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Midi- und Minibagger sind ohne Gummiketten- bzw. Gummibandlaufwerke nicht mehr denkbar. Zu sehr hat man sich daran gewöhnt, mit ihnen ohne besondere Vorbereitungen und vor allem ohne besondere Folgeschäden alle in der Bau- und Instandhaltungspraxis vorkommenden Untergründe befahren und auf diesen arbeiten zu können. Dabei ist die mit dem Gummilaufwerk mögliche Schonung der Fahrbahnen und Arbeitsflächen dieser Maschinen keineswegs der Gewinn einer Neuentwicklung gewesen.

linser_gummiketten_01.jpg


Mit den jetzt von LIS angebotenen Gummipolster-Kettenplatten
können auch größere und schwerere Raupenbagger zur
optimalen Straßen und Untergrundschonung ausgestattet werden.


Kleinere Erdbaumaschinen auf Gummilaufwerken wurden bereits in den sechziger Jahren auf den Messen gezeigt, konnten sich aber damals, besonders wegen ihrer physischen Empfindlichkeit und der damit verbundenen geringen Lebensdauer nicht durchsetzen. Aber auch wegen der Tatsache, dass sich damals die meisten Erd- und Tiefbaustellen noch in oberflächlich unbefestigten Geländebereichen befanden und damit auf empfindliche und teuere Deckenbeläge keine Rücksicht genommen werden musste. Mittlerweile liegen viele Tiefbaustellen in bebauten Bereichen, die dann in der Regel nur über befestigte Wege und Straßen erreicht werden können. Aber auch die Zahl der unmittelbar auf befestigten Wegen, Straßen und Plätzen aus Pflege- und Instandhaltungsgründen vorzunehmenden Eingriffe steigt nach wie vor. Auf der anderen Seite hat die Bauwirtschaft die mit den Gummiketten- bzw. Gummibandlaufwerken verbundenen technologischen und ökonomischen Vorteile der vielen Mini- und Midibagger aufmerksam registriert und sucht immer wieder nach neuen Möglichkeiten, die damit verbundenen Gewinne auch mit Baggern der ursprünglichen Normalgröße zu erzielen.

Die wesentlichen Vorteile:
  • Abrasiv und deformierend wirkende Kraftübertragungskontakte metallischer Laufwerksteile mit der Fahrbahnoberfläche, daraus resultierende Beschädigungen und aufwändige Wiederherstellungskosten werden vermieden.
  • Zerstörende Kantenbelastungen und sich daraus ergebende Beschädigungen an hervorstehenden Straßeneinbauten finden nicht statt.
  • Auch große und sehr schwere Bagger mit Stahlkettenlaufwerken können auf Gummipolstern überall ohne zeit- und kostenaufwändig hergestellte Schutzunterlagen befestigte Flächen befahren.
  • Durch die gegenüber der Paarung Stahl/Fahrbahn bei Stahlkettenlaufwerken deutlich höheren Adhäsionskräfte der Paarung Gummi/Fahrbahn können die derartig ausgestatteten Maschinen höhere Grabkräfte entwickeln, ohne dabei von ihren Standplätzen zu rutschen.
  • Maschinen auf Gummibandlaufwerken oder auf Stahlketten mit Gummipolstern erzeugen wesentlich niedrigere und damit weniger störende Laufgeräusche.
Der wesentlicher Nachteil:
  • Gummibandlaufwerke und Laufwerke mit gummigepolsterten Stahlketten sind wegen der geringen Schnitt- und Verschleißfestigkeit ihrer Gummibeläge für Einsätze auf harten und scharfkantigen Untergründen sowohl technisch als auch wirtschaftlich nicht geeignet

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Um die anschraubbaren Gummipolsterelemente von LIS auf dem Stahlkettenstrang befestigen
zu können, müssen die herkömmlichen Stahlkettenplatten als Träger mit einem Zwei- oder
Vierlochbohrbild versehen werden.


Die in St. Augustin ansässige Linser Industrie Service GmbH (LIS) hat jetzt für die Umrüstung normaler Stahlkettenlaufwerke auf Gummipolster-Kettenlaufwerke drei neue Ausrüstungsvarianten an Gummipolsterelementen auf den Markt gebracht: Eine direkt auf den Kettenstrang aufschraubbare Stahlkettenplatte mit einem aufvulkanisierten Gummipolster oder um ebenfalls mit Stahlplattenkernen versehene und dick gepolsterte Gummipolsterelemente, die an herkömmliche Kettenplatten festgeklemmt oder aufgeschraubt werden können.

