestigkeit und Belastung erfolgen können. So werden an den abgeschrägten Pfeilerkanten drehbare Kletterschuhe verwendet, um die ACS Bühnen bis zu 15 Grad um die Vertikalachse schwenken und gleichermaßen sicher fixieren zu können.

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Mit dem PERI ACS Klettersystem kann selbst bei Windstärken bis zu 80 Stundenkilometern
geklettert werden.


Um die Baustellenabwicklung effizient zu gestalten, sahen die PERI Ingenieure zwei getrennte ACS/VARIO Schalungssätze vor, jeweils einen für die untere und obere Pylonhälfte. Dadurch ließen sich aufwändige Anpassungsarbeiten an Kletterbühnen und Schalung vermeiden. Gleichzeitig wwürde die Materialvorhaltung minimiert werden. Jeden Montag wird geklettert: zunächst die Pylonbeine mit etwa vier Metern Betoniertakthöhe in acht Kletterschritten bis zur Fahrbahnhöhe. Nachdem der Querbalken betoniert wurde, folgen anschließend elf weitere Klettertakte mit dem zweiten Kletterschalungssatz für den oberen Teil des Pylons.

Die Golden Ears Bridge überquert den Fraser River etwa 30 Kilometer vor dessen Mündung in den Pazifik. Aufgrund der küstennahen Lage und den dadurch höheren Windgeschwindigkeiten konzipierten die PERI Ingenieure das ACS Klettersystem so, dass selbst bei Sturm mit bis zu 80 Stundenkilometern geklettert werden kann.

Die kanadischen PERI Ingenieure entwarfen auch für die zum Gesamtprojekt gehörenden Vorlandbrücken und Aufständerungen baustellengerechte Lösungen. Mit standardisierten Baukastensystemen soll für jede Bauaufgabe die jeweils optimale Schalungs- und Gerüstlösung erarbeitet werden können. Damit erzielt die Baustelle Zeit- und Kostenvorteile für die Baustellenabwicklung. PERI Systemkonsolen aus dem VARIOKIT Ingenieurbaukasten leiten die Betonier- und Verkehrslasten beim Herstellen der Fahrbahnplatte mit Ortbetonergänzung in die als Teilfertigteil angelieferten und montierten Plattenbalken ab. Dabei steht dem Baustellenpersonal eine Arbeitsbreite von 2,50 Meter zur Verfügung. Auch für den Verbund zwischen den vorgefertigten Längsträgern über den Querbalken finden PERI VARIOKIT Verwendung. Für einen effizienten Bauablauf und sicheres Arbeiten sollen über 600 Laufmeter Arbeitsplattformen sorgen.

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Das 2,50 Meter breite Arbeits- und Schutzgerüst mit standardisierten
Systemkonsolen aus dem PERI VARIOKIT Ingenieurbaukasten zum
Betonieren der Fahrbahnplatte.


Der weiche Boden und die ständig gegenwärtige Erdbebengefahr machten aufwändige Gründungsarbeiten notwendig. So ruhen die vier Pylone auf bis zu 95 Meter langen Bohrpfählen, die somit länger sind als der sichtbare Teil der Brückenpylone. Dort, wo der Untergrund nur bedingt tragfähig ist, ruht die Fahrbahn der Zufahrtswege und Rampen auf EPS Hartschaum (

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siehe auch diesen Artikel). Diese als so genannte Geofoam Bauweise bezeichnete Dammbautechnik minimiert einerseits zusätzliche Lasten aus der erforderlichen Aufschüttung, andererseits dämpft sie die auftretenden Schwingungen und Erschütterungen.

Das insgesamt 13 Kilometer lange Infrastrukturprojekt ?Golden Ears Crossing" ist mit einem Investitionsvolumen von 600 Millionen Euro eines der größten Public Private Partnership Projekte Kanadas, welches Bilfinger Berger plant, finanziert und baut. Bereits im Sommer 2009 soll der sechsspurige Abschnitt für den Verkehr freigegeben werden. Er entlastet die Hauptstrecke in die Innenstadt und verkürzt die Fahrzeit für die Pendler erheblich. Der Name wurde von den nahe gelegenen Golden Ears Bergen übernommen. ?Golden Ears" leitet sich von ?Eyries" ab, das sich auf die in den Bergen nistenden Adler bezieht ? aus diesem Grund werden auf den Pylonspitzen stilisierte Adler aus Stahl sitzen.

Vom 12. bis 28. Februar 2010 finden in Vancouver die kommenden Olympischen Winterspiele statt. Die drittgrößte Stadt des nordamerikanischen Staates liegt landschaftlich reizvoll an der Westküste Kanadas in der Provinz British Columbia. Nach Montreal im Jahr 1976 und Calgary im Jahr 1988 ist Vancouver bereits der dritte kanadische Austragungsort der Spiele.

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Über 600 Laufmeter Arbeitsplattform sollen für einen effizienten Bauablauf und sicheres Arbeiten
sorgen.


Bauunternehmen:
Golden Crossing Constructors Joint Venture
(Bilfinger Berger Inc. und CH2M HILL)

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Video: Golden Ears Bridge Project - Trailer Innovationspreis bauma 2010

Projektbetreuung:
PERI Vancouver, Kanada und PERI Weißenhorn

Artikel: PERI beim Bau der Saadiyat Brücke, Abu Dhabi
Artikel: PERI beim Bau von 100 m hohen Brückenpylonen in Budapest
Artikel: EPS beim Bau der B207n
Video: Bilfinger Berger - Brückenschlag über den Großen Belt
Video: Bilfinger Berger - Maracaibo Brücke

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(Fotos: PERI)

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