André 139 Geschrieben 26. Oktober 2008 Geschrieben 26. Oktober 2008 Meiner Meinung nach zeigt das Beispiel meines Vorschreibers anschaulich wie es oft (falsch) läuft.Ein irreführender Angestellten-Blickwinkel verführt selbstständige Dienstleister oft dazu, unrealistisch niedrige Angebotspreise zu machen. Wenn dann die ersten Umsatz- und Einkommensteuerbescheide ins Haus flattern kommt dann das (böse) Erwachen. Oft kann man dann froh sein wenn unterm Strich noch eine schwarze Null steht. Aber als Selbständiger kann man ja "alles absetzen". Dabei verwechseln viele "absetzen" mit "wird komplett vom Staat / FA bezahlt". In diesem Falle sollte man sich vielleicht noch mal mit dem Steuerrecht und AfA-Tabellen beschäftigen oder sich mit Leuten unterhalten die das Vergnügen einer Betriebsprüfung hatten.Anzumerken ist das ein Selbständiger nie eine 100% Auslastung hat. 75% Auslastung, also bezahlte Arbeitszeit dürften schon eine Traumquote sein. Der Selbständige bekommt weder Krankheit, Urlaub oder Feiertage bezahlt. Altersvorsorge, Krankversicherung, etc. wie auch der Aufwand für Akquise (Zeit & Reisekosten) muss in einer Kalkulation mit eingerechnet werden. Das unternehmerische Riskio oder die Eigenkapitalverzinsung gar nicht mit eingerechnet.Wenn ich eine Leistung / Auftrag vergebe zählt für mich in erster Linie Qualiät, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit der Leistung. Die Leistung muss im wahrsten Sinne des Wortes "Preiswert" sein, sprich den Preis wert sein. Sicher kann man auch in dieser Diskussion nicht pauschalisieren. Auch ein nebengewerblich tätiger Dienstleister kann einen guten Job machen. Meine persönliche Erfahrung geht allerdings tendenziell in eine andere Richtung.Meine persönliche Erfahrung mit nebenberuflichen Dienstleistern ist, das es oft an der Zuverlässigkeit & Nachhaltigkeit krankt, wobei Zuverlässigkeit sich ja auch aus den eigenen Anforderungen ableitet. Das heisst ein Privatkunde kann vielleicht auch mal 1-2 Wochen Spielraum bis zur Fertigstellung einräumen. Ich als Firma kann das nicht denn am Ende der Kette steht auch mein Kunde.Ein hauptberuflich arbeitender Dienstleister riskiert mit dem Absprung eines Kunden (z.B. durch Nichteinhalten von Abgabeterminen) sicher mehr als ein nebenberuflicher Unternehmer der im Hauptberuf im festen (sicheren) Angestelltenverhältnis abgesichert ist.Bei dem Hauptberufler steht ganz schnell die eigene Existenz (oder die seiner Angestellten) auf dem Spiel. Beim Nebenberufler fehlt dann halt oft lediglich ein bisschen "Taschengeld" für zusätzliche Annehmlichkeiten.Trotzdem ärgert sich ja fast jeder über die Rechnung des Handwerkers der 40 Euro pro Stunde nimmt, vom "unverschämten" Berater-Honorar der über 100 Euro nimmt ganz zu schweigen.Das Arbeitgeber noch mit ganz anderen Kosten als der Freiberufler bzw. die One-man-show zu kalkulieren müssen dürfte auch klar sein.Was die hier genannten Kalkulationen anbetrifft finde ich diese z.T. doch recht abenteuerlich. Wie schon zuvor in der Diskussion erwähnt kann man einen Dienstleister im Nebenberuf nicht mit einem Mittelständler vergleichen. Die Aussage das bspw. eine Finanzierung der Weg in den Ruin ist, kann man nicht ernst nehmen. Wenn ich beispielsweise eine Anschaffung, z.B. eine neue (Film-)Kamera im Wert von 25.000 Euro tätigen muss und zahle diese aus erwirtschafteten Überschüssen (Vorsteuer) in Bar (also selbst wenn ich das Geld habe), muss ich die 25.000 als Gewinn versteuern, kann aber nur einen Bruchteil davon direkt mit der Steuerlast verrechnen. Je nach Einzelfall wäre es also eher ruinös hier keine Finanzierung oder Leasing zu machen. Hier zählen auch keine Leverage-Effekte (die auch widerum ein gewisses Risiko bergen) sondern das ist 08/15 Betriebswirtschaft. Zitieren
