IG BAU: Tarifverhandlungen ohne Ergebnis vertagt

[Bauforum24 1.291]

Berlin - Die Tarifverhandlungen für die 680 000 Beschäftigten des Bauhauptgewerbes sind ohne Ergebnis vertagt worden. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und die beiden Arbeitgeberverbände, der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), trennten sich in Berlin ohne Annäherung.

"Den Aufschwung am Bau können die Arbeitgeber nicht wegdiskutieren. Sie wollen gute Fachkräfte zum Nulltarif, das machen wir nicht mit", sagt IG BAU-Verhandlungsführer Klaus Wiesehügel am Ende der ersten Tarifrunde. Die IG BAU fordert 5,5 Prozent mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütungen. Die Arbeitgeber haben noch kein Angebot vorgelegt.

Gleich zu Anfang der Verhandlungen hatte der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes erklärt, nicht für die ostdeutschen Arbeitgeber verhandeln zu können. "Der ZDB ist offenkundig zu schwach, um die Voraussetzungen für gesamtdeutsche Tarifverhandlungen zu schaffen und versucht, mit dieser Schwäche die IG BAU unter Druck zu setzen. Das wird ihm nicht gelingen", sagt IG BAU-Chef Klaus Wiesehügel. "Die Ost-Arbeitgeber wollen sich auf Kosten der westdeutschen Arbeitgeber und aller Beschäftigten deutschlandweit unlautere Wettbewerbsvorteile verschaffen. Wir wollen aber für ost- und westdeutsche Arbeitnehmer gleichermaßen höhere Löhne in gesamtdeutscher Verantwortung durchsetzen", sagt Klaus Wiesehügel.

"Die Behauptung der Arbeitgeber, es gäbe noch nichts zu verteilen, ist unglaubwürdig. Die Zahlen sprechen für sich", sagt Klaus Wiesehügel. Sogar für das Krisenjahr 2004 hatte die Bundesbank den Bauunternehmen
überdurchschnittliche Gewinne attestiert. Diese hätten sich in den letzten Jahren im Zuge der Erholung am Bau erheblich gesteigert.

Die Verhandlungen werden am 2. März fortgesetzt.

[Gast s1900]

ich weiss zwar nicht wie herr wiesehügel solche behauptungen darstellen kann, aber wenn ich sowas höre und lese krieg ich ne kriese...

soll mir doch die bundesbank mal zeigen, welche baufirma im jahr 2004 gut verdient hat. also ganz sicher, wir nicht... und wahrscheinlich die meisten mittelständler um uns rum auch nicht.

und daß es besser wird, stimmt so auch nicht. es sind zwar mehr ausschreibungen auf dem markt, aber die gehen genauso zu den scheiss preisen weg wie immer....
es wird zeit, daß die unternehmen auch mal wieder richtig was "verdienen". und wenn die schulden dann mal weg sind, dann können auch die arbeiter mal wieder bedacht werden....
ansonsten gehts nämlich ganz schnell auch anders rum und dann haben die arbeiter gar nix mehr wenns dumm läuft. denn nur wenn man was hat, kann man auch was geben...

also, etwas zurückhaltung bitte noch 1-2 jahre, bis die aufschwungs-kerze richtig brennt...

[T.V. 59]

Wir haben gestern zu diesem Thema eine nette Beprechung mit Chef und Chefin zum Thema Verdienst der letzten 2 Jahre geführt. Was übrig war, wurde reinvestiert in Betriebsausstattung um mit unseren eigenen Mitarbeitern gegenüber den Kollegen, die nur mit Subs arbeiten konkurrenzfähig zu bleiben.
Die Ausstattung ist dafür natürlich top.

Das Ergebnis der Besprechung war schlicht und einfach, falls die Preise auf dem derzeit sehr niederen Niveau bleiben und eine Lohnerhöhung auch nur halbwegs in den geforderten Dimensionen kommt, wird die Anzahl der Mitarbeiter reduziert und bei Bedarf mit Subs ergänzt.
Für laufende Objekte aus dem letzten Jahr wäre eine solche Lohnerhöhung ohnehin nicht abzufangen
Ich bin jetzt 18 Jahre fest angestellt und vorher 9 Jahre Ferienarbeit bzw. als Praktikant, solche Aussagen gabs noch nie.
Ich wollt schon immer mal rumänisch oder bulgarisch sprechen lernen.
Irgendwie gibts keinen Aufschwung in unserer Region, ich bekomme bei Ausschreibungen keine Preiserhöhungen durch, dafür jeden Tag Preiserhöhungen von Lieferanten auf den Tisch.

[Gast s1900]

so siehts nämlich draußen bei den firmen aus...
aber das hatten wir ja schon mal in einem anderen thread...

ich kenne kollegen, die haben letzten winter kredite im oberen 6-stelligen bereich benötigt um über den winter zu kommen. der letzte sommer war allerdings auch nicht prickeln, die betriebsergebnisse betreffend.

diesel, versicherungen, rohstoffe und so weiter. alles hat angezogen und nix ist billiger geworden.

und jetzt sitzen die kollegen da und haben die kredite über den sommer nicht weggebracht weil die preise nicht besser wurden oder die baustellen nicht da waren. jetzt geht das spiel von vorne los...

ich hab diese sorgen gottseidank nicht, wir sind kreditfrei, aber ich wollte auch nen neuen fertiger und hab nach genauestem rechnen gemerkt daß es einfach nicht drinliegt mit den zu erzielenden marktpreisen. so muss unsere 7 jahre alte maschine mit gut 9000 std nochmal nach umfangreicher überholung 2-3 jahre laufen...

schafft doch endlich mal einer die gewerkschaften ab, die bereichern sich doch nur selbst und bringen nichts als ärger und unfrieden.

[Thomas 6]

Muss mich leider meinen Vorrednern anschließen. Von einer Besserung bei den Baupreisen ist nichts zu spüren und es gibt einfach kein Geld zu verteilen.

Die Äußerungen des Herrn Wiesehügel sind deutlich gesagt eine bodenlose Unverschämtheit und für alle Unternehmer, die jetzt seit 10 Jahren mit immer schlechter werdenden Preisen und sinkenden Erträgen kämpfen ein Schlag ins Gesicht.

Sobald auch nur ein Funken Hoffnung aufkommt, dass sich an der Situation etwas zum Besseren ändern könnte, stehen sofort die Gewerkschaften mit unverschämten Forderungen auf der Matte und vernichten das bischen Aufschwung auf das wir noch warten schon im Vorfeld.