Trägerbasis ist in allen Fällen immer der herkömmliche Stahlkettenstrang des schweren Raupenbaggers und dessen normaler Laufwerkaufbau. Sieht man einmal von diesen geringfügig zu modifizierenden Kettensträngen ab, muss daher beim Einsatz einer dieser drei Gummipolstervarianten an den herkömmlichen Kettenlaufwerken der Maschine selbst nichts verändert werden.

Der Bauunternehmer kann also zunächst entscheiden, ob er die klassischen Stahlkettenstränge seines Baggers von vornherein mit herkömmlichen 3-Steg-Stahlkettenplatten oder mit Gummipolsterplatten bestückt. Diese werden von LIS baggerspezifisch im Längenbereich von 300 bis 500 mm in 8 Größen für Trägerketten mit Teilungen von 101,6 bis 175 mm geliefert.

linser_gummiketten_03.jpg


Michael Linser (LIS): ?Die schnellste Methode zur Herstellung einer ?Gummikette" auf der Basis
eines mit herkömmlichen Kettenplatten belegten Stahlkettenstranges ist die Verwendung von
anklemmbaren Gummipolsterelementen." Das Bild zeigt die Unterseite eines derartigen
Elementes.


Stahlketten mit den neuen Gummipolsterelementen werden besonders dann vorteilhaft sein, wenn der Raupenbagger aus kapazitiven Gründen in verfahrenstechnischer Analogie zu einem Mobilbagger überwiegend oder sogar ausschließlich auf aufwändig befestigten Standflächen eingesetzt werden muss. Dabei geht man davon aus, dass die Maschine anhaltend mit den Gummipolsterplatten bestückt bleibt. Es kann sich jedoch bei der Analyse vergangener Maschineneinsätze durchaus als vorteilhaft erweisen, für Einsätze mit extrem harten Laufwerksbeanspruchungen einen zweiten Kettensatz mit herkömmlichen 3-Steg-Stahlkettenplatten vorzuhalten und diesen dann aufzulegen.

Die beiden anderen Ausstattungsvarianten arbeiten mit aufschraub- oder anklemmbaren Gummipolsterelementen. Sie sind in der Regel nur für kurze Zeit dauernde Spezialeinsätze auf empfindlichen Böden gedacht und müssen dazu im Rahmen der generellen Maschinenvorbereitung ihrer Bauart entsprechend befestigt werden. Das erfordert bei den anklemmbaren Gummipolsterelementen, sie gibt es in 23 Ausführungsvarianten für Kettenteilungen von 101,6 bis 190 mm in den Längen von 300 bis 690 mm, keine mechanischen Veränderungen an den herkömmlichen Stahlkettenplatten, da sie lediglich mit rückwärtigen Profilstollen in das 3-Steg-Profil der Kettenplatten eingelegt und danach von beiden Stirnseiten mit Winkelplatten an die Stahlkettenplatten angeklemmt werden müssen. Allerdings muss beachtet werden, dass sie umso fester sitzen, je weniger das 3-Steg-Profil der herkömmlichen Trägerkettenplatte verschlissen ist. Normalerweise muss zur Montage der Gummipolsterelemente nur einer der seitlichen Winkelplatten angelegt und befestigt werden. Fraglos die schnellste und mit geringstem Kosten- und Zeitaufwand durchzuführende Methode, um eine herkömmliche Stahlkette zu einer ?Gummikette" umzurüsten.

Die dritte Variante der Gummipolsterelemente, sie gibt es in 16 verschiedenen Ausführungen im Längenbereich von 300 bis 695 mm, wird bei Bedarf auf die herkömmliche Stahlkettenplatte aufgeschraubt, die dazu von vornherein ein den Polsterabmessungen entsprechendes Zwei- oder Vierloch-Bohrbild bekommen muss. Aus Kosten- und Genauigkeitsgründen empfiehlt es sich, die für eine derartige Wechselausrüstung vorgesehenen Stahlkettenstränge von vornherein mit diesen zusätzlich gebohrten Trägerkettenplatten zu versehen. Auch hier fixiert sich das Polsterelement mit Profilnoppen in Fahrtrichtung des Laufwerkes formschlüssig zwischen benachbarten Stegen der herkömmlichen 3-Steg-Stahlkettenplatten, wird aber zusätzlich über zwei oder vier mit der Kernplatte des Gummipolsters fest verbundenen Schrauben auf der Rückseite der Stahlkettenplatten verschraubt. Sieht man von der nötigen Zusatzbearbeitung der herkömmlichen Kettenplatten ab, ebenfalls eine schnelle Methode, die herkömmlichen Stahlkettenlaufwerke zu Gummikettenlaufwerken umzurüsten.

(Fotos: Linser)

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