Henry 9 Geschrieben 14. September 2007 Geschrieben 14. September 2007 Liebe Kraninteressierte,bei meiner Finnland-Reise habe ich mal, angeregt von Erkkils tollen Bildern hier im Forum, gezielt nach alten TDKs Ausschau gehalten. @Erkkil: Thank you very much for your great pictures, they have been a great inspiration for me to do this yourney. Your pictures remember me very much at my childhood in the early 1970's where i have lived in the second block that has been finished in a large new suburb, like Hervanta, but much smaller, in Southern Germany. All around our block was a big construction site, with cranes from Weitz, Potain, Liebherr, Kaiser .... After school I have watched the mounting and dis-mounting of the cranes, they did it just like on your pictures, with very little equipment. Directly on my way to school there was a Weitz-crane, for bulding an 21-floor Buliding, ist started about 25 m high, every two weeks ist was climbing two floors. When the building was finished, the crane climbed down almost to the ground, it took two whole days!Man sieht allerdings nur noch sehr wenige "historische" TDKs, kein Vergleich zu den Unmassen, die es in den 1970'ern gegeben haben muß.Meine erste Station war Tampere, uns allen durch Erkkils Bilder wohlbekannt. Zu meiner großen Enttäuschung war da aber von den historischen TDKs fast nichts mehr zu sehen, mit Ausnahme eines WEITZ ca. 15km vor der Stadt (aus Turku mit dem Zug kommend) und eines BETOX100 im Baustelleneinsatz im Stadzentrum.Interessant ist, daß Tampere selbst zu ganz großen Teilen aus den hunderten von Wohnblocks besteht, die man in den 1970-er Jahren (mit eben jenen TDKs) gebaut hat. Vom Aussichtsturm des "Hausberges" kann man dann noch die Blocks der Trabentenstadt Hervanta erkennen, mit 33'000 Einwohnern.Es hat da also in den 1970-ern einen unglaublichen Bauboom gegeben, danach ist die Bautätigkeit wieder auf ein relativ geringes Niveau zurückgegangen. (Auf den wenigen "aktuellen" Baustellen finden sich Liebherr- und Potain-Krane, die oft ganz neu, aber nie älter als ca. 10 Jahre sind, es gibt nur fast neue Krane oder eben noch ein paar ganz alte)Mich haben da mal die Hintergründe interessiert und bin dann durch die Stadt gelaufen. Mitten zwischen den Wohnblocks stehen dann unvermittelt einige wunderschöne alte Holzhäuser, ein einziger, vollständiger Häuserblock. Das hat sich dann als ein Museum entpuppt, die Wohnungen wurden mit der Originaleinrichtung der früheren Bewohner eingerichtet, man kann die Lebensläufe der ehemaligen Bewohner nachlesen. Der nette Museumsleiter hat mir dann einiges über die Geschichte und die Hintergründe erzählt:Früher bestand ein Grossteil von Tampere aus diesen schönen, einstöckigen, Holzhäusern. 1965 wurde dann der Beschluß gefasst, diese flächendeckend abzureissen und durch mehrstöckige Wohnblocks zu ersetzen. Ein Jammer, wenn man sich nur die reichverzierten, 2m hohen Kachelöfen anguckt. Jetzt fragt man sich natürlich, wo denn die vielen Menschen auf einmal herkommen, daß man eine Gegend, die bisher einstökig bebeaut war nun vierstöckig bebaut und zusätzlich noch gleichzeitig eine Trabantenstand baut.Der Grund erschließt sich dann in den Museumshäusern. Diese haben 4 Räume, jeder ist 15 qm groß, dazu kommt eine Gemeinschaftsküche im Flur. Nun war es aber so, daß ein Raum nicht von einer Person, sondern von einer Familie bewohnt wurde, also bis zu 4 Menschen auf 15 qm.Das bedeutet, daß die damaligen Bewohner vielleicht über den Umzug in eine "richtige" Wohnung nach heutigem Verständnis/Standard gar nicht so unglücklich waren, auf jeden Fall erklärt es den sprunghaften Zuwachs an Wohnfläche.Später ist man dan naber in Tampere städtebaulich andere Wege gegangen, die in den 1980-ern nicht mehr benötigten Fabrikgebäuse aus den 1850-er bis 1890-er Jahren wurden kiebevoll reaturiert und sind heute schicke Büros, z.B. für Telekommunikationsfirmen.Der nette Museumsleiter hat mir dann noch alte Fotos gezeigt, da sieht man dann, wie gerade die Holzhäuser abgebrochen werden und dahinter einen gerade entstehenden Wohnblock, mit einem Weitz-Kran davor.Und heute sind wir traurig, daß gerade die letzten dieser Kräne verschwinden und eingeschmolzen werden. Und damals waren sie eher ein Symbol des Fortschritts, der seinerseits die Holzhäuser zerstört hat. Da wird man schon ganz schön nachdenklich...Hier alter ein BETOX-100 (gab es schon in den 70-ern, siehe Erkkils Bilder) im Stadtzentrum von Tampere Zitieren
Henry 9 Geschrieben 14. September 2007 Autor Geschrieben 14. September 2007 noch mal der BETOX 100: Zitieren
Henry 9 Geschrieben 14. September 2007 Autor Geschrieben 14. September 2007 Dann bin ich weiter nach Norden gefahren. In Oulu gibt es (noch) ein Fabrikgelände, auf dem mehrere historische Krane stehen. Man findet es, wenn man der Bahnlinie nach Norden folgt, es ist ca. 3 bis 4 km vom Stadtzentrum entfernt. Der Taxifaher meinte aber, das die Fabriken, und damit auch die alten TDKs bals wegkommen. In den Fabriken werden noch die Fertigteile für das angrenzende Neubaugebiet hergestellt, danach werden sir geschlossen und das Gelände mit Wohnhäusern überbaut.In der Folge einige Bilder: Zitieren
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