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Vergleich: Cat 321D LCR, Volvo ECR 235 C, Komatsu PC 228 USLC-3 - Test


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Geschrieben
Innenraum

Komatsu kommt etwas altbacken daher, was jedoch kein Nachteil sein muss! Die wichtigen Bedienelemente sich einfach zu finden und in wenigen Kippschaltern untergebracht. Ebenso Radio und Klimaanlage, einfach, übersichtlich und zweckentsprechend. Die Joysticks sind lang, dünn, nach innen geneigt, das Plastik liegt unangenehm glatt und hart in der Hand, bieten reichlich Widerstand und sind lediglich mit je nur einer Taste oben versehen, diese für Power+ und Hupe. Es ist nicht anzunehmen, dass der Widerstand bei kürzeren Hebeln geringer ist. Der Fahrersitz ist begrenzt verstellbar, bietet in der vorliegenden Version jedoch keine Luftfederung und keine Sitzheizung. Gerade die fehlende Luftfederung trägt massgeblich zum gefühlten groben Verhalten der Maschine bei. Störend wirkt hier, dass Funktionen wie Scheibenwischer und Fahrwerksgeschwindigkeit über den Bordcomputer betätigt werden müssen. Ausserdem wird ein Scheibenwischer für die untere Frontscheibe vermisst. Nett ist das kleine, geschlossene Ablagefach hinten links welches Raum für 2 33cl-Getränkedosen bietet und gemäss der Klimaanlage beheizt oder gekühlt wird. Das Handbuch wird sehr gut zugänglich in einem Fach unter dem linken Fenster aufbewahrt, ist jedoch nicht vor Schmutz geschützt. Äusserst störend wirken die 2 Fusspedale welche die Fahrpedale flankieren. Zu gross, zu hoch und zu leichtgängig und für die Füsse ist schlichtweg kein Platz vorhanden! Mit dem linken dieser Pedale wird die Schwenkfunktion des Löffels betätigt.
Die Dachluke lässt sich senkrecht aufstellen, ist jedoch nur zur Hälfte verglast was den Blick in die Höhe sehr einschränkt. Die verglaste Fläche lässt sich bei Sonneneinstrahlung nicht abdecken.
Der Schallpegel bei geschlossener Kabine ist gut, dies wird durch den eher tiefen Ton des Motors unterstützt.

Das Caterpillar-Führerhaus ist sehr spartanisch ausgerüstet, Nacktes, schwarz lackiertes Blech ist vorherrschend und unterstreicht das schon enge Raumgefühl. In den seitlichen Konsolen am Sitz sind Radio und Klimaanlage untergebracht, sehr gut eingepasst und sauber verschweisst, einfach zu bedienen und vor Schmutz und Nässe geschützt. Die wichtigen Funktionen wie Fahrwerksgeschwindigkeit, Beleuchtung, Scheibenwischer usw. sind auf einer kleinen! Plattform an der rechten Wand untergebracht und wirklich nicht übersichtlich! Hinter dieser Plattform liegen die Schalter für Schnellwechsler, Schwenkbremse und Sitzheizung. Diese sind grösser ausgeführt und gut zu bedienen, die Piktogramme sind aber allgemein zu klein geraten. Was negativ ins Gewicht fällt ist der extrem laute Ton bei Betätigung des Schnellwechslers! Auch hier sind die Ablageflächen/fächer nicht vorhanden, das Handbuch wird hintern den Fahrersitz untergebracht. Die Steuerung ist Cat-typisch direkt und leichtgängig, die Proportionalschalter an den Joysticks ermöglichen effiziente und genaue Arbeitsabläufe. Der Fussraum ist gut, die Fahrpedale gross und mit gutem Widerstand zu bedienen.
Der Fahrersitz ist beheizt und Luftgefedert, die Einstellmöglichkeiten sind leider auch hier sehr begrenzt.
Die Lärmbelastung bei geschlossener Kabine wurde eher als laut empfunden, die ist wohl auf fehlende Kabinenverkleidung und Dämmung zurück zu führen.
Die Dachluke lässt sich gut öffnen, ist voll verglast und lässt sich bei Bedarf mit einem Schieber komplett abdecken.

Volvo bietet unbestritten das beste Fahrerhaus im Test. Der Einstieg ist bei zurück- geklappter, Konsole problemlos. Das Raumgefühl wirkt hier durch helle Innengestaltung mit Vlies und Kunststoff weniger beengend. Die Schalter und Regler sind üppig, gross ausgeführt, beleuchtet und gut gekennzeichnet. Das Radio wurde an das Kabinendach verlegt und kann entweder direkt am Gerät oder über ein Tastenfeld in der linken Konsole gesteuert werden. Sehr gut ist die Stummschalt-Taste nahe am Joystick. Die Klimaanlage via Tastenfeld und Bordcomputer bedient. Dies bringt viel Platz für die wichtigen Bedienelemente welche allesamt mit grossformatigen Schaltern angesteuert werden. Der Sitz ist ebenso Luftgefedert und beheizt, sehr gut und weit verstellbar, bietet somit maximalen Komfort. Die eher harte Polsterung ist Geschmacksache. Auch hier sind Ablagefächer Mangelware, das Handbuch findet seinen Platz in einem Netz hinter dem Sitz.
Die Dachluke ist voll verglast und getönt, lässt sich senkrecht aufstellen und bei Bedarf mit einem Rollo abdecken. Die übrigen Fenster lassen sich ebenso mit einem halbtransparenten Netz gegen Sonneneinstrahlung abschirmen.
Bei geschlossener Kabine ist der Volvo sehr leise. Die Joysticks sehr angenehm zu fassen und leichtgängig zu bedienen. Auch hier wurden die Proportionalschalter vermisst.



