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Stuttgart. Bereits im dritten Jahr in Folge kann der Fachverband Bau Württemberg einen Anstieg seiner Lehrlingszahlen vermelden. So gab es 2007 in den insgesamt vier Ausbildungszentren des Verbandes im ersten Lehrjahr ein Plus von 5,6 %. 2005 stieg die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge nach jahrelangem Rückgang erstmals wieder um 3 %, 2006 um 6 %. Zuwächse wurden in diesem Jahr insbesondere in den Ballungsräumen registriert, wo auf Grund des derzeitigen Aufschwungs im Wirtschaftsbau die Betriebe wieder verstärkt ausbilden. Gefragt sind vor allem Beton- und Stahlbetonbauer sowie Maurer. Eher rückläufig dagegen sind die Ausbildungszahlen im ländlichen Raum. Hier spiegelt sich die derzeit schwierige Situation im Wohnungsbau wieder. „Dennoch freuen uns darüber, dass es mit den Lehrlingszahlen insgesamt wieder kontinuierlich bergauf geht“, erklärt Dieter Diener, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Bau. “Schließlich benötigen wir dringend gut ausgebildete Nachwuchskräfte. Bereits jetzt herrscht großer Mangel an qualifizierten Fachleuten auf dem Bau.“

Zurzeit bilden die Mitgliedsbetriebe des Verbandes rund 1.700 Lehrlinge aus. Allerdings wird es für die Bauunternehmen im Land immer schwieriger, ausbildungsfähige Jugendliche zu finden. Etliche Betriebe konnten auch in diesem Jahr ihre Lehrstellen nicht besetzen, da es an geeigneten Bewerbern fehlte. Ein Trend, der offenbar von Jahr zu Jahr zunimmt. Aktuelle Untersuchungen haben gezeigt, dass in Baden-Württemberg 18 bis 22 % aller Schulabgänger eines Altersjahrgangs nicht ausbildungsreif sind. So kann es nach Ansicht Dieners nicht weiter gehen: „Es muss sichergestellt werden, dass die Zahl der Jugendlichen ohne ausreichende Ausbildungsreife deutlich gesenkt wird. Dazu bedarf es jedoch gemeinsamer Anstrengungen aller - der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft. Nur so bekommen wir das drängende Problem des zunehmenden Fachkräftemangel hierzulande in den Griff.“

Verschärft wird die Situation durch den demografischen Wandel. So hat die Zahl der Schüler an den allgemein bildenden Schulen in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr erstmals abgenommen. Insbesondere an den Hauptschulen sinken die Schülerzahlen überproportional. Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren noch erheblich beschleunigen und den Konkurrenzkampf in der Wirtschaft um die besten Köpfe weiter forcieren. Deshalb unternimmt die Bauwirtschaft bereits seit Jahren vielfache Anstrengungen, um gezielt in Schulen für Nachwuchs zu werben. Unter anderem veranstaltet sie einmal pro Jahr in ihren 18 Ausbildungszentren einen speziellen Infotag-Bauausbildung, der im Schnitt von 9.000 Schülern und Lehrern besucht wird.

Ein ganz spezielles Problem in der Baubranche ist neben dem Mangel an geeigneten Lehrlingen die starke Überalterung der Führungskräfte. Insbesondere in der mittleren Führungsebene klafft eine große Lücke. So sind beispielsweise 50 % aller Poliere in Deutschland älter als 45 Jahre. Bis zum Jahr 2014 werden 7.500 von ihnen altersbedingt aus dem Arbeitsprozess ausscheiden. Aber auch bei den Bauingenieuren ist die Nachfrage größer als das Angebot. 2006 haben etwa 30 % weniger Studierende ihren Abschluss im Bauingenieurwesen gemacht als noch fünf Jahre zuvor. Immerhin nimmt die Zahl der Studienanfänger seit vergangenem Jahr wieder leicht zu. In Baden-Württemberg ist es seit kurzem übrigens möglich, auch mit Meistertitel ein Bauingenieurstudium zu beginnen.

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