S 46 0 Geschrieben 16. Juli 2012 Geschrieben 16. Juli 2012 ... ein paar Anmerkungen zum Thema, nach heutigem Besuch im Nordkranvej in Dänemark...- Krane dieser Größenordnung sind klar Einzelanfertigungen, welche individuell zweckoptimiert gebaut werden.- Ein Gegenausleger in Gitterkonstruktion unterscheidet sich statisch natürlich von einer H - Profil Version.- Je nach geforderter Haupt - Auslegerlänge und End - Tragfähigkeit, ergeben sich die Länge und das notwendige GG des Gegenauslegers. Wenn aber bei dessen Länge ( wie im Werftbetrieb üblich ) Restriktionen herrschen, und zudem vielleicht auch noch auf die maximale Tragfähigkeit am Auslegerende anteilig verzichtet wird, wird auch bestimmt das GG vom maximalen Gewicht, und auch in der Entfernung vom CoG, reduziert werden, und dann kann auch mal das ( auf die Länge gesehen ) labilere H - Profil zum Einsatz kommen. - Andersherum: Die Kräfte, die der Gegenausleger zu halten hat, bestimmen über dessen Ausführung. Zitieren
Gast stephan1964 Geschrieben 17. Juli 2012 Geschrieben 17. Juli 2012 ... ein paar Anmerkungen zum Thema, nach heutigem Besuch im Nordkranvej in Dänemark...- Krane dieser Größenordnung sind klar Einzelanfertigungen, welche individuell zweckoptimiert gebaut werden.- Ein Gegenausleger in Gitterkonstruktion unterscheidet sich statisch natürlich von einer H - Profil Version.- Je nach geforderter Haupt - Auslegerlänge und End - Tragfähigkeit, ergeben sich die Länge und das notwendige GG des Gegenauslegers. Wenn aber bei dessen Länge ( wie im Werftbetrieb üblich ) Restriktionen herrschen, und zudem vielleicht auch noch auf die maximale Tragfähigkeit am Auslegerende anteilig verzichtet wird, wird auch bestimmt das GG vom maximalen Gewicht, und auch in der Entfernung vom CoG, reduziert werden, und dann kann auch mal das ( auf die Länge gesehen ) labilere H - Profil zum Einsatz kommen. - Andersherum: Die Kräfte, die der Gegenausleger zu halten hat, bestimmen über dessen Ausführung. Danke Jens, das klingt erstmal logisch, aber lass mich doch mal noch bisl weiter graben Ich bin davon ausgegangen, daß die Modelle 1250HC, 2000HC, 3150HC und der (reguläre) 4000HC80 Seriengeräte seien, die eben in entsprechend geringer Stückzahl auf Abruf produziert werden. Diese Krane jedesmal individuell zu konstruieren, würde ja nicht nur weiteren Modell-Wildwuchs fördern, sondern zusätzlich die Herstellkosten immens in die Höhe treiben. In den datenblättern ist auch immer nur eine Variante zu sehen Außerdem ist es ja so, daß ein Kran, selbst wenn er kundenspezifisch geordert und gebaut würde, in seinem Leben mehr als eine Baustelle sehen sollte und dann je Einsatz ggf auch anders konfiguriert wird. Da kann man dann ja auch nicht jedesmal den GG Ausleger auswechseln, um das Optimum zu haben Sollte man sich da nicht besser auf die Variante festlegen, die innerhalb ihres Konfigurationsspektrums optimiert ist?Dann wären wir aber wieder bei der Ausgangsfrage, warum die Krane mal so und mal so gebaut werden und man dafür sogar die Datenblätter ändert Die auf Länge labilere H Konstruktion.... glaube ich sofort! Aber schau Dir mal die beiden 2000HC in Mexico an:http://www.flickr.com/photos/ptelkins/3546...57617783916452/Das dürfte wohl auch die maximale GG Konfiguration sein - nach Deiner Theorie wäre dann doch der Gittermast hier viel besser geeignet?Überhaupt fällt auf, daß lt Datenblättern aktuell alle HC - gerade die größten! - den H Gegenausleger haben, seltsamerweise nur der kleinste der Serie, der 1250HC widerum nicht - obwohl er erst 2010 neu aufgelegt wurde. Das widerspricht doch eigentlich erstmal der Theorie von der Statik und den höheren Gegengewichten ... schwierig... aber vielleicht lüftet ja jemand aus dem Hause LBC das Geheimnis Zitieren
