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Geschrieben
Hallo zusammen. Ich bräuchte eine Einschätzung zu folgendem Problem.

Wir wohnen in einem Einfamilienhaus Baujahr 1958, welches in den letzten Jahren komplett saniert wurde. Das Haus hat einen gegossenen Betonkeller und ist ansonsten mit Steinen mit 2 Hohlkammern gemauert. Alle Außenwände sind mit 10 cm WDVS isoliert. Das Haus steht etwas schräg zur Straße, die nächste Ecke befindet sich in einem Meter Abstand zum Gehsteig.

Im Sommer 2007 wurde nun unsere Kanalisation erneuert und gleichzeitig vergrößert. Vor Baubeginn wurde vom durchführenden Bauunternehmen eine öffentlich vereidigter Sachverständiger mit einer Bestandsaufnahme der an die Straße grenzenden Häuer beauftragt. Dieser konnte zu diesem Zeitpunkt von außen (innen war er nicht) keine erkennbaren Schäden feststellen.

An Weihnachten fiel mit nun im ungedämmten Sockelbereich (betoniert und verputzt) ein Riss auf der bis ins Erdreich reicht (der Riss ist ca. 4,5 m vom Gehsteig entfernt, der Graben war ca. noch mals 3 m entfernt = 7,5m Abstand Riss - Graben). Innen ist dieser Riss ebenfalls zu sehen. Die Lage der beiden Risse ist bis auf wenige Zentimeter innen wie außen gleich.

Nun war besagter Gutachter diese Woche bei uns, um den Riss zu begutachten. Er meinte:
1.) nach irgendeiner Norm seien Schäden bei mehr als 4m Abstand vom Riss (nicht Hausecke) zum Graben nicht denkbar.
2.) wenn doch die Baustelle den Ausschlag gab, dann muss beim Keller gepfuscht worden sein (bspw. keine Eisen eingebracht worden sein).
3.) der Riss kann mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht durchgehen sein. So etwas hätte er noch nie erlebt. Ansonsten siehe 2.)
4.) wie weit der Riss ins Erdreich reicht lässt sich leider auch nicht von innen erkennen, da in diesem Bereich die Kellertreppe ist, die auf einer an der Außenwand "angelehnten" Mauer aufsitzt (somit kein Blick auf den Beton möglich).
wir sollten jetzt erst einmal 4 Wochen warten, ob der von ihm angebrachte "Rissobservator" etwas anzeigt.
5.) die Baufirma hätte Protokolle erstellt, aus denen hervorginge welche Maschinen eingesetzt wurden und ob diese für die Situation in unserer Straße geeignet gewesen seien. Das müsse er sich noch besorgen.

Was tun?

Natürlich warten wir die 4 Wochen ab (das Haus wird ja wohl nicht in sich zusammenbrechen). Irritiert hat mich bei dem ganzen Vorgehen, dass der nett auftretende Gutachter von der Baufirma bezahlt wird/wurde und nicht vom von der Gemeinde für die Planung usw. beauftragten Ingenieurbüro. Für mich ist dies erst einmal ein Rollenkonflikt für den Gutachter. Darüber hinaus fand ich seine Argumentation sehr einsichtig. Viele Punkte, warum es eigentlich kein durch die Baufirma verursachtes Problem sein kann (ordentlicher Maschineneinsatz, Protokolle, ...). Viel Punkte, warum es am Haus liegen muss (Abstand, kein Eisen, nur Putz gerissen, Riss kann nicht durchgehen sein, ...).

Für eine Einschätzung, wenn möglich, sind wir sehr dankbar!

Wir wollen ja kein neues Haus, wenn bei den Arbeiten aber ein Schaden entstanden ist, den wir nicht zu verantworten haben, dann möchte ich diesen schon behoben wissen.

Vielleicht habt ihr auch ein paar Tipps, wie wir in 4 Wochen dem Gutachter begegnen sollen. Danke!


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Geschrieben
Hallo,
dass der Gutachter von der Baufirma beauftragt wurde wird wohl den Grund haben dass bei der öffentlichen Ausschreibung eine Position im Leistungsverzeichnis aufgeführt wurde dass der Auftragnehmer eine Bestandsaufnahme erstellen zu lassen hat. Jedenfalls ist das bei uns schon öfters der Fall gewesen dass diese Leistungen dem Bauunternehmer aufgebürdet wurden damit sich der Auftraggeber da schön heraushalten kann wenn es zu Schäden kommen sollte. Da ist also wohl nichts anrüchiges daran.....
Wir hatten einen ähnlichen Fall vor mehreren Jahren, Bau einer Ortskanalisation, bestehendes saniertes Gebäude. Als wir unseren Kanalgraben direkt neben dem Gebäude ausgehoben hatten, kam plötzlich der Eigentümer und sagte uns er hätte Risse im Gebäude, im OG würden die Türen nicht mehr zugehen usw. Sein Rechtsanwalt hat dann die Baustelle eingestellt und mein Chef hat aus Kulanzgründen und dass die Arbeiten weitergehen können ein paar Tausend DM angeboten die vom Eigentümer aber abgelehnt wurden. Der Gutachter hat dann gravierende Baufehler herausgefunden die für den Schaden hauptursächlich waren und er hat keinen Pfennig Geld bekommen......
Viele Grüsse
Oliver
Geschrieben
Hallo, sind die Risse bzw der Riss senkrecht oder waagrecht verlaufend?
bei Fundamentbruch sind je nach Lage des Hauses immer zwei Risse zu sehen-übers Hauseck gesehn.
Befindet sich im Bereich des Risses irgendwelche Versorgungsleitungen,Hausanschlüsse??
Grüsse
Geschrieben (bearbeitet)
Wie in jedem Falle, wären Bilder zu dem Schaden und der Ortssituation nicht schlecht.



Im generellen geht man jedoch davon aus, das Lasten im 45° Winkel ins Erdreich eingeleitet werden.

Bitte einmal die Suche betätigen, hier gab es schon einmal einen Thread.


Bei diesem Thread ging es auch um Schäden durch Baumaschinen.


Gruß



bearbeitet von MaMu

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