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New Holland und Iveco auf archäologischer Mission im Sudan


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Bereits seit zehn Jahren führt das British Museum, London, in Zusammenarbeit mit der SARS (Sudan Archaeological Research Society - archäologische Forschungsgesellschaft des Sudan) Surveys, Dokumentationen und Ausgrabungen um den Vierten Nilkatarakt im Sudan durch. Der Nil wird in dieser Region durch ein Staudammprojekt aufgestaut, das der Stromversorgung des Sudan dienen soll.

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Inzwischen wird der Vierte Katarakt bereits überflutet. Das Team des British Museum und der SARS ist eine von neun internationalen Missionen, die zusammen das ?Merowe Dam Archaeological Salvage Project" (MDASP) bilden und schon Tausende von Fundstellen aus der Zeit zwischen dem Mittelpaläolithikum (vor 150.000 Jahren) bis in die jüngste Vergangenheit untersucht haben. Das Projekt hat das Wissen um die alten Kulturen des Sudan revolutioniert.

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Bis vor kurzem galt die Kataraktregion als arm, unwirtlich und seit jeher abgeschnitten von der Welt. Man betrachtete sie als Randgebiet, das allenfalls als Zufluchtsstätte diente. Im Rahmen des MDASP jedoch wurden zahllose Fundorte aus allen Zeitaltern entdeckt, einige von hohem archäologischen Rang, wie zum Beispiel eine Granitpyramide sowie massive Befestigungsanlagen. Dies führte zu einer kompletten Neubewertung des Status und der Rolle dieses Gebiets im Gesamtkontext des Niltals. In der letzten Phase des Projekts rief die NCAM (Sudan National Corporation for Antiquities and Museums - nationale Denkmalschutzbehörde des Sudan) dazu auf, Felskunst, Steingongs sowie Bauwerke, die sich versetzen ließen, durch internationale Missionen vor der Überflutung zu retten. Die Funde sollen später in einem noch in Planung befindlichen Museum der alten und neuen Kulturen der Region gezeigt werden.

Auf diesen Appell hin startete das British Museum zusammen mit Iveco, einem der weltweit führenden Nutzfahrzeughersteller, und New Holland, einem führenden Hersteller von Baufahrzeugen (beide Unternehmen gehören zur Fiat-Gruppe), sowie der NCAM im November 2007 ein Projekt, das zum Ziel hatte, über 50 Felsbilder und Steingongs aus der Zeit zwischen 5.000 v. Chr. und 1.500 n. Chr. zu retten und 390 Bausteine einer frühen kuschitischen¹ (ca. 8. bis 5. Jh. v. Chr.) Granitpyramide zusammen mit der zugehörigen Opferkapelle und Umfassungsmauer an einen anderen Standort zu versetzen.

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Iveco beteiligte sich mit zwei Eurocargo-Fahrzeugen mit Vierradantrieb, eins davon mit einem Kran ausgestattet, an dem Projekt. Beide Fahrzeuge wurden vom Turiner Hauptquartier der Gruppe speziell für dieses Projekt zur Verfügung gestellt. New Holland steuerte einen Baggerlader und einen Raupenbagger bei. Nicht zuletzt dank dieser Fahrzeuge konnte die Mission erfolgreich durchgeführt werden.

In Anerkennung der Leistungen dieser Mission erhielt das British Museum 20 Steinblöcke. Man hofft, einige davon bereits Anfang des kommenden Jahres in einer Dauerausstellung zeigen zu können, zusammen mit weiteren Funden aus der Region um den Vierten Katarakt. So will das Museum die vielfältigen und dynamischen Kulturen dieser Region ebenso wie die Bemühungen der Sudanesischen Antikenverwaltung und der internationalen Gemeinschaft bekannt machen, die alten Kulturen in diesem wichtigen Abschnitt des Niltals zu erforschen und wenn möglich zu bewahren. Die Steinblöcke zeigen u. a. Beispiele früher Felskunst auf Basalt und Granit mit anthropomorphen Figuren sowie Kamelen, Schafen und Rindern, also Tieren, die für die Menschen in der Region von besonderer Wichtigkeit sind.

Auf einem Block ist eine kleine, aber sorgsam ausgearbeitete menschliche Figur zu sehen. Sie trägt eine Feder im Haar, was der traditionellen Darstellungsweise der Bewohner dieser Region in der Kunst des Alten Ägypten entspricht. Darüber hinaus erhielt das British Museum zwei Steingongs². Dabei handelt es sich um Steinplatten, denen man durch Anschlagen mit Quarzitkieseln eine außerordentliche Vielfalt melodischer Töne entlocken kann. Steingongs und Felskunst findet man oft an der gleichen Stelle, was auf bedeutende, an die Landschaft gebundene Rituale schließen lässt.

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Dazu Derek Welsby, Kurator der Abteilung für das Alte Ägypten und den Sudan im British Museum und Leiter der Mission: ?Die Arbeiten am Vierten Katarakt haben unsere Ansichten über das mittlere Niltal im nördlichen Sudan völlig verändert und wir freuen uns sehr, dass wir zur Rettung dieser wichtigen archäologischen Objekte beitragen konnten. Auch die Unterstützung durch Iveco und New Holland war entscheidend, denn ohne sie hätten wir das Projekt nicht durchführen können."

(Fotos: New Holland)
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