Gast Kränchen Geschrieben 17. Juli 2012 Geschrieben 17. Juli 2012 (bearbeitet) Danke Jens, das klingt erstmal logisch, aber lass mich doch mal noch bisl weiter graben Der Stephan hat seinen "Handbagger" angeschmissen , dann wollen wir doch mal sehen was wir Ihm noch vor die Schaufel schmeißen können Jens hat uneingeschränkt recht wenn er sagt, das Krane dieser Größenordnung nur Kundenoptimiert ausgeliefert werden.Einige Grundkomponenten dieser Krane kann man wohl als Serienbauteile werten, wie z.B. Grundkomponenten vom reinen Stahlbau, dann hört´s aber auch recht bald auf.Selbst bei Dingen wie dem Rostschutz wird es Unterschiede geben, 30 Jahre Lebensdauer und das in tropisch feuchten Ländern oder Meeresklima, ob da ein Kran mit Serienlackierung hinkommt glaube ich nicht, auch unter schärfsten Klimabedingungen muß der Kran auf Jahre schick bleiben, das würde ich als Kunde der einige Millionen hingeblättert hat so erwarten wollen Mag sein das die offizielle Darstellung der Produkte auf eine Serienfertigung hindeutet, jedoch wird mit größter Sicherheit nicht ein einziger solcher Tdk Gigant wirklich als "Basiskran" von der Stange verkauft.Ich vermute mal, das abgesehen vom kleineren 1250 HC der öfters auf Baustellen zu finden ist, die richtig schweren Kaliber weltweit eher im Industriebereich als stationäre Krane verkauft werden, als für den regulären Baustelleneinsatz.Demzufolge verbringt eine große Zahl dieser Krane ihre Lebensdauer an ein und demselben Standort oder an wenigen Langzeitbaustellen z.B. in der Gewinnungsindustrie, genannt sei hier z.B. Syncrude/Kanada, wo Baustellen schon mal über mehrere Jahre gehen.Diese Kunden haben bei solchen Investitionen im bis zu zweistelligen Millionenbereich ganz genaue und spezifische Vorstellungen von dem was Sie kaufen wollen und das Produkt leisten und können soll, mit "Serienfertigung" kommt man da nicht weit.Wenn so ein Großauftrag in Biberach von irgendwo in der Welt eintrudelt, dann gibt es schon im Vorfeld unglaublich viele Dinge zu beachten, die wir "Laien vom Fach", oder sollte ich laut User OTTO KAISER lieber sagen, wir "Damen vom Forum" wohl kaum soweit überblicken können Solche Maschinen weltweit zu vertreiben an sich bedeutet schon viele Unterschiede, z.B. in den Sicherheitsanforderungen der jeweiligen Länder, die in die Konstruktion mit einfließen müssen, wie auch spezielle Anforderungen an die Konstruktion in Bezug auf Erdbebenregionen und Einwirkung unterschiedlicher Wetterextreme wie tropische Hitze, arktische Kälte, Taifun/Hurrikan gefährdete Regionen.Jeder dieser äußeren Einflüsse muß in irgendeiner Form konstruktiv beachtet werden, in Zusammenspiel mit den geforderten Leistungen des Krans an seinem Arbeitsplatz.Das abstimmen des Produkts auf die unmittelbar zu leistenden Hebetätigkeiten am Standort und womöglichen Kundensonderwünschen ist dann nochmal wieder eine extra Herausforderung für die Ingineure.Ich schätze mal es kann durchaus schon mal ein ganzes Jahr vergehen und einige Flugreisen bedeuten bis alle Details ausgearbeitet sind und der Kran dann montiert wird.Diese HC Krane sind noch mal eine ganz andere Hausnummer wie die EC-H´s aus der "Serie" Stephan, für Dich wäre es doch sicherlich mal sehr interessant so eine Auftragsabwicklung zu verfolgen, wärst meiner Meinung nach genau der richtige für so´n Job @Jens ( S46 )eine schlüssige Erklärung, ob nun H-Profil oder G-Profil, welches ist das bessere oder schlechtere b.z.w. welche Fakten sind ausschlaggebend die eine oder andere Variante in die Konstruktion einfließen zu lassen, oder warum ordern Kunden mal so mal anders, wird sich schlussendlich hier nicht finden lassen, da gibt es wohl zu viele Parameter die hierbei mitbestimmen Nur in einem möchte ich mal mit Sicherheit behaupten richtig zu liegen, ein GA aus H-Profilen, mit Querschnitten weit jenseits von 1500 mm ist garantiert in der Statik genauso stabil wie ein GA aus Fachwerk unter Berücksichtigung der unterschiedlichen konstruktionsbedingten physikalisch Eigenschaften, somit ist das Wort "Labil" hier eigentlich gänzlich fehl am Platz bearbeitet 17. Juli 2012 von Kränchen Zitieren