73thorsten 0 Geschrieben 26. Oktober 2008 Geschrieben 26. Oktober 2008 Hallo Andre,genau das wollte ich damit zum Ausdruck bringen,Danke für deine Ausführungenwie gesagt, ich habe das selbst alles durch gemacht, und war oft an einem Punkt wo ich alles hin schmeißen wollte, aber mittlerweile bin ich stolz das alles in absolut sauberen Tüchern ist und richtig gut läuft, (klopf mal grade auf Holz).Wie gesagt, noch vor 5 Jahren hätte ich nicht im Traum daran gedacht das ich irgendwann einen Volvo L150F im eigenen Fuhrpark habe...Aber der Weg dahin war schwer, und mit sehr großen Steinen bestückt....und ich finde es total Schade das es wenig Informationsstellen gibt wo man sich richtig und vor allem umfassend als Jung-Unternehmer beraten lassen kann, da liegen viele Probleme begraben.Ich möchte jetzt auf gar keinen Fall sagen das Nebenerwerbsbetriebe keine gute Arbeit leisten können,aber die Probleme liegen oft wo anders. Wie groß ist die Schlagkraft wenn mal ein Auftrag länger als 3 Stunden dauert, wie groß ist das fachliche Hintergrundwissen, usw... Gruß,Thorsten Zitieren
Iveco-Trakker 12 Geschrieben 30. Oktober 2008 Geschrieben 30. Oktober 2008 (bearbeitet) Hallo alle zusammen,warum sollte der "Nebenher Gärtner" oder der "Pick Up Gärtner" schlechter sein als ein gelernter??Mann kann sich in der heutigen zeit auch schon einiges Fachwissen aneignen (ob mann es verstanden hat oder anwenden kann ist die andere Frage ) aber jeder Handwerklich geschickter Mensch kann doch einen schönen Garten anlegen! Natürlich hat der gelernte Garten und Landschaftsbauer seine Vorzüge. Und für jeden pumpiz muss man doch nicht einen profi kommen lassen wen ein anderer das genauso gut machen kann. Und der Dumme is später der Kunde, der dem Pickup-Gärtner alle Halbwahrheiten gutgläubig abkauft... klatsch.gifIch denke mal die Aussage ist mit dem Pflanzen kauf gemeint z.B.: Wenn einer sagt der Busch wächst im schatten gut aber in Wahrheit tut er es nicht. Ich denke nicht das jeder Nebenerwerbler eine Pflanzen Zucht daheim hat, also wird er sich beim Kauf des Grünzeug auch noh beraten lassen, so das es keine Halbwahrheiten geben wirt.Also Warum denn keinen Hobby Gärtner kommen lassen?? wenn es einem genügt! GrußMartin P.S.: Wobei ich vieleicht doch eher den gelernten Landschaftsgärtner kommen lassen würde bearbeitet 31. Oktober 2008 von Iveco-Trakker Zitieren
Juppi 0 Geschrieben 7. August 2009 Geschrieben 7. August 2009 Meiner Meinung nach zeigt das Beispiel meines Vorschreibers anschaulich wie es oft (falsch) läuft.Ein irreführender Angestellten-Blickwinkel verführt selbstständige Dienstleister oft dazu, unrealistisch niedrige Angebotspreise zu machen. Wenn dann die ersten Umsatz- und Einkommensteuerbescheide ins Haus flattern kommt dann das (böse) Erwachen. Oft kann man dann froh sein wenn unterm Strich noch eine schwarze Null steht. Aber als Selbständiger kann man ja "alles absetzen". Dabei verwechseln viele "absetzen" mit "wird komplett vom Staat / FA bezahlt". In diesem Falle sollte man sich vielleicht noch mal mit dem Steuerrecht und AfA-Tabellen beschäftigen oder sich mit Leuten unterhalten die das Vergnügen einer Betriebsprüfung hatten.Anzumerken ist das ein Selbständiger nie eine 100% Auslastung hat. 75% Auslastung, also bezahlte Arbeitszeit dürften schon eine Traumquote sein. Der Selbständige bekommt weder Krankheit, Urlaub oder Feiertage bezahlt. Altersvorsorge, Krankversicherung, etc. wie auch der Aufwand für Akquise (Zeit & Reisekosten) muss in einer Kalkulation mit eingerechnet werden. Das unternehmerische Riskio oder die Eigenkapitalverzinsung gar nicht