Gast kalverkamp Geschrieben 24. Juni 2007 Geschrieben 24. Juni 2007 Hi!Das mit den Spekulationen...... Disskutieren ja, aber der Grund, das der Kran gefallen ist, den kennen wir alle nicht. Sei es nun eine Windböe von der Seite (Lt. KronenZeitung...) oder ein angehängter Betonkübel, der aufgeschwungen ist und den Kran zu fall gebracht hat, fakt ist, das es der Kollege nicht überlebt hat.@Max: Ich fahre auch schon seit 12 Jahren mit den verschiedensten Kränen, auch bei Windstärken um 120 km/h, aber da ist dann selbst ein Betonkübel (hohes Gewicht, kleine Windangriffsfläche) nicht mehr Punktgenau abzusetzen. Von einer großflächigen Schalung, die wie ein Segel wirkt, mal ganz abzusehen. Und ins aufschaukeln ist mir ein Betonkübel noch nie gekommen. Egal, in welcher Auslegerposition der Katze...Da hatte ich schon eher probleme mit der Haltekraft der Bremsen, die sich bei diesen Windstärken aufdrehten und den Ausleger nicht auf Position hielten.@Kranführerkollegen: Ich weis nicht, wie Ihr es macht bei stärkerem Wind.... Meine fahrweise ist so, das ich den Wind ausnutze, anstatt ihm entgegenzuwirken. Sprich mit dem Wind vom Wind selbst drehen lassen, dann sanft kontern und eben der Windstärke angepasst die Stufen aufschalten. Gegen den Wind langsam die Stufen aufschalten, wenn ich merke, das ich an den Punkt komme, an den ich muß, die Stufen langsam runterschalten, dann merke ich wie der Wind dagegen arbeitet und wenn der Kran steht (absolut still....), dann drücke ich die Bremse rein. So habe ich eine einigermaßen saubere fahrweise und das letzte Pendeln, das vom Windlastregler (Spiel im Ausleger...) herrührt, ist nicht mehr sooooo schlimm und relativ leicht auszuregeln.@knuffi: Du weist aber schon, das eigentlich das Schalunglosreissen nicht erlaubt ist???? Von dem abgesehen, der Ruck, der durch den Kran geht, der lässt mich auch jedesmal in der Kabine so richtig festklammern..... @OTTO KAISER: Berufsrisiko hin oder her.... Man kann aber risiken vermeiden oder minimieren. Normalerweise hat ein jeder Kran irgenwo eine Grenze, bei der sich der Kran nicht mehr drehen lässt. Und die liegt bei den meisten Kranen irgendwo im Bereich 70- 80 km/h. Sicher gibt es Krane, die sich auch noch bei 100 km/h oder mehr bewegen lassen, aber die sind relativ selten, besonders bei den neuen Konstruktionen, die allesamt schon elektronisch überwacht sind.@derKarl: Das mit den Wetterwarnungen (besser Unwetterwarnungen!!) ist so eine Sache.... Ich bin zb. Segler am Attersee. Rund um den See stehen verteilt Warnanlagen, die bei Sturmvorhersage anfangen zu Blinken.. Doch wenn es hart auf hart kommt, fegt ein Sturm über den See, der ohne vorwarnzeit daherkommt. Da hast Du auf einmal eine Böe, kannst die Schot gar nicht schnell genug auffieren und liegst schneller auf der "Backe", wie wir Segler sagen, als Du bis 3 zählen kannst. Und dann hast Du die Warnanlagen "Sturmlaufen", läufst an die Boje oder an deinen Steeg, packst Dein Zeugs und nicht ein laues Lüfterl regt sich............... Alles schon erlebt... Zitieren
