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Geschrieben
Sorry, find ich jetzt auch ein bisschen daneben MoRCy so an den Karren zu fahren, sein Satz ist jetzt auch nicht wieder so verkehrt, es gibt leider Firmen bei denen man fast gezwungen ist "unbequeme" Situationen hin zu nehmen, da kann man bei denn vorgesetzten tausendmal darauf hinweisen, es wird wenig bis gar nichts dagegen getan.
Da bleibt einem zuletzt leider nichts anderes übrig, als die Stelle zu wechseln, mit der Hoffnung dass man in der nächsten Firma um die Gesundheit der Mitarbeiter mehr besorgt ist.
Es ist leider nicht überall Friede, Freude, Eierkuchen, es muss halt immer alles schneller gehen, natürlich so günstig wie möglich, und da bleibt die Sicherheit manchmal auf der strecke.

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Geschrieben
Edit: Kleine Frage von mir, hast du dir auch alle Beiträge genau durchgelesen die hier in diesem Thema sind, oder doch nur den letzten Beitrag? Wenn ja, dann solltest du einiges nicht überlesen haben.
Ich hab ja geschrieben, dass ich hoffe und mich irre mit dem letzten Satz. Eigentlich hab ich geschrieben, dass mir der letzte Satz (ziemlich) unverständlich ist, weil er eben so klingt.
Ebenfalls habe ich nicht Widersprochen, dass Unternehmer und Manager geldgeil sein können.

Und zum Geld war ja auch das mit den Fuhrparksleitern und Firmenbossen... was is dem wohl lieber, funktionsfähige Maschinen oder Baustopp wegen nem Unfall mit nem Geräte- bzw. mit Personenschaden und evtl. Firmenschließung... entweder weil das Arbeitsinspektorat dich anzeigt oder du durch den Ausfall bankrott gehst. Denn einen Baustopp kannst in der aktuellen Welt als Unternehmer nicht verkraften, das geht nicht.

Und als Unternehmer sollte ich dann wenigstens so weit denken können, dass mangelnde Sicherheit ordentlich viel Geld, Aufträge und Arbeitskräfte kosten kann.

Und so mir nix dir nix kauft niemand in den Unternehmen an neuen Bagger. (es reicht ja schon wenn man alle Beiträge hier gelesen hat wo sogar erwähnt wird, dass der Blick in die Spiegel NICHT gemacht wird, weils die anderen eh wissen müssen, dass man da nun mal NICHT hin geht wo eine Maschine bedient wird)

Und Überlastwarnungen haben schon einen Grund, warum machen die Hersteller die denn rein?

Sicher nicht um den Kunden zu frotzeln und zu verarschen... wenn ich schon auf dem Bau arbeiten will, dann will ich als Arbeiter bzw. anderer Maschinist nicht Angst haben, weil anderen die fremde Sicherheit mehr oder weniger wurscht ist.

Oder gilt das nur auf Baumaschinen und mit dem eigenen Auto sieht man auch in die Seitenspiegel und den Rückspiegel vor nem Spurwechsel bzw. beim Einparken... und jetzt kommt mir bitte nicht mit dem Kommentar dass man das nicht vergleichen kann.

Und ich hab von vielen Maschinisten gehört, dass das neue Equipment zwar nicht immer ganz notwendig sein sollte (z.B. unnötig platzierte bzw. schlecht positionierte Spiegel) aber sogar gerne angenommen wird (etwa Rückfahrkameras)
Geschrieben
Hallo Leute,

ich glaube, daß wie so oft oft die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt. 100% gibt es nirgends, auch nicht bei der Sicherheit, zumal da immer dieser Risikofaktor Mensch mitspielt. Ich kenne ein Beispiel, wo sämtliche Sicherheitsmaßahmen eingehalten wurden und es dann mit etwas weniger Glück 4-5 Tote hätte geben können. Das war dann halt diese berühmte Verkettung unglücklicher Umstände.

Der beste und rücksichtsvollste Baggerfahrer, kann einen anderen nicht sehen, wenn der auf einmal hinter dem Bagger rumstiefelt.

