André 139 Geschrieben 22. November 2004 Geschrieben 22. November 2004 Mal die Frage an die Profis, Baggerfahrer und Maschinenbauer unter uns:Wie funktioniert eigentlich die Durchführung der Hydraulikleitungen beim Drehkranz?Kann mir das jemand mal erklären? Eventuell mit Bild / Zeichnung?Gruß Zitieren
s w h 6 Geschrieben 22. November 2004 Geschrieben 22. November 2004 Hi,hab hier mal ein Schnittmodell einer Drehdurchführung von des Herstellers Konstantin für 2 Leitungen angehängt. Für einen Hydraulikbagger bräuchte man eine größere Drehdurchführung mit mehr Anschlüssen, aber zur Erklärung ist das nicht wichtig, da sie modular aufgebaut sind. Die Drehdurchführung wird im Zentrum des Drehkranz eines Baggers montiert. Der eine Körper der Durchführung, hier jetzt blau dargestellt, ist mit dem Oberwagen des Gerätes verschraubt. Das Innenteil, der gelb dargestellte Rotor, ist mit dem Unterwagen des Baggers verbunden und kann sich im blauen Körper frei drehen, da beide Körper über eine Lagerung miteinander verbunden sind. Auf dem CAD-Modell ist das ganze jetzt mit einem Rillenkugellager realisiert. Über den z.B. linken Ölanschluß im blauen Körper gelangt das unter Hochdruck stehende Öl in den linken Ringraum. Die Ringräume sind durch Dichtungen (dunkelgrau dargestellt) voneinander getrennt.Der gelb dargestellte Rotor besitzt Bohrungen, über die das Öl nun aus dem Ringrraum abfließen kann. Am gelben Rotor werden rechts Hydraulikleitungen oder Schäuche angeflanscht, die das Öl dann zu den Antrieben und zurück führen.Das vom Unterwagenantrieb zurückfliessende Öl gelangt über die zweite Bohrung im gelben Rotor in den Ringraum. Vom Ringraum gelangt es zum Niderdruckanschluss am blauen Körper.Die konstruktive Auslegung der Drehdurchführung geschieht nach der Anzahl der durchzuführenden Ölleitungen, dem zu erwartenden Ölvolumenstrom, den maximal auftrenden Betriebsdrücken sowie der Betriebsdrehzahl der Durchführung.Die verwendeten Dichtungen müssen für den jeweiligen Einsatzfall ausgelegt werden, z.B. eine mit 20 000 Umdrehungen pro Minute betriebene Drehdurchführung benötigt ein wesentlich aufwendigeres Dichtsystem (z.B. Gleitringdichtungen)als bei einem langsamdrehenden Hydraulikbagger. Weiterhin muss die Dichtung auf das Medium, mit dem die Drehdurchführung betrieben wird, abgestimmt sein. Drehdurchführungen werden z.B. mit Öl, Druckluft, chemischen und teilweise toxischen Produkte,usw. betrieben. Die hier dargestellte Durchführung besitzt an jeder Seite 2 Anschlüsse, es könnte damit z.B. ein doppelt wirkender Hydraulikzylinder oder ein Fahrantrieb einer Kette des Baggers betrieben werden.Die im Bagger verbauten Durchführungen besitzen entsprechend der Anzahl der Funktionen des Unterwagens mehr Anschlüsse und Ringräume, wodurch die Baulänge der Durchführung steigt.Grüsses w h 1 Zitieren
s w h 6 Geschrieben 22. November 2004 Geschrieben 22. November 2004 noch ein Modell einer Drehdurchführung für eine Ölleitung. Zitieren
Jüno 64 Geschrieben 29. Juli 2006 Geschrieben 29. Juli 2006 Deinen Ausführungen ist nichts mehr hinzu zusetzen. Zitieren
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