Robur-Werke Zittau

[thor38 47]

Am Trakt, der grüne LO mit Kofferaufbau hat noch ein Einachs-Schweißagregat im Schlepptau, zu sehen in der Bildmitte hinter dem grünen LO. Links sind die Kontergewichte von den Komatsu D155C zu sehen, die an der ersten Trasse - 1975 -1978 - bei den Vorstecker-Schweißbrigaden zum Einsatz gekommen sind.

Hier helfen die Kulturmitarbeiter aus, die für die geistige und seelische Gesundheit der Mitarbeiter der dortigen Baustelle in der ehemaligen Sowjetunion zuständig waren.
Damit nach Feierabend nicht nur Stumpfsinn und Lethargie herrschte wurden diese, von dem Kulturministerium zur Auflockerung der Baustellen Stimmung dort engagiert.
Das war schon von Bedeutung, da das Arbeitsklima und die Leistungsbereitschaft durch ihr Ideenreiches wirken, verbessert wurden.

Anders als an der Alaska-Pipeline waren die Damen des horizontalen Gewerbes hier beim Pipelinebau als Freizeit-"Ausgleich" nicht anzutreffen, da ja jegliche Art von käuflichen Liebesdiensten in allen ehemaligen sozialistischen Staaten offiziell verboten waren.
[ Dennoch gab es Prostition-für Harte Währung oder für geheimdienstliche Zwecke um vermeindliche Quellen abzuschöpfen oder gar Erpressungen von Informationen zu erzwingen durch die jeweiligen staatlichen Geheimdienste ]

Was weithin unbekannt ist: die DDR hat Anfang der achtziger Jahre Arbeiter auch im Irak beschäftigt, diese wurden unter ärztlicher Aufsicht beobachtet und deren Abbau ihrer Leistungsfähigkeit genau dokumentiert. Resümee der nie veröffentlichen Studie war, nach ca 8 Wochen baut der Elan und die Leistungsbereitschaft der untersuchten Probanten kontinuierlich ab.

So beschränkte sich die Freizeitunternehmung der Erdgastrassen-Bauarbeiter zumeist auf die Veranstaltungen, die von den Kulturmitarbeitern organisiert und veranstaltetet wurden, da wären Kinovorführungen und die gelegentlichen Auftritte von Bühnenkünstlern jeglicher Art sowie eben die Beschallung während des unvermeidlichen samstäglichen Discobesuchs. .[ um nur einige Tätigkeitsfelder zu nennen ]
Die Disco wurde im Speisesaal des jeweiligen Wohnlagers mit sehr mäßiger Damenbeteiligung durchgeführt.
[ Da das Verhältnis in den Wohnlagern im Schnitt ca 1:10 betragen hat.]
Was dann also mehr ein Saufen mit Musik wurde, aber doch den meisten ehemaligen Russlandarbeitern der beteiligten Firmen als unvergessliches Erlebnis in Erinnerung bleiben wird!

Wobei über den Nutzen und Zweck der geleisteten Kulturarbeit, wohl einige auch anderer Meinung sein können!

Wer draußen direkt am Rohrstrang gearbeitet hat kam ohnehin nur bei den kurzen Anfahrtsstrecken in den Genuss ihren Schaffens, außer eben alle 14 tage wenn der Schichtwechsel anstand von Tag zu Nacht und umgekehrt. Da hatte man beispielsweise vom Tagschicht-Modus von Samstag 22 Uhr nach der Ankunft und dem Duschen im Baulager bis ca. 15 - 16 Uhr Sonntag frei um dann in anschließend in die Nachtarbeit zu gehen...



Bildquelle: Hajo-Kultur

bearbeitet 30. Juli 2008 von thor38

[thor38 47]

Hallo, Mario!

Das ist das bunte Auto auf dem Foto. Der wurde 1975 durch eine Initiative
der Jugendsendung "rund" vom DDR-Fernsehen gebaut. Das Fahrzeug kam von der
NVA aus Strausberg. Es war ein normaler Kinowagen der Armee. Der wurde im
RFZ (Rundfunk- und Fernsehtechnisches Zentralamt) in Berlin-Adlershof innen
völlig umgebaut mit einen Studiomischpult, Plattenspielern, Bandgeräten und
entsprechenden Verstärkern. Später hatten wir sogar eine große
Studiobandmaschine mit drin. Ansonsten schickten alle möglichen
FGJ-Kollektive und auch einfache Fernsehzuschauer Schallplatten, kleinere
Ausrüstungsteile, auch zwei sehr große Boxen mit vier Lautsprechersystemen.
Das Auto wurde von einer Werbefirma bunt angemalt und dann ging es im Juni
1975 ab in die Ukraine. Im Anhang kannst Du es in Aktion auf ukrainischem
Boden sehen.

Gruß, Hajo

bearbeitet 7. August 2008 von thor38

[thor38 47]

Disco-Mobil im Trassen Bereich an der Rohrstrangbaustelle draußen vor Ort, ca.1983

Bildquelle: Wolfgang Brig. 6/8 1982-1984

bearbeitet 30. August 2008 von thor38

[thor38 47]

Das Disco-Mobil von der ersten Trasse "Druschba Trasse" 1975 bis 1978 im Einsatz.

Bildquelle: Hajo-Kultur

bearbeitet 30. August 2008 von thor38

[thor38 47]

Das Disco-Mobil wurde auch zu propagandistischen zwecken benutzt, so unter anderen zur Beschallung von besonderen Versammlungen zum Beispiel die Erstellung einer letzten Schweißnaht an einen den Rohrstrangbaustellen Abschnitte. Auch gab es einige Versuche an besonderes schwierigen Teilstücken bei RIV Arbeiten die D355C Fahrer mit den Lautsprecheranlage dieses Fahrzeugs zu dirigieren.

Bildquelle: Hajo-Kultur