Wenn man aus irgendeinem Grund den Gefahrenbereich betreten muß, dann muß man halt mit dem Fahrer Sichtkontakt aufnehmen. Das sollte eigentlich irgendwie machbar sein, auch wenn es Leute gibt, die diese zwei Minuten nicht Zeit haben.

Augen auf und Mitdenken!!


Glück Auf

Christine
Geschrieben
Hallo,

Der beste und rücksichtsvollste Baggerfahrer, kann einen anderen nicht sehen, wenn der auf einmal hinter dem Bagger rumstiefelt.


Vollkommen richtig. Deshalb sind 2 Dinge wichtig. 1. Den toten Winkel ausschalten durch Sichtverbesserungen, Kamera, Radar, wie auch immer.
2. Die Mitarbeiter informieren was bedeutet Gefahrenbereich, wer darf sich dort aufhalten, wo und unter welchen Voraussetzungen.

Christine, sehr guter Beitrag. Unfälle passieren auch wenn man alles tut und alle Vorschriften einhält. Manche sind aber vorhersehbar. Dann sagt einer: Das mußte ja mal passieren, oder das habe ich kommen sehen. Das Beste ist wie Christine sagt: Augen auf und Mitdenken.

Es wird immer gesagt Arbeitssicherheit kostet Geld. Manchmal ist das so, meistens aber nicht. Ich beobachte Unfälle und werte die teilweise aus. Da stirbt einer nicht weil er irgendwelche § nicht beachtet hat, sondern meistens weil er unter Druck steht. Schnell immer schneller mit immer weniger Leuten.Sicherheit kostet Geld, da können wir sparen.

Beim Kraftwerk in Neurath wo insgesamt schon 5 Menschen getötet wurden ermittelt die Staatsanwaltschaft immer noch. Der Bau wird sich un ca 1 Jahr verzögern. Der Schaden geht in hunderte Millionen. Die Firma, welche letztlich den Unfall verursacht hat, wird eine Menge Ausfall an die anderen Firmen bezahlen müssen.

Man hat jetzt Computer aufgestellt wo das Wissen derer abgefragt wird, die auf dem Gelände arbeiten.
Wer falsche Antworten gibt, kommt nicht rein sondern muss nachgeschult werden.

Die Auflagen welche für Fremdfirmen gelten wurden noch mal drastisch verschärft, da habe ich gestern 3 Seiten zu gelesen, die man uns zugeschickt hat.

Wir arbeiten zurzeit in einem Werk, da ist Helmpflicht. Für alle. Selbst wenn Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel käme müßte sie einen Helm anziehen und Sicherheitsschuhe, sonst dürfte sie das Werk nicht betreten. Den Pflasterern fällt der Helm vom Kopf. Sie mußten sich extra welche mit Kinnriemen besorgen. Da machen die keine Ausnahme. Wer eine Treppe hochgeht hat den Handlauf zu benutzen, ansonsten Verwarnung und beim 2. Mal Werk verlassen. Das gilt für alle PSA wie Gehörschutz, Augenschutz usw.
Im ganzen Werk ist Brillenpflicht.

Die Unfallzahlen in diesen Werken sind eine andere als die auf Baustellen. Bei Baustellen sind die Unfallzahlen doppelt so hoch wie der Durchschitt.

Ein Baggerfahrer geht in den Container morgens bei Baubeginn und holt ein Kernbohrgerät heraus.
Er stellt sich genau davor und versucht das anzuziehen. Ein Kollege geht an ihm vorbei, wuselt im Container rum weil er sein Werkzeug nicht findet. Dabei stößt er ein Standrohr um, dass dem Baggerfahrer von hinten in die Ferse fällt.
Vier Wochen krank, 4 Wochen haben wir einen Baggerfahrer angemietet. Kosten ca 10000 Euro.
Der angemietete bringt nicht die Leistung weil er nicht eingearbeitet ist usw. das alles nicht gerechnet.
Die Kosten für Arzt, Medikamente auch nicht, zahlt die Krankenkasse (Von unseren Beiträgen)
Die BG hat ein Malussystem, das heißt unser Beitrag wird sich erhöhen.
Um die 10000 Euro wieder reinzuholen, bei einem Gewinn sagen wir mal von 5 % müssen wir einen dicken fetten Auftrag reinholen.

