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In Münster findet zur Zeit ein bemerkenswertes Neubauprojekt statt. Unter Erhalt der denkmalgesschützte Fassade, wird das Gebäude der NRW.Bank (ehemals Landesbank) abgerissen. Der Rückbau der Gebäude an der Friedrichstraße (Baujahr 1908-09) und Warendorfer Straße (Baujahr 1952) hat am 7. Mai 2007 mit der Entkernung der Gebäude begonnen.

Seit Mitte Mai 2007 sind auch diverse Abbruchbagger im Einsatz um den Rückbau der Gebäude zu bewerkstelligen. Die denkmalgeschützte Süd- und Westfassade des historischen Gebäudes an der Friedrichstraße bleibt erhalten und wird aufwändig durch ein Gerüst abgestützt (zum Rückbau siehe auch Beitrag hier) .

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Das ehemalige Erscheinungsbild der NRW.Bank in Münster

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Der Entwurf zeigt das fertiggestellte Gebäude
(Foto & Grafik: NRW.Bank)

Während der Massnahme werden rund 45.000 Kubikmeter umbauter Raum abgerissen. Daraus entstehen geschätzte 15.000 Kubikmeter Schutt, die abtransportiert werden müssen. Ab Juli 2007 erfolgt der Aushub der gut fünf Meter tiefen Baugrube.

Als öffentlich-rechtliche Förderbank des Landes ist die NRW.BANK zur EU-weiten Ausschreibung ihrer Gewerke verpflichtet. Bereits im Jahr 2004 fand der Architekturwettbewerb statt. In den Jahren 2005 und 2006 wurden die Planungs- und erste Bauleistungen ausgeschrieben. Bisher wurden folgende Unternehmungen beauftragt:
  • Objektplanung: Architekturbüro Ulrich Engel, Hamburg.
  • Projektsteuerung: Firma Assmann Beraten + Planen, Münster
  • Tragwerksplanung/Statik: Firma ahw, Münster
  • Planung der Technischen Ausrüstung: Firma GERTEC, Essen
  • Abbruch: ARGE Oevermann/Bauer, Münster
  • zudem als Nachunternehmer Firma Mensing, Billerbeck
Seit Ende Mai schützt ein rund 50 Meter langer Fußgänger- und Fahrradtunnel entlang der Warendorfer Straße die Passanten vor dem Abriss. Um den Tunnel auch optisch ansprechend zu gestalten, bietet er Informationen zu den Mitte Juni 2007 begonnenen ?Skulptur Projekte Münster". Damit leistet der zentral gelegene Fußgängertunnel ?Infowall Skulptur Projekte" einen Beitrag zu der Großausstellung, indem das Verhältnis von Kunst, Öffentlichkeit und städtischem Raum auf ihm Gestaltung findet.

Die Elisabethstraße ist bis zum Ende der Baumaßnahmen für den Durchgangs- und Fußgängerverkehr gesperrt. Sie nimmt ausschließlich den Baustellenverkehr auf. Durch die Innenstadtlage der Baustelle gibt es nur wenige Stellflächen für die notwendigen Container und Lagerflächen für Baumaterialien.

Die Baugrube wird bis September 2007 ausgehoben sein, so dass die Grundsteinlegung noch in diesem Jahr erfolgen kann. Die Baumaßnahmen sollen im Herbst 2009 beendet sein.

Die denkmalgeschützte Süd- und Westfassade des historischen Gebäudes an der Friedrichstraße 1 wird erhalten und auf der Nord- und Ostseite durch moderne Fassaden ergänzt. Die im zweiten Weltkrieg teilweise zerstörte Tragstruktur des Gebäudes wird neu errichtet. Hier werden größtenteils Büros entstehen, ergänzt um eine öffentlich zugängliche Cafebar, die sich über mehrere Ebenen erstrecken wird. Der historische Eingang, der bis 1945 bestand, wird an der ursprünglichen Stelle wiederhergestellt. Damit entfällt die erst nach dem zweiten Weltkrieg angefügte Treppe.

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Die denkmalgeschützte Westfassade des Gebäudes Friedrichstraße 1 vor dem Beginn der
Bauarbeiten.
(Foto: NRW.Bank)

Das Gebäude wird durch einen siebengeschossigen Neubau ersetzt. Der Neubau steht versetzt zum Altbau und bezieht sich in Proportion und Material direkt auf ihn. Durch einen erhöht liegenden, befahrbaren Platz mit darunter liegenden Nutzungsflächen werden beide Teile zu einer Einheit verbunden. Im Zentrum des Neubaus liegt die repräsentative, sechsgeschossige Empfangshalle, von der man in alle Gebäudeteile gelangt. Die Empfangshalle ist verglast, so dass der Übergang zu dem davor liegenden Platz fließend ist. Die durch den ungewöhnlich hohen Luftraum betonte Vertikalität der neuen Halle steht im Kontrast zu den horizontal angrenzenden Bürobereichen.

Direkt über die Empfangshalle zu erreichen sind sämtliche halböffentlichen und kundenorientierten Funktionen wie die Kundenräume, das Betriebsrestaurant und der Konferenzbereich. Diese sind im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss des Neubaus untergebracht. Die einzelnen Flächen lassen sich zusammenlegen und eignen sich so auch für größere Veranstaltungen. In den Obergeschossen des Neubaus befinden sich die Büros; die Vorstandsetage ist im sechsten Obergeschoss angesiedelt.

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Die geplante Empfangshalle
(Grafik: NRW.Bank)

Alt- und Neubau sind durch einen Sockel miteinander verbunden. Ein tagesbelichteter Gang innerhalb des Sockels verläuft zwischen den Foyers der Gebäude. Des Weiteren sind in dem Untergeschoss des Sockels auch die Anlieferung, die Küche sowie die Technik und Heizungssysteme vorgesehen. Oberhalb des Sockels entsteht ein öffentlich-zugänglicher Platz, auf dem bei gutem Wetter das Betriebsrestaurant des Neubaus und die Cafebar des Altbaus Außenplätze anbieten.

Die Fassade des Neubaus und die Oberfläche des Sockels werden aus hellem Naturstein bestehen, der in der Oberfläche dem des Altbaus ähnelt, aber in der Farbe heller ist. Klar abgegrenzt dazu stehen die raumhohen Fenster aus Aluminium und Holz.

Durch die Baumaßnahmen erhält der Sitz Münster 13.000 m² Brutto-Grundfläche (BGF) an neuen und modernen Büroflächen.

Die Gesamt-Grundstücksfläche (inklusive der bestehenden Bürogebäude an Elisabethstraße, Johanniterstraße, Warendorfer Straße) der NRW.BANK beträgt 8.500 m².

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