40 Jahre Berufsleistungsvergleich

[Bauforum24 1.291]

Hamburg – Per Berufsleistungsvergleich testen einmal im Jahr Auszubildende in den Bauberufen berufsübergreifend ihr Wissen. Die Prüfungsgebiete sind Fachrechnen, Fachzeichnen, Fachkunde sowie Allgemeinbildung mit dem Schwerpunkt politische Bildung. Im Jahr 2006 haben rund 5000 Lehrlinge den freiwilligen Test absolviert. Sie kommen aus sechs Berufsfeldern: Bautechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung sowie dem Gartenbau, der Land- und Tierwirtschaft und dem Dachdeckerhandwerk.

„Berufsübergreifendes Wissen ist ein Plus, das Arbeitslosigkeit vermeiden hilft und den Wechsel erleichtert", sagt Bärbel Feltrini, zuständig bei der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) für Berufsausbildung am Rande der Berufsbildungspolitischen Tagung in Hamburg (16./17. November 2007). Der Berufsleistungsvergleich habe sich bewährt. Er wird seit nunmehr 40 Jahren durchgeführt.

Die Konkurrenz zwischen den Auszubildenden habe sich verschärft, stellt IG BAU-Vorsitzender Klaus Wiesehügel fest. Bundesweit fehlten über 300 000 betriebliche Ausbildungsplätze. „Es liegt an den Unternehmen, den beklagten und selbst verschuldeten Fachkräftemangel zu beheben. Wir brauchen eine Ausbildungsumlage wie im Bauhauptgewerbe, die den einzelnen Betrieb mit der Finanzierung nicht alleine lässt."

Zur Situation der Jugendlichen auf dem Ausbildungsmarkt äußerten sich Ottmar Schreiner, SPD und der Berliner Bildungssenator Jürgen Zöllner per Videobotschaft. Schreiner fordert, die Zahl der Schulabbrecher zu halbieren und die Schüler individueller zu fördern, vor allem jene aus sozial schwächeren Milieus.

„Jeder Mensch soll die Chance auf eine Berufsausbildung haben. Das ist die große gemeinsame Aufgabe von uns allen – hauptsächlich der Schule und der Wirtschaft", sagt Bildungssenator Zöllner.

Zur Berufsbildungspolitischen Tagung der IG BAU waren rund 170 Berufsschullehrer und Ausbilder geladen.