Bordcomputer

Grosse Unterschiede zeigen sich bei den Bordcomputern.
Cat stellt ein grosses, pixliges Display, die Benutzerführung geschieht via wenigen, übersichtliches Menüs. Die Tasten zur Bedienung sitzen direkt unter dem Display in einem geschlossenen Fach und sind sehr einfach gestaltet. Im Normalen Betrieb werden Motor- und Hydrauliköltemperatur sowie Kraftstoffstand angezeigt, Leistungsstufe und Uhrzeit. Die Optionale Kamera wird gemäss Händler auch über dieses Display angezeigt. Lediglich die Umschaltung zwischen Kamera und normaler Anzeige muss über einen Taste an den Joystick geschehen!

Im Volvo ist das Display ähnlich Gross, gut ablesbar und fein aufgelöst. Im Normal-Modus wird Leistungsstufe, Drehzahl, Motorentemperatur, Kraftstoffreserve und Uhrzeit angezeigt. Ausserdem stehen Symbole für Power+, Max Hub und dgl. Die Klimaanlage wird ebenfalls klar im Display angezeigt. Die gesamte Steuerung des Computers erfolgt über ein Tastenfeld rechts, nach kurzer Zeit ist die Bedienung intuitiv. Negativ ist jedoch dass die Kamera auch über dieses Feld angesteuert wird. Auch hier ist es zwingend notwendig, diese Taste an einem Joystick unter zu bringen. Das Kamerabild ist klar und hell, auch bei Dämmerung gut erkennbar.

Im Komatsu ist der Bildschirm knapp halb so gross wie bei den Mitbewerbern, jedoch einfach gestaltet, passt die Helligkeit bei eingeschalteter Beleuchtung automatisch an. Angezeigt werden Motorenöl- und Hydrauliktemperatur sowie Tankstand. Unterhalb des Monitors sitzt ein reichhaltiges Tastenfeld, wobei nicht alle Tasten zur Computerbedienung benutzt werden. 4 der Tasten stehen für die Betriebsmodi P für Power, E für Economy, L für Lift und B für Hammerbetrieb. Bedenklich ist die Tatsache, dass für jedes Anbaugerät die Hydrauliköldurchflussmenge ein zu stellen ist und diese nicht gespeichert werden kann. Diese Einstellungen können zu einfach von jedem beliebig verändert werden! Der Zugriff ist in keiner Art und Weise geschützt!
Eine optionale Kamera macht ein zweites Display notwendig.

Zusammenfassung

Der Cat ist der Ami, gross, bullig, laut und kräftig, dominantes Auftreten.

Komatsu ist der kleine, fleissige Japaner, ohne Schickschnack, einfach und ehrlich.

Volvo ist der Gentleman in Test, sanft und mit gesitteten Umgangsformen, kann jedoch zubeissen wenn’s nötig ist.

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Geschrieben
@ CAT-WHEX

Danke, danke! Ja es ist wirklich toll dass mein Arbeitgeber uns die Gelegenheit gibt das Equipment zu testen. Meistens heissts ja "Hier Deine Neue Maschine, arbeite damit!".

Ich kann natürlich nicht sagen wie weit unser Test zur Entscheidung beiträgt, wir haben nur das getan, was von uns verlangt wurde. Dass es natürlich Spass gemacht hat versteht sich von selbst.

Es wäre echt toll wenn andere User die so eine Chance bekommen uns Ihre Erfahrungen mitteilen würden.
Ich persönlich hätte noch echt gern den Liebherr R 924 Compact dabei gehabt, aber wie schon erwähnt, bei der Vorauswahl hatten wir nichts zu sagen.

Ich bin gespannt inwieweit dieser Vergleich nun Wellen schlägt und feue mich auf Rückmeldungen.
Geschrieben
@ André
Danke! Bin gespannt ob sich hier noch User melden und uns ihre Langzeiterfahrungen mit den Geräten mitteilen! Wäre echt interessant
  • 2 weeks later...
Geschrieben
Also Komtrax von Komatu ist für den Kunden unschlagbar ( allerdings muß der Händler alles richtig einstellen)

Komtrax ist auch für den Kunden gut (bei CAT / Hitachi ist es meist für den Hersteller oder Händler gemacht).

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