S 46 0 Geschrieben 18. Juli 2012 Geschrieben 18. Juli 2012 @ stephan1964:Gut, bleiben wir mal beim 2000 HC... ich hab nachgesehen..Diesen gab es ja auch mal in Gittermastkonstruktion des Gegenauslegers.2000HC60.pdfWo liegt nun der entscheidende Unterschied zum H - Profil ?In der Länge ( beide 36m zu meinem Leidwesen ) dann doch nicht. Aber bei der Gittermast - Version liegt das Hubwerk hinter dem GG und bei der Profil - Version davor.Dies scheint mir ein Indiz zu sein.Bei den hier zu hebenden Lasten sollte der Seilschonung ein besonderes Augenmerk gegeben werden.Je länger die Distanz zur Trommel, desto besser. Siehe auch Potain MD 3.... mit der langen Welle zur exakten Aufwicklung auf deren Trommel, und vor allem, der Positionierung dieser Welle! ( Hinter der Trommel ! Maximale Distanz !!)Was bei der Gittermast - Version wiederum bedeutet, mit weiterem Abstand auch mit einem erhöhtem Biegemoment zurechtkommen zu müssen. Und da wären wir wieder bei der Statik, welche diese Ausführung ergeben hat. Auch hier ist der Vergleich zum französischen Konkurrenten bestätigend.Die Entscheidung, das Hubwerk später doch weiter Richtung Turm zu ziehen, mag mehrere Gründe gehabt haben.U.U. war die Thematik der Seilschonung dann doch mehr als ausreichend, weshalb letztlich nun die H - Profilversion favorisiert wird. Die Thematik Seilführung würde dann weiter erklären, warum der GG des 1250 HC in Gitterversion ausgeführt wird. Denn dieser ist ja mindestens 6m kürzer als beim 2000 HC, und das Hubwerk sollte ja trotzdem einen entsprechenden Abstand zum Turm wahren. Ist das schlüssig ?@ kränchen:- Beim GA H - Profil der HC - Serie kannst Du getrost wieder einen halben Meter abziehen. Mehr als 1 mstark ist das nicht, es sei denn, Du zählst hierbei die Anlenkbolzplatten mit.- Ich dachte mir schon, das irgendwer über das Wort "labil" stolpern würde. Klingt einfach zu negativ.Sorry. 2000HC60.pdf Zitieren
Gast Kränchen Geschrieben 20. Juli 2012 Geschrieben 20. Juli 2012 (bearbeitet) @ stephan1964:Gut, bleiben wir mal beim 2000 HC... ich hab nachgesehen..Diesen gab es ja auch mal in Gittermastkonstruktion des Gegenauslegers.2000HC60.pdfWo liegt nun der entscheidende Unterschied zum H - Profil ?In der Länge ( beide 36m zu meinem Leidwesen ) dann doch nicht. Aber bei der Gittermast - Version liegt das Hubwerk hinter dem GG und bei der Profil - Version davor.Dies scheint mir ein Indiz zu sein.Bei den hier zu hebenden Lasten sollte der Seilschonung ein besonderes Augenmerk gegeben werden.Je länger die Distanz zur Trommel, desto besser. Siehe auch Potain MD 3.... mit der langen Welle zur exakten Aufwicklung auf deren Trommel, und vor allem, der Positionierung dieser Welle! ( Hinter der Trommel ! Maximale Distanz !!)Was bei der Gittermast - Version wiederum bedeutet, mit weiterem Abstand auch mit einem erhöhtem Biegemoment zurechtkommen zu müssen. Und da wären wir wieder bei der Statik, welche diese Ausführung ergeben hat. Auch hier ist der Vergleich zum französischen Konkurrenten bestätigend.Die Entscheidung, das Hubwerk später doch weiter Richtung Turm zu ziehen, mag mehrere Gründe gehabt haben.U.U. war die Thematik der Seilschonung dann doch mehr als ausreichend, weshalb letztlich nun die H - Profilversion favorisiert wird. Die Thematik Seilführung würde dann weiter erklären, warum der GG des 1250 HC in Gitterversion ausgeführt wird. Denn dieser ist ja mindestens 6m kürzer als beim 2000 HC, und das Hubwerk sollte ja trotzdem einen entsprechenden Abstand zum Turm wahren. Ist das schlüssig ?@ kränchen:- Beim GA H - Profil der HC - Serie kannst Du getrost wieder einen halben Meter abziehen. Mehr als 1 mstark ist das nicht, es sei denn, Du zählst hierbei die Anlenkbolzplatten mit.- Ich dachte mir schon, das irgendwer über das Wort "labil" stolpern würde. Klingt einfach zu negativ.Sorry. Für meinen Teil muß ich ehrlich eingestehen , die Sache mit der seilschonenden Anordnung der Hubwinde möglichst weit hinten auf dem Ausleger und der damit entstehenden Verbindung zur Ausführung des Gegenauslegers, da wäre ich beim besten willen nicht drauf gekommen und finde diese Erklärung auch durchaus schlüssig Das Hubseil ist schließlich mit das am meißten beanspruchte Bauteil am Kran mit dementsprechenden Verschleiß und der Kranbetreiber würde sicherlich "not amused" sein alle nasenlang ein neues Hubseil zu ordern, wird bestimmt nicht ganz billig sein in der Größenklasse Beim GA H - Profil wollte ich auch erst 1000 mm schreiben, gefühlt fand ich das aber dann vieleicht doch etwas wenig, ohne mich vorab in Datenblättern schlau gemacht zu haben, so ist das wenn man von Haus aus "faul" ist und drauf hofft andere werden es dann schon richtigstellen , ist ja hiermit so auch geschehen bearbeitet 20. Juli 2012 von Kränchen Zitieren
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