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Geschrieben
Der Fachverband Bau Württemberg verzeichnet erstmals seit 2005 wieder rückläufige Lehrlingszahlen.

Nachdem in den letzten drei Jahren die Zahl der Berufsanfänger in den fünf verbandseigenen Ausbildungszentren kontinuierlich nach oben gegangen ist, gab es im neuen Schuljahr einen Rückgang um 8,9 %. Bundesweit sank die Quote im ersten Ausbildungsjahr um 7,9 %. In Württemberg haben 533 Schulabgänger einen neuen Lehrvertrag in einem der Bauberufe abgeschlossen. Insgesamt werden derzeit rund 1.800 Baulehrlinge in den Ausbildungszentren des Fachverbandes überbetrieblich ausgebildet.

Besonders deutlich zu spüren ist der Lehrlingsrückgang überall dort, wo es eine ausgeprägte stationäre Industrie gibt. Dies betrifft vor allem den mittleren Neckarraum, aber auch Gebiete wie Reutlingen oder Friedrichshafen. „Im Wettbewerb um gute Schulabgänger haben unsere Baubetriebe in diesen wirtschaftsstarken Regionen oft das Nachsehen“, erklärt Heinrich Holch, Geschäftsführer für Berufsbildung und Technik im Fachverband Bau, die derzeitige Entwicklung auf dem Lehrlingsmarkt.

Schwierig stellt sich die Ausbildungssituation momentan außerdem in den Unternehmen dar, die hauptsächlich im Wohnungsbau tätig sind. Obgleich die Ausbildungsquote der Baubetriebe generell sehr hoch ist, sehen sich zahlreiche Wohnungsbaufirmen in diesem Jahr nicht in der Lage, zusätzlich Lehrlinge auszubilden. Grund: Es werden kaum noch neue Wohnungen im Land gebaut und viele Betriebe haben bereits Probleme ihr angestammtes Personal zu beschäftigen. Entsprechend rückläufig ist 2008 die Zahl der Auszubildenden in den typischen Hochbauberufen wie Maurer und Beton- und Stahlbetonbauer.
Dagegen bilden zurzeit die Tiefbauunternehmen im Land verstärkt Baugeräteführer, Straßenbauer und Brunnenbauer aus. So ist allein die Zahl der neuen Baugeräteführer-Azubis im ersten Lehrjahr von 51 in 2007 auf jetzt 72 geklettert und hat damit einen noch nie da gewesenen Spitzenwert erreicht. Heinrich Holch führt die gestiegenen Ausbildungszahlen im Tiefbau auf die besonderen technischen Anforderungen in diesem Bausektor zurück: „Beim Einsatz von hochmodernen Baumaschinen ist nun mal technisches Knowhow gefragt. Mit angelernten Kräften kommt man da nicht weiter. Trotz oder gerade wegen des größeren Maschineneinsatzes muss also verstärkt eigenes Fachpersonal ausgebildet werden. Andererseits stellen wir fest, dass auch bei den Jugendlichen die Bauberufe den stärksten Zulauf haben, in denen Maschinentechnik eine große Rolle spielt.“

Mit dieser Technikfaszination und mit zusätzlichen Anreizen, wie etwa dem Erwerb des Führerscheins im Rahmen der Berufsausbildung möchte die Baubranche künftig noch intensiver um Nachwuchskräfte werben. Schon jetzt ist der Führerschein Klasse B fester Ausbildungsbestandteil für Baugeräteführer. Angesichts rückläufiger Schülerzahlen in den kommenden Jahrzehnten sollen außerdem verbesserte Aufstiegskonzepte und vermehrte Angebote für Schulabgänger mit mittlerem Bildungsabschluss offeriert werden. Geschäfts-führer Heinrich Holch verweist in diesem Zusammenhang auf das bereits vorhandene Berufskolleg für Bautechnik mit dem u.a. die Fachhochschulreife erworben werden kann und das deutlich stärker genutzt werden sollte. Auch die vorbildlichen Aufstiegsmöglichkeiten bis hin zum Bauingenieur könnten noch konsequenter ausgebaut werden. Alle Anstrengungen um gute Nachwuchskräfte werden nach Ansicht Heinrich Holchs allerdings nur dann längerfristig zum Erfolg führen, wenn ein grundsätzliches Umdenken in den Köpfen stattfindet: „Der Bau ist kein Auffangbecken für Bildungsschwache. Wir brauchen qualifizierte Fachkräfte mit Spitzenkompetenz, um im Wettbewerb der Zukunft bestehen zu können. Denn Bauen bedeutet Technik, Fortschritt und Innovation.“

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Geschrieben
Denn Bauen bedeutet Technik, Fortschritt und Innovation.“

Hallo,
Bauarbeiter zu sein bedeutet heute auch einer "Lohndrückerrei" ausgesetzt zu sein (soll ausnahmen geben).
Die meisten der gut ausgebildeten Facharbeiter werden heute unter Tarif bezahlt. Weihnachtsgeld, das früher einmal eine anerkennung für die geleistete Arbeit war, wird ersatzlos gestichen (da soll es auch vereinzelt Ausnahmen geben). Heute rate ich keinen einen Bauberuf zu ergreifen, denn was da zur Regel geworden ist, kann einen nicht sonderlich motivieren! shades.gif


Gruß Christian

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