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Geschrieben
Hallo Leute,

als ich mir vor drei Monaten einen gebrauchten Kramer 211 gekauft habe, hatte ich mir noch keine Gedanken über die Vor- und Nachteile der Lenkung gemacht. Wichtiger war mir, entweder Kramer oder Atlas, hierüber hatte ich im Forum die besten Meinungen gehört und beide Typen sind weit verbreitet. Die Zeit für die komplette Reparatur/Renovierung betrug 95 Stunden. Jetzt ist er wieder fast wie neu. Die Vorbesitzer hatten fast keine Wartung mehr gemacht.

Mein 211 hat ja noch Hinterradlenkung, ich brauche ihn im Gartenbau und bin damit zufrieden. Probleme gabs wie wohl oft üblich an den hinteren Achsbolzen, die waren ausgeschlagen und ich mußte sie neu buchsen lassen. Seitdem schmiere ich alle 20 Stunden hinten alles ab, auch die kleinen 8 Kreuzgelenke, Reifen abmontieren, 4 Gelenke schmieren, anmontieren, vorfahren, abmontieren und die anderen 4 Kreuzgelenke schmieren. Um den Lader komplett zu schmieren und das alte herausquillende Fett zu entfernen, brauche ich genau 3 Stunden. Kann man sich fast nicht vorstellen, ist aber so, habs mehrmals gemacht, kann die Uhr danach stellen. Für meinen Minibagger brauche ich dagegen nur 15 Minuten.

Ich glaube ich komme vom Thema ab, aber wie siehts bei den Knicklenkern aus ? Lassen sie sich genauer oder leichter manövrieren, sind sie im Knick "besser" gelagert, haben sie weniger Probleme mit ausgeschlagenen Gelenken, wenn die Wartung vernachlässigt wird ?

VG,Andre

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Geschrieben (bearbeitet)
Fang ich mal von hinten an. whistling.gif

Also bei mangelnder Wartung geht eventuell das beste Gerät kaputt kreisch.gif
Ausgeschlagene Knicklenkung dürfte eher teurer sein...
Knicklenkung gegen Radlenkung hat zum Teil mit Design zu tun, für Allrad und gleichgrosse Räder ist das gesetzte Ziel mit Knicklenkung Fertigungstechnisch einfacher zu verwirklichen.Bei Anlenkgenauigkeit dürfte Radlenkung einen kleinen Vortail haben. Zum Teil ist es Modesache...
Der Franz hat a solches Ding doa broach Ih a' so oans....

alle 20 Stunden hinten alles ab, auch die kleinen 8 Kreuzgelenke, Reifen abmontieren, 4 Gelenke schmieren, anmontieren, vorfahren, abmontieren und die anderen 4 Kreuzgelenke schmieren. Um den Lader komplett zu schmieren und das alte herausquillende Fett zu entfernen, brauche ich genau 3 Stunden


Wieso Reifen abmontieren, zum schmieren der Kreuzgelenke? Kommt man da irgendwie nicht ran?
Da brauchste ja in einem Jahr neue Radbolzen... kreisch.gif Ich nehme and das dies Kreuzgelenke der Antriebswelle sind? Also Kardangelenke?
Die sind normalerweise abgedichtete Nadellager und sollten eigentlich mindestens 100 Stunden gut sein.
Wir schmieren unsere alle 500 Stunden, zusammen mit dem Ölwechsel.

Wie wärs mit nem Bild von dem schönen Stück ?

Gruss, Pete. bearbeitet von Reachstacker
Geschrieben
Hallo Pete,

Bilder kann ich dir an eine Email-Adresse schicken, da ich nicht weiß, wie ich hier Bilder veröffentlichen kann. Kannst mir ja mal eine Anleitung geben, ich hab mich auch noch nicht damit befaßt.

Als ich den Lader gekauft hatte, wußte ich von deren Technik eigentlich sehr wenig. Als ich dann angefangen habe den Lader durchzureparieren merkte ich, daß die Vorbesitzer wohl sehr wenig gemacht hatten.

Unter anderem war der rechte hintere Achsbolzen so voller Spiel, daß die Mitnehmerkugel des Kreuzgelenkes der Antriebswelle an die Achse kam, dabei war das Metall der Kugel bis an die Nut des Seeger Ringes abgeschliffen. Du hast recht, es sind jeweils 4 Nadellager auf beiden Seiten. Dadurch, daß die Nut weggeschliffen war, war eines der Lager angeheftet mit Schweißpunkten, damit es hält. Ich hab natürlich die Krise gekriegt, um die Schleifpunkte wegzuschleifen, damit ich das Lager erneuern konnte.