mit eingerechnet.Wenn ich eine Leistung / Auftrag vergebe zählt für mich in erster Linie Qualiät, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit der Leistung. Die Leistung muss im wahrsten Sinne des Wortes "Preiswert" sein, sprich den Preis wert sein. Sicher kann man auch in dieser Diskussion nicht pauschalisieren. Auch ein nebengewerblich tätiger Dienstleister kann einen guten Job machen. Meine persönliche Erfahrung geht allerdings tendenziell in eine andere Richtung.Meine persönliche Erfahrung mit nebenberuflichen Dienstleistern ist, das es oft an der Zuverlässigkeit & Nachhaltigkeit krankt, wobei Zuverlässigkeit sich ja auch aus den eigenen Anforderungen ableitet. Das heisst ein Privatkunde kann vielleicht auch mal 1-2 Wochen Spielraum bis zur Fertigstellung einräumen. Ich als Firma kann das nicht denn am Ende der Kette steht auch mein Kunde.Ein hauptberuflich arbeitender Dienstleister riskiert mit dem Absprung eines Kunden (z.B. durch Nichteinhalten von Abgabeterminen) sicher mehr als ein nebenberuflicher Unternehmer der im Hauptberuf im festen (sicheren) Angestelltenverhältnis abgesichert ist.Bei dem Hauptberufler steht ganz schnell die eigene Existenz (oder die seiner Angestellten) auf dem Spiel. Beim Nebenberufler fehlt dann halt oft lediglich ein bisschen "Taschengeld" für zusätzliche Annehmlichkeiten.Trotzdem ärgert sich ja fast jeder über die Rechnung des Handwerkers der 40 Euro pro Stunde nimmt, vom "unverschämten" Berater-Honorar der über 100 Euro nimmt ganz zu schweigen.Das Arbeitgeber noch mit ganz anderen Kosten als der Freiberufler bzw. die One-man-show zu kalkulieren müssen dürfte auch klar sein.Was die hier genannten Kalkulationen anbetrifft finde ich diese z.T. doch recht abenteuerlich. Wie schon zuvor in der Diskussion erwähnt kann man einen Dienstleister im Nebenberuf nicht mit einem Mittelständler vergleichen. Die Aussage das bspw. eine Finanzierung der Weg in den Ruin ist, kann man nicht ernst nehmen. Wenn ich beispielsweise eine Anschaffung, z.B. eine neue (Film-)Kamera im Wert von 25.000 Euro tätigen muss und zahle diese aus erwirtschafteten Überschüssen (Vorsteuer) in Bar (also selbst wenn ich das Geld habe), muss ich die 25.000 als Gewinn versteuern, kann aber nur einen Bruchteil davon direkt mit der Steuerlast verrechnen. Je nach Einzelfall wäre es also eher ruinös hier keine Finanzierung oder Leasing zu machen. Hier zählen auch keine Leverage-Effekte (die auch widerum ein gewisses Risiko bergen) sondern das ist 08/15 Betriebswirtschaft. Zitieren
Juppi 0 Geschrieben 8. August 2009 Geschrieben 8. August 2009 Hier kann ich mich eurer Meinung nur mit anhängen.Bei der Kalkulation, Stundensatz den Ihr für euren Betrieb bracht und auch haben müßt. Man muß sich mal vorstellen einer eurer Leute (Helfer) geht dann als Kleingärtner für 35€ Fachlichgehobene !Arbeiten Ausführen! Sozialabgaben habt Ihr als Arbeitgeber ja abgeführt..........................Man muß das einfach mal weiterdenken............... Der Endverbraucher wir alle Zahlen also doppelt?35€ die Stunde und anteilige Sozialabgaben,die zahlt ja ein anderer Kunde vom HauptberuflischenArbeitgeber mit. Also 35€ zzgl. Sozialabgaben wo ist dann sein Stundensatz? Andere Kosten die die nicht sofort verechenbar sind gar nicht berücksichtigt.Wenn dann Irgentwann das FA. kommt und all die anderen, dann kann ich mir schon jetzt denkenwas da wenn überhaut die verechenbare Stunde übrig bleibt........................ Aber solche Garagenbetriebe gibt es im gesamten Handwerk. Nur wie langeAus meiner Erfahrung die Kunden kommen nach Ihren Erfahrungen mit diesen Betrieben wieder zürück. Zitieren
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