Ursache, nicht mal das Nichtbeachten von Sicherheitsvorschriften, sondern nur das der Container nicht aufgeräumt war.

So passieren auch Unfälle, durch Druck, keine Frage aber auch durch nicht mitdenken.

Jeder ist dazu aufgefordert, der Baggerfahrer genau so wie der Mann der sich in den Gefahrenbereich begibt, da gibt es auch Vorschriften was zu tun ist wenn das nicht anders geht.

Schulungen und Unterweisungen sind hier erforderlich und auch vorgeschrieben, dazu gehören Vorgesetzte wie Poliere genauso dazu wie alle anderen.

Vor Gericht braucht niemand zu sagen:" Ich hatte keine Zeit, oder Ich stand unter Druck" Sie hätten das nicht tun dürfen, sie hatten die Verantwortung, wird man hören. Und was der Polier gesagt hat, dürfen sie keine Anweisungen befolgen, die sich gegen die Unfallverhütungsvorschriften richten.

Jeder sollte Interesse dran haben und mit dazu beitragen das nichts passiert. Das ist gut für die Menschen, für die Firma und den Kassen und vieles mehr.

Wo gehobelt wird fallen Späne, und wo gearbeitet wird fällt auch mal einer vom Dach oder wird überfahren.
Das ist die falsche Einstellung. Man akzeptiert die Unfälle praktisch.

In den Werken bei RWE oder Hydro oder BASF steht überall angeschlagen: Unser Ziel , null Unfälle. Wir wollen das sie Abends so gesund nach Hause gehen, wie sie morgens gekommen sind.

Das will ich und das will jeder. Aber daran müssen alle mitarbeiten, mit den Gedanken im Hinterkopf, dass jeder Unfall einer zuviel ist und das jeder Unfall Schmerzen und menschliches Leid bedeutet.

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Eine unfallfreie Zeit, und eine gute Arbeit

RUdi Clemens

Geschrieben
Hallo

Ich möcht nochmal eine Kernaussage von dem was ich bei Betriebsratvorsitzender zwischen den Zeilen lesen kann herausstreichen.

Für alles hat man bei der Entwicklung von Baumaschinen geld, auch für viel Schnickschnack. Jede Serie hat heute ein komplett neues Design, während früher die Bagger von Akerman z. Bsp. so lange es die Firma gab, dreimal oder so die Form wechselten. Sitzheizung, Elektronische Klimanlage usw. usw. also müsste man für Dinge die der Übersichtlichkeit dienen auch etwas WILLEN zeigen. Es muss bei kleineren Baumaschinen ja nicht gleich Radar oder eine Kamera sein. Durch eine Andere Formgestaltung könnte man auch oft viel erreichen.

Zu den Gesetzen fände ich auch schön, wenn man hier nochmal einiges überarbeiten würde. Es soll kein Pardon geben, wenn z.Bsp. Alkohol im Spiel ist, die Persönliche Schutzausrüstung nicht da oder mangelhaft ist. Verbausysteme fehlen. usw. Auch nicht für Schmutzkonkurrenz firmen, die mit unsicheren Methoden die Preise der seriösen unternehmen kaputt machen.

Aber wer mir ein nicht gestelltes Video von einer engen Kanalbaustelle bringt, wo DEN GANZEN TAG LANG KEIN ARBEITER IM GEFAHRENBEREICH, oder der Reichweite des Baggers ist, den lade ich auf ein Alkoholfreies Getränk seiner Wahl ein. Wenn du einen Schacht setzen musst, oder solche Arbeitsgänge MUSST du im Arbeitsbereich sein, du kannst Helm und Sicherheitschuhe tragen, das ist wichtig, aber ohne dazusein, kannst du die Arbeit nicht machen.

Hier tritt die BG oder halt der Gesetzgeber schon etwas als Wolf im Schafspelz auf, nach außen tut man so als ginge es 100% ig um die Sicherheit und das Leben der Arbeiter. Aber es geht schon auch sehr stark darum, dass man sich im Ernstfall vor Kosten drücken kann, und irgendeinem Arbeiter den schwarzen Peter aufdrückt.

Grus Chris


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