Den Achsbolzen hab ich neu buchsen lassen, zwei Nadellager mußte ich erneuern, den Rest (vollkommen trocken und rostig/dreckig) konnte ich mit viel Mühe retten. Da die Mitnehmerkugel 400 Euro kostet, mußte ich leider dieses eine Nadellager ebenfalls leider anheften.

Jetzt verstehst du, warum ich soviel Wartung mache. In meinem Leben geht vom Lader hoffentlich nichts mehr kaputt.

Die Nadellager haben kleine M8x1 Verschlußschrauben. Diese kann man rausdrehen und Schmiernippel reindrehen. Vorher hole ich das alte Fett aber raus und schmiere im Winter mit einer Mischung aus Fett und Getriebeöl. Reines Fett kommt nur im Sommer rein. So mache ich dies seit vielen Jahren immer bei Getrieben oder Lagern, die nicht z.B. im Ölbad laufen. Das Fett gelangt durch die Fliehkraft immer nur nach außen ans Gehäuse und fettet nur, wenn es flüssiger wird und sich verteilt, d.h. nur wenn das Getriebe warm wird. Im Winter ist dies nicht immer gegeben. Bei den Nadellagern ist dies nicht so wichtig, weil die Nadeln direkt außen laufen.

Jetzt weißt du, warum die Wartung bei mir so lange dauert. Ohne Reifen abmontieren ist es eine eklige Fummelei und man sieht nicht alles, weil ich den Rest der Schwenkachse ja auch fetten muß.

Nach 95 Stunden kenne ich den Lader jetzt ziemlich gut.

VG,Andre

Geschrieben
Hallo!


Also das Problem, hier Bilder einzustellen, ist schon häufig diskutiert worden.... entsprechende Themen finden sich hier, hier und hier

Im letzten Link sollte man den Beitrag Nr. 11 von Colourconcept besonders beachten.

Falls es dann noch Probleme gibt, bitte hier melden.

Wie man sieht, besteht Interesse an Bildern deines Radladers... shades.gif


Was das Abschmieren der Kreuzgelenke betrifft, teile ich die Skepsis von Pete.

Ein Abschmieren alle 20 Stunden ist technisch weder nötig noch sinnvoll - zumal wenn dafür der geschilderte Aufwand nötig ist. Nach 200 Stunden oder 1x monatlich.... das wäre schon extrem. Wobei ich die zugrundeliegende Intention, eine gute Maschine "lebenslang" zu erhalten, sehr gut nachvollziehen kann!

Ich würde wirklich gern Detailbilder der Nadellagerung sehen. An meinen Henschel-Oldtimern (Baujahre von 1953 bis 1974) sind die Nadellager abgedichtet - weshalb vor zu hohem Abschmierdruck gewarnt wird, um eben diese Abdichtung nicht zu zerstören.


Gruß wave.gif

Andreas

Geschrieben
Hallo Andreas,

ist sicherlich so wie du sagst, daß man nicht so oft abschmieren muß, meine Radlager in den Fahrzeugen werden ja auch nicht mehr abgeschmiert, aber bei mir ist es auch Hobby zum Beruf. Da bin ich im Kollegenkreis aber auch bekannt für, daß ich sehr viel Wartung an allen Geräten mache. Ich hab auch wie du Maschinenbau studiert, dazu Schlosserlehre, aber ich wollte selbständig und draußen und mit Maschinen arbeiten, daher hab ich mich zum Galabau entschieden.

Wenn ich denke, daß der Lader wohl Ewigkeiten mit Motoröl unterm Peilstab, 2 trockenen Portalgetrieben, einem Portalgetriebe mit ein paar Tropfen Öl drin und das letzte mit brauner Suppe, sowie Ölmangel in beiden Diff. rumfuhr und er es dennoch ganz gut verkraftet hat ! Die Nadellager sind zwar abgedichtet, aber ich hab bis auf zwei die alten wieder eingebaut. Deren Dichtung ist nämlich schon etwas ausgenudelt, ich schätze mal wenn ich viel im Regen fahre kommt da was rein. Ferner sind es keine Lager die im SKF-Katalog stehen, also hab ich schon schlechte Karten die Dinger woanders als bei Kramer direkt zu bekommen. Wenn ich das ganze Gelenk auf der rechten Seite ausgetauscht hätte (Mitnehmerring, Zapfenkreuz und 4 Lager), dann wäre ich 985 Euro losgeworden.

Das mit den Bildern ziehe ich mir demnächst mal rein. Wenn du oder einer von euch aber das schnell hinkriegt, dann schicke ich euch ein paar Bilder und ihr setzt sie hier rein, dann gehts schneller.

VG,Andre

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