Bauforum24 1.332 Geschrieben 31. Januar 2007 Geschrieben 31. Januar 2007 Stuttgart - 2006 war für die baden-württembergische Bauwirtschaft ein gutes Jahr. Mit einem Umsatzplus von 11,6% bis Ende November wurden die durchaus positiven Erwartungen der Landesvereinigung Bauwirtschaft zu Jahresbeginn deutlich übertroffen. Dabei haben sich durchweg alle Sparten positiv entwickelt. So legte der Wirtschaftsbau um 12,7% zu, der Wohnungsbau stieg um13,1% und auch der Öffentliche Bau hatte einen Zuwachs um immerhin 8,4%. "Nach elf schweren Krisenjahren scheint unsere Branche nun endlich wieder einen moderaten Wachstumskurs anzusteuern", kommentiert der Präsident der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Thomas Schleicher, die aktuelle Entwicklung. Insbesondere im Wirtschaftsbau habe das allgemein gute Geschäftsklima im vergangenen Jahr zu mehr Investitionen geführt. Die sprunghafte Nachfrage im Wohnungsbau sei allerdings zum Großteil auf Sondereffekte wie die Abschaffung der Eigenheimzulage und die angekündigte Mehrwertsteuererhöhung zurückzuzführen.Gute Aussichten auch für 2007 Auch für die kommenden Monate gibt es positive Anzeichen. Als Gradmesser gilt der Auftragseingang, der bis Ende November 2006 im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 6,3% zugelegt hat. "Wir gehen davon aus, dass der jetzige Aufwärtstrend auf dem Bau auch 2007 anhalten wird, mit einer Abschwächung im ersten Halbjahr und einer stärkeren zweiten Jahreshälfte", erklärt Thomas Schleicher. Motor wird nach wie vor der Wirtchaftsbau sein, wogegen der Wohnungsbau deutlich an Schwung verlieren wird. Im Straßenbau werden die gestiegenen Mauteinnahmen voraussichtlich zu stärkeren Investitionen führen. Zudem hofft das Ausbaugewerbe mit zusätzlichen Impulsen durch die geplanten Gebäudesanierungsprogramme der Öffentlichen Hand. Bis Jahresende rechnet die Bauwirtschaft mit einem preisbereinigten Gesamtumsatzplus von 2-3%.Positive Auswirkungen auch auf die BeschäftigungssituationDie verbesserte Auftragslage hat sich überdies positiv auf die Beschäftigungssituation ausgewirkt. Der massive Stellenabbau der vergangenen Jahre kam 2006 nahezu zum Stillstand. Die Zahl der Arbeitslosen sank im letzten Jahr um 37%. Gleichzeitig nahm die Zahl der offenen Stellen um 69% zu. Gesucht werden insbesondere Fachkräfte. Für 2007 wird erstmals seit Jahren wieder mit einem leichten Anstieg der Beschäftigtenzahlen gerechnet. Auch die Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt stimmt optimistisch. So stieg die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge im letzten Ausbildungsjahr um 7,8%.Steigende MaterialkostenDurch die anziehende Baukonjunktur gab es in den vergangenen Monaten außerdem erstmals seit 1995 einen spürbaren Anstieg bei den Baupreisen. Allerdings hat sich die Rendite der Bauindustrie dadurch kaum verbessert. Grund für den Preisanstieg sind vor allem die massiv gestiegenen Materialkosten. So erhöhten sich 2006 die Preise für Betonstahl um 30,4%, für Bauholz um 26,2% und für Bitumen um 26,8%. Ursache hierfür ist das enorme Wirtschaftswachstum in China und Indien und der damit verbundene hohe Bedarf an Rohstoffen, bzw. Baumaterialien. Eine Entwicklung, die Präsident Schleicher mit Sorge sieht: "Die hiesige Bauwirtschaft und natürlich auch die Auftraggeber werden sich in nächster Zeit auf weiter steigende Baupreise einstellen müssen. Bei lang laufenden Bauprojekten ist dies ein schwer kalkulierbares Kostenrisiko. Das kann nur durch entsprechende Stoffpreisgleitklauseln abgesichert werden. Wir fordern deshalb alle öffentlichen Auftraggeber auf, insbesondere bei langfristigen Projekten eine solche Klausel in ihre Verträge mit aufzunehmen." Für 2007 haben die meisten Lieferanten von Baustoffen bereits neue Preiserhöhungen von durchschnittlich 8% angekündigt. Zitieren
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