Gast Beat Geschrieben 24. Juni 2007 Geschrieben 24. Juni 2007 (bearbeitet) Ich weis meine Aussage hier ist sehr schmerzhaft, und macht mir sicher mehr Feinde als Freunde.Doch Spekulation hin oder, her. Auch an alle die, die noch bei starkem Wind Krangeführt haben, und dies alles noch gut fanden, den Wind noch zum Kranführen nutzen, und so weiter.Es ist ganz klar das die Vorschriften sagen, der Kran MUSS sicher geführt werden können. Was heisst dies genau? Der Kranführer hat alleine die Verantwortung ob es nun zu viel Wind, hat oder nicht. Letzte Woche hatten wir auch sehr heftigen Sturm. Auch mein Windmesser zeigte über 100km/h an. Doch ja ich alleine entscheide wie lange ich fahre. Übrigens dazu brauche ich keine moderne Instrumente um zu sehen wie stark der Wind bläst. Ein normaler Menschenverstand sieht dies auch.Daher gilt für mich die einfache Regel, egal welche Arbeit ansteht, wen ich das Gewitter sehe, oder den Wind merke, und ich sehen kann das sogar ein Sturm aufkommen könnte. Lasse ich mal meine Last abhängen. Ich stelle den Kran windfrei, und schaue mal wie sich das Wetter weiter entwickelt. Die Leute gehen in der Zeit eh meistens die Regenkleider anziehen, diese Zeit nutze ich um das Wetter zu beobachten, und entscheide dann wie es weiter geht.Alles andere ist total unverantwortlich. Vor allem gegenüber meinen Arbeitskollegen, und auch mir selbst.Hätte dieser Kranführer (so hart dies klingt) das betonieren eingestellt, und den Kran windfrei gestellt währe dies sicher nicht zu diesem schlimmen Unfall gekommen. Wen ich solche Sachen höre, verstehe ich immer mehr warum wir diese harten Kranführerprüfungen haben, und sich an die Vorschriften halten sollen. Die entstehen ja nicht um sonnst.PSWar dieser Kran nicht noch auf einem Schienenfahrwerk? bearbeitet 24. Juni 2007 von Beat Zitieren
Gast Beat Geschrieben 24. Juni 2007 Geschrieben 24. Juni 2007 Also ich finde das es Zeit wird dieses Thema jetzt hier zu beenden weil das Leben kann man diesen Kranführer nicht mehr schenken!Warum schliessen? Warum kann hier nicht mal über ein Unfall, auch wen er noch so tragisch ausgegangen ist diskutieren. Gerade die Berufskollegen könnten ja auch aus solch einem Unfall was lernen. Leider ist es ja heute so tragisch das man erst was daraus lernt wen es einen schlimmen Unfall gegeben hat.Es geht hier nicht um den Kranführer wieder zu beleben, sondern das man auch was daraus lernt, wie man sich eben bei Sturm verhalten "sollte". Zitieren
Kai 2 Geschrieben 24. Juni 2007 Geschrieben 24. Juni 2007 (bearbeitet) Diskutieren sollte man meiner Meinung nach schon, da andere vielleicht etwas lernen und in Zukunft vielleicht etwas anders handeln. Hab auch gerade mal nachgeschlagen. Laut einer 280EC-H BA: Abschnitt UVV, Betrieb, §30 6.1. "Der Kranfahrer hat dafür zu sorgen, dass dem Wind ausgesetzte Krane bei Sturm und Arbeitsschluss durch die Windsicherung festgelegt sind."Der Kranfahrer hätte das Betonieren, spätestes bei auffrischen des Sturms, unterbrechen müssen.Da muss ich Beat nämlich 100%ig zustimmen.Gruß,Kai bearbeitet 24. Juni 2007 von Beat Zitieren
Gast Beat Geschrieben 24. Juni 2007 Geschrieben 24. Juni 2007 (bearbeitet) Es ist doch so einfach. Bei uns auf der Baustelle überall anzutreffen, solche Schilder. Man kann doch nicht immer nur darüber reden, und das, dann nicht umsetzen. Bei mir ist es ganz klar. Die Arbeitssicherheit geht vor. Ob ich mit meinem Entscheid wenig Freunde schaffe, ist mir egal. Wen was geschieht, und ich vor Gericht stehe kommt auch keiner mit mir, dem ich angeblich ein Gefallen geboten habe.Auch ein Polier, oder Bauführer MUSS meinen Entscheid als Kranführer akzeptiert. Gerade von solchen Leuten erwarte ich volle Rückendeckung!Ich denke gerade solche traurige Ereignisse sollten uns Kranführer dazu bewegen unsere Verantwortung noch ernster zu nehmen. Wen dieser Kranführer überlebt hätte, würde es so oder so vor jedem Gericht verlieren. Niemand würde ihm irgend einer weise den Rücken denken. bearbeitet 24. Juni 2007 von Beat Zitieren
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