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Stuttgart - Die Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg erwartet durch das Projekt Stuttgart 21 eine Vielzahl an zusätzlichen Aufträgen für die Bauunternehmen im Land und damit einen deutlichen Beschäftigungsschub. Sie rechnet angesichts eines Investitionsvolumens von insgesamt 4,8 Mrd. Euro sowie Folgeinvestitionen durch begleitende Baumaßnahmen mit rund 3.000 zusätzlichen neuen Arbeitsplätzen, die bis zum geplanten Ende des Großprojektes im Jahr 2019 entstehen werden.

Dabei geht die Landesvereinigung Bauwirtschaft davon aus, dass bei dem gigantischen Bauvorhaben nicht nur große Spezialunternehmen, wie Tunnelbauer zum Zuge kommen, sondern auch viele mittelständische Baubetriebe. Neben dem eigentlichen Bau des unterirdischen Hauptbahnhofs in Stuttgart sowie dem Tunnel auf die Fildern werden schließlich auch eine Vielzahl von neuen Straßen, provisorischen Zufahrtswegen und verschiedensten Nebengebäuden benötigt. Außerdem sollen zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser sowie mehrere öffentliche Gebäude auf dem Areal von Stuttgart 21 entstehen. „Wir sind gut gerüstet für dieses Jahrhundertprojekt“, erklärt Dieter Diener, Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft. „Unsere Betriebe können nach den erforderlichen Ausschreibungen jederzeit mit den vorbereitenden Arbeiten beginnen.“

Die Bauwirtschaft erwartet von dem gewaltigen Bauprojekt nicht nur für die Region Stuttgart außerordentliche Impulse, sondern für das gesamte Umland. Stuttgart 21 trage entscheidend zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in Baden-Württemberg bei und sichere zahlreiche Arbeitsplätze auch in der nachgelagerten Wirtschaft. Nach dem jahrelangen Hin und Her sei dank des Einsatzes der Landesregierung der hiesige Wirtschaftsstandort nachhaltig gestärkt worden.

Allerdings äußert sich Dieter Diener kritisch zum Vorgehen des Bundes in dieser Angelegenheit. Es dürfe keinesfalls die Regel werden, dass die Länder gezwungen würden, sich an der Finanzierung von originären Bundesaufgaben zu beteiligen, um wichtige Bauprojekte überhaupt auf den Weg zu bringen. Ferner appelliert die Bauwirtschaft an die Landesregierung - vor allem aber an die Deutsche Bahn AG als Bauherrn - bei Stuttgart 21 auch mittelstandsfreundliche Ausschreibungen mit entsprechend kleineren Losen vorzunehmen, damit mittelständische Unternehmen angemessen an dem Projekt beteiligt werden.

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