Die Geschichte von Poclain?

[Holger 1]

Moin,

gibt es irgendwo im Netz eine Seite, die die Geschichte von Poclain aufzeigt, von Anfang bis "heute"?

Gruss
Holger

[janh 212]

http://generationdeux.chez-alice.fr/pagehistorique.html
Und dann auf die Pfeile klicken.

Allerdings nur auf französisch.

Gruß,
Jan

[Holger 1]

Danke!
Genau das suche ich ... nur auf deutsch oder englisch ... mein Schulfranzösisch ist ... sagen wir mal ... eingerostet.

[Wolfman 0]

Hier mal die Kurzversion von mir Falls es Unstimmigkeiten zu Daten gibt, bitte ich dies zu entschuldigen, da verschiedene Quellen teilweise unterschiedliche Angaben liefern :

1927 wurde von Georges Bataille und Antoine Léger eine Auto- und Landmaschinenwerkstatt in Plessis-Belleville gegründet. Plessis-Belleville ist ein kleiner Ort irgendwo nördlich von Paris. 1930, nachdem Léger gestorben war, gründete Bataille eine Firma und nannte sie Ateliers de Poclain (Poclain soll von "Flachsfeld" kommen).

Zunächst wurden Landmaschinen (Pflüge, Streuer etc.) gebaut unter anderem auch luftbereifte Anhänger (ein Riesenfortschritt zu der Zeit). Eine der Konstruktionen war ein Dreiradfahrgestell - später auch bei bei den Baggern wiederzufinden. 1948 wurde dann Crépy-en-Valois umgezogen, wo auch die Baggerfabrik gebaut wurde. Mit dem Umzug nannte sich die Firma "Copleva" eine Abkürzung aus unheimlich komplzierten französischen Wörtern Der Name war aber wohl auch bei den Franzosen nicht der Renner und 1953 wurde wieder umbenannt in "Poclain".

Der erste Versuch einen Bagger zu bauen war 1951, als eine Anhängemaschine ohne eigenen Motor, mit Zapfwellenantrieb und Hochlöffel (Typ "TU"). Dieser Bagger wurde Ende der '50iger Jahre weiterentwickelt und mit einem Motor versehen. So konnte das Teil auf (meist alte) LKW oder den Dreiradanhäger aus den Anfangstagen montiert werden. Zu dieser Zeit begann auch die Produktion des Mobilbaggers "TY" (auch auf Dreiradfahrgestell). Der TY wog ca. 8,5 Tonnen und konnte anfangs um 270° schwenken. spätere Typen konnten auch 360° endlos drehen. 1956 wurde die erste Niederlassung im Ausland gegründet - in Deutschland. Dann kamen Belgien und Italien dazu. 1961 kam der TY45 mit 10 Tonnen Betriebsgewicht auf den Markt und fand schnell Verbreitung.

Ein Jahr später folgte die Raupenversion und verschiedene andere Modelle im Bereich von 6 - 12 Tonnen. Eine Lizenfertigung begann zu dieser Zeit in Japan. Diese Firma wurde später Kobelco. Bis 1964 soll Poclain 10.000 (!) Bagger gebaut haben. Ab 1964 wurden auch größere Maschinen gebaut - zunächst der GC 120 mit ca. 20 to und 110 PS.

Weitere Modelle folgten und bis 1966 wurden bei Poclain in vier Werken 3000 Mitarbeiter beschäftigt. Die starke Nachfrage nach allen möglichen Baumaschinen veranlasste 1966 Poclain einen neue Firma zusammen mit Potain zu gründen: P.P.M. - Potain Poclain Materiel. 1969 wurde CMC gegründet und Radlader und Raupen gebaut. 1969 baute Poclain den bis dahin größten Hydraulikbagger mit 46 Tonnen, den HC 300

Ab 1971 wurden in vielen Ländern als Lizenz produziert, so z.B. Mxico,Brasilien und der Tschechoslowakei. In Frankreich betrug der Marktanteil 55 %. 1974 wurde die Palette in Design und Technik erneuert. Neue Kabinen, neue Steuerungen (bis dahin mit 4 Hebeln) und neue Hydraulikkomponenten kennzeichneten die Maschinen. Ab jetzt gab es die Modelle 75 P, 90 P und 115 CL, 600 CK und 1000 CK. Diese Maschinen gewannen weltweit hohe Marktanteile.

1977 kaufte der amerikanische Hersteller 40 % der Poclain Aktien und die Familie Poclain verlor in den folgenden Jahren weitere Anteile. Verschiedene Niederlassungen wurden von Case übernommen. Und bis 1988 übernahm Case Poclain vollständig - ab diesem Zeitpunkt wurde auch die Hausfarbe von Rot auf Braun umgestellt.

1989 wurde wieder eine neue Typenreihe vorgestellt, jetzt als CASE-Poclain 688,888 und 1088 um das Programm abzurunden wurden Maschinen hinzugekauft (z.B. bei Macmoter der 488).

Ab 1993 folgte die B-Serie dieser Typen jetzt nur noch als CASE. Hinzu kam als Neuentwicklung der 1288
Die Produktion in Frankreich wurde jetzt immer mehr "ausgelagert" der Trend zu billigen Produktionsstandorten begann.

1999 fusionierte CASE mit New Holland, das wiederum zum Fiat Konzern, ebenso wie Fiat-Hitachi und O&K, gehörte. In Frankreich wurden nur noch Mobilbagger gebaut. Andere "CASE"-Maschinen kamen von Sumitomo, Fiat oder Benati. 2004 wurde die Fertigung der Mobilbagger nach Deutschland (O&K) verlagert.

Soweit mir bekannt ist baut jetzt Poclain nur noch Hydraulikkomponenten. Schade !!!

[Gast LPK2232]

Hallo,
für alle die kein französisch können gibts hier einen Übersetzer.

Viele Grüße aus der Eifel

Philipp Müller