Bauforum24 1.292 Geschrieben 28. Oktober 2008 Geschrieben 28. Oktober 2008 Die Fraktion der Grünen im baden-württembergischen Landtag sowie die Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg sind sich darin einig, dass der energetischen Sanierung von Gebäuden ein hoher Stellenwert zukommt und dieses Thema auch im Bereich der öffentlichen Hand stärker forciert werden muss. Gemeinsam fordern sie Land und Kommunen in Baden-Württemberg auf, schnellstmöglich eine Bestandsaufnahme ihres energetischen Sanierungsbedarfs bei öffentlichen Gebäuden vorzulegen und als zweiten Schritt eine rasche Umsetzung des notwendigen Sanierungskonzeptes sicherzustellen. Nach einem gemeinsamen Gespräch zwischen Vertretern der Landesvereinigung Bauwirtschaft und dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Winfried Kretschmann sowie den MdLs Edith Sitzmann und Franz Untersteller herrschte Übereinstimmung darin, dass der Bauwirtschaft bei der Umsetzung wesentlicher Klimaschutzziele eine zentrale Rolle zufällt. Allerdings müsse die öffentliche Hand in Sachen energieeffizientes Bauen und Sanieren eine stärkere Vorreiterfunktion übernehmen, es herrsche dringender Handlungsbedarf. Als besonders widersprüchlich wird hierbei die Tatsache gewertet, dass der Gebäudebestand der öffentlichen Hand in den seltensten Fällen den von ihr selbst propagierten energetischen Ansprüchen genügt. Die Landesvereinigung Bauwirtschaft verweist in diesem Zusammenhang u.a. auf das Erneuerbare-Wärme-Gesetz, das seit diesem Jahr zwar für private Immobilienbesitzer gilt, von dem bislang aber öffentliche Bestandsbauten ausgenommen sind. Dabei steckten auch hier enorme energetische Einsparpotentiale. Immerhin macht der Primärenergieverbrauch sämtlicher Wohn- und Nichtwohnbauten in Baden-Württemberg gut 30 % am gesamten Energiebedarf aus. Angesichts dieser Zahlen hat die Landesregierung bereits Mitte vergangenen Jahres nach einer entsprechenden Anfrage als offizielles Ziel verkündet, das CO2-Aufkommen ihrer landeseigenen Gebäude von knapp 500.000 t/a im Jahr 2000 auf unter 250.000 t/a bis zum Jahr 2020 praktisch zu halbieren. Geplant sei, bei der Umsetzung geeignete Contracting-Konzepte anzuwenden. Dieses Ziel müsse nun endlich angegangen werden, fordern Bauwirtschaft und Grüne. Voraussetzung sei die umgehende Bestandsaufnahme des energetischen Sanierungsbedarfs aller öffentlichen Gebäude in Baden-Württemberg. Anschließend müssten zeitnah Abfolge und Zeitrahmen von geeigneten Sanierungsmaßnahmen festgelegt werden.Um die energetische Sanierung von Mietwohnungen schneller voranzubringen, sollte zudem für Mieter und Vermieter eine Win-Win-Situation geschaffen werden, bei der beide Seiten von den eingesparten Energiekosten profitieren. Zugleich fordert die Bauwirtschaft zusätzliche finanzielle Anreize bei der Umsetzung von energetischen Sanierungsarbeiten in privaten Gebäuden, etwa durch verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten im Mietwohnungsneubau. Überdies müssten Hemmnisse im Mietwohnungsrecht beseitigt werden, die den Vermieter derzeit noch davon abhalten, in die energetische Modernisierung seines Wohnungsbestandes zu investieren. Zitieren
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