Bauforum24 1.332 Geschrieben 25. Juli 2007 Geschrieben 25. Juli 2007 Bei der Modernisierung ihrer Transportkette im Werk Rugendorf entschieden sich die Schicker Hartsteinwerke für den Ersatz zweier starrer Vierzigtonner durch einen Bell B50D. Der Einsatz im oberfränkischen Diabas, geprägt durch lange Umlaufdistanzen mit großen Höhenunterschieden, ist eine weitere wichtige Hartstein-Referenz für den 6x6-Fünfzigtonner. Dank niedriger Ladehöhe ergänzt der Bell B50D die vorhandenen Lademaschinen im Werk Rugendorf ideal.Seit über 40 Jahren wird in Rugendorf bei Stadtsteinach Diabas abgebaut. 2005 wurden die dort ansässigen Hartsteinwerke Heiss mit den Standorten Stadtsteinach und Rugendorf von den Hartsteinwerken Schicker mit Hauptsitz in Bad Berneck übernommen. Mit heute insgesamt fünf Betrieben liefert die mittelständische Unternehmensgruppe die gesamte Bandbreite an Zuschlagstoffen für den Beton- und Asphaltbau, qualifizierte Mineralgemische sowie hochwertige Schotter und Wasserbausteine in den oberfränkischen Raum.In Rugendorf werden dabei vorrangig Schotter, Splitte und Edelsplitte, Edelbrechsande und Mineralgemische produziert. Der Abbau im 15 ha großen Steinbruch erfolgt im Sprengverfahren auf derzeit fünf aktiven Sohlen, die Aufbereitung erreicht in voller Auslastung eine Leistung von 250 t/h. Derzeit produzieren fünf Mitarbeiter unter Betriebsleiter Oswin Kirchner im knapp zehnmonatigen Einschichtbetrieb rund 240.000 Tonnen hochwertiger Splitte und Schotter pro Jahr.Charakteristisch für die Rugendorfer Produktion sind die langen Transportwege zwischen Abbaustelle und Vorbrecher. Bis zu 4000 m betragen die Umläufe, wobei die Fahrzeuge 120 Höhenmeter mit maximalen Steigungen von 20 Prozent zu überwinden haben. Zusätzlich erschweren schmale Fahrwege und enge Kurven den Transport des zuvor mit 4,5-m³-Schaufeln geladenen Rohgesteins. Bislang wurden für den Zwischentransport zwei 40-t-Starrrahmenkipper eingesetzt, die in nunmehr zwölf Jahren Betrieb hinsichtlich Transportleistung und Zuverlässigkeit zwar ausreichten, gerade auf den anspruchsvollen Fahrwegen in Rugendorf aber immer wieder für spektakuläre ?Ausfälle" sorgten, wie langjährige Mitarbeiter anschaulich berichten.Beim Ersatz der betagten 4x4 stand für Betriebsleiter Oswin Kirchner neben der vorgegebenen Transportleistung bei wirtschaftlichen Betriebskosten vor allem auch der sichere Fahrbetrieb auf den zudem noch stark witterungsanfälligen, unbefestigten Transportwegen im Vordergrund. Systembedingt boten sich knickgelenkte 6x6-Mulden an, wobei ein bloßer Fahrzeugtausch innerhalb der vergleichbaren 40-Tonnen-Nutzlastklasse allerdings nur begrenzte Vorteile bei Personal- und Betriebskosten gebracht hätte. Im Solobetrieb ohne Gegenverkehr erreicht der Fünfzigtonner schnelle Umlaufzeiten selbst auf engsten Fahrwegen. Gerade auf schneller Leerfahrt spielt der Bell B50D seine hohe, aber harmonisch-sichere Retarderleistung voll aus.Nach eingehenden Tests in Zusammenarbeit mit dem regionalen Bell-Partner BIV Bau- und Industriegeräte in Bindlach entschieden sich die Schicker-Verantwortlichen dann für die ?große Lösung" des Bell B50D. Als einziger 6x6-Fünfzigtonner mit inzwischen nachgewiesener Steinbrucheignung passt das Bell-Flaggschiff selbst im Solobetrieb exakt in die Rugendorfer Transportkette. Verantwortlich dafür sind insbesondere die gegenüber den bisherigen 4x4-Oldies besseren Fahrleistungen, die den nominellen Nutzlast-Nachteil von knapp 25 Tonnen pro Fuhre mit deutlich schnelleren und damit mehr Umläufen pro Stunde kompensieren. Tatsächlich sollen jetzt pro Stunde maximal sechs Fahrten erforderlich sein, um die Rugendorfer Aufbereitung voll auszulasten. Die automatische Heckklappe erhöht das Ladevolumen des Bell B50D auf ca. 30 m³, was in Rugendorf gut 50 Tonnen pro Umlauf bedeutet.Diesen Schnitt schafft Fahrer Arthur Hertel jetzt zuverlässig mit den 390 kW des aktuellen Tier-3-Mercedes-Benz-V8, dem neu eingeführten Sechsgang-Lastschaltautomaten Allison 4500 ORS und der Bremskombination aus Motor-/Getriebe-Retarder und Ölbadbremsen an allen Achsen. Werden die Bergauf-Leerfahrten ohne Gegenverkehr dadurch jetzt deutlich schneller, soll der Bell B50D beladen bergab mit sicheren, dank vorprogrammierbarer Retarderwirkung jederzeit beherrschbaren Fahreigenschaften überzeugen. Auch das lastabhängige, aktive Frontfahrwerk des Bell B50D spielt auf den langen Transfers mit gut 50 Tonnen Nutzlast seine Stärken aus.Hinzu sollen deutlich kürzere Rangierzeiten an Haufwerk und Vorbrecher kommen, wobei sich die breite, niedrig bauende Mulde mit automatischer Heckklappe (Volumen 2:1: ca. 30 m³; Ladehöhe: 3,39 m) schnell beladen und dank Rückfahrkamera und frei programmierbarer Kippwinkelbegrenzung (max. 70°) zügig und sicher am Brecherhaus abkippen lässt. Ein schnelles Beschicken des eingehausten Vorbrechers gewährleistet die frei programmierbare Kippwinkelbegrenzung der Bell-Mulde aus hoch verschleißfesten Stählen. Über eine weitere B50D-Referenz im deutschen Hartstein freuen sich (v. l.): Verkaufsberater Alf Luthardt und Verkaufsleiter Sven Hagen, beide B.I.V. Bindlach, Oliver Bonn, Bell Deutschland und Betriebsleiter Oswin Kirchner, Hartsteinwerke Schicker.(Fotos: Bell) Zitieren
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