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Geschrieben
Heute am 13. März 2007 fand die dritte Tarifverhandlung für das Baugewerbe in Wiesbaden statt.

Die Arbeitgeber haben zu Beginn der Verhandlung signalisiert, dass die Tarifverhandlung mit einer Kostenbelastung für die Betriebe von 2 % abgeschlossen werden kann.

Von diesen 2 % sollen nach Arbeitgebervorstellungen sowohl

> der notwendige Beitrag für die ZVK,

> eine Erhöhung des Verpflegungsmehraufwandes Ost,

> eine Einmalzahlung und

> die Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen

finanziert werden!

Die Einmalzahlung und die Lohnerhöhung wurden allerdings nicht beziffert. Werden die vorgenannten Punkte zusammengerechnet, so liegt kein ernsthaftes Lohnangebot vor, da die rechnerische Größe etwa bei einem Prozent liegt. mad_red.gif
Zwischendrin brachten die Arbeitgeber immer wieder eine deutliche Kürzung des zusätzlichen Urlaubsgeldes ins Spiel. Mit einem Minus von 10% - Punkten sollen die Belastungen der Betriebe gegenfinanziert werden. mad_red.gif

Bei der Finanzierungsfrage der ZVK scheiterten andere Modelle am Widerstand der Ost-Arbeitgeber des Handwerks. sad.gif

Die in der ersten und zweiten Verhandlung aufgetischten Forderungen zu Einkommenssenkungen (Berlin, Hamburg, Feuerungstechnisches Gewerbe) und sonstige Verschlechterungen in den Rahmentarifverträgen hielten die Arbeitgeber aufrecht. Hierzu fand aber keine vertiefende Diskussion statt.

Die Verhandlungen wurden ohne wirkliche Annäherung auf den 30. März 2007 vertagt. Dies wird die letzte Chance sein, um in freien Verhandlungen zu einem für uns akzeptablen Ergebnis zu kommen. eusa_think.gif

Wir haben in den letzten Jahren immer reingebuttert. Haben dafür gesorgt das niemand mehr im Winter entlassen werden muss. Die Arbeitgeber haben keie Nachteile mehr wenn sie die Leute im Winter behalten. Dafür zahlen Arbeitnehmer 0,8 % dazu. Arbeiten eine Stunde länger die Woche, haben den Winterausgleich hergegeben. Wir haben die Krise mitgetragen. Die Hälfte der Kollegen hat diese Krise mit ihrem Arbeitsplatz bezahlt.

Jetzt wendet sich das Blatt. In einigen Regionen herrscht Facharbeitermangel. Die Polen kommen nicht mehr.
Ingenieure sind händeringend gesucht.

Wenn der Bau überleben will müssen faire Bedingungen, sichere und gesunde Arbeitsplätze her. Wer seine Haut nicht auf dem Markt sondern auf die Baustelle trägt möchte nicht als Kranker enden. Jeder 2. muss mit 54 aufgeben, 60jährige gibt es nicht auf dem Bau. Die Rente mit 67 wurde beschlossen.

Fair Bedingungen und fairer Lohn sind die Vorraussetzungen um gute Leute zu bekommen und zu behalten.
Wer bei einem Seelenverkäufer arbeitet hat gute Chancen jetzt zu wechseln. laugh.gif

Zum Tariflohn. Würden sich alle an den Tariflohn halten, bekommt der Beste den Auftrag, und nicht der, der seine Leute am meisten bescheißt.

Und ist der Tarifvertrag für Allgemeinverbindlich erklärt wie der BRTV, dann bescheißt derjenige der sich nicht draran hält auch noch den Staat in dem er Steuern hinterzieht, die Sozialkassen, weil er diese Abgaben auch zu wenig bezahlt usw. Und wenn die Leute dann kaputt sind werden sie rausgeschmissen auf Kosten der Allgemeinheit sprich Sozialkassen.

Tarifverträge sind fair. Die Forderungen waren immer gerecht. In 50 Jahren hat es nur einen Streik am Bau gegeben. Vieleicht jetzt den Zweiten, die deutsche Bauwirtschaft schaufelt sich ihr eigenes Grab (mit modernsten Geräten) Aber ohne den Mann der die Maschine bedient läuft auch die Beste nicht. Und die Beste Maschine ist auch nur so gut wie der Mann der sie bedient. Und die Bauwirtschaft ist nur so gut wie die Menschen die dort arbeiten.
Und die hauen zunehmend ab, Dänemark, Österreich, Schweiz, Australien usw.
Nur die ewig gestrigen, die haben nichts begriffen. Es ist kaum Material zu bekommen, LKW und Bagger haben Lieferzeit, aber von Aufschwung keine Spur? mad_red.gif Da will man uns doch für dumm verkaufen. Nur Bauarbeiter sind nicht dumm. Viele wurden jahrelang mit der Angst um den Arbeitsplatz erpresst. haben Stundn umsonst gearbeitet, auf Lohn und Überstundenprozente verzichtet, Weihnachtsgeld wurde vielen auch verweigert. Jetzt ist Schluss damit. Wir haben die Krise mitgetragen, jetzt wollen wir auch am Aufschwung teilhaben. Wir haben auch Verantwortung für unsere Familien.

Mehr ist fair top.gif

Schöne Grüße




Geschrieben
Da kann man den Arbeitgebern nur zustimmen. Viele Unternehmer haben erstmal noch eine gewisse Zeit zu tun die roten Zahlen aus den letzten Jahren auszugleichen. Die Gewerkschaft meint ja dass dies in einem Jahr geht.
Zu Streiks wird es wohl kaum kommen. Wenn ich mir die Baustellen so anschaue gibts nicht mehr viele Leute die da streiken könnten. Entweder sind die Arbeiter keine Landsmänner oder aber die ganze Firma hält sich eh an keinen Tarifvertrag und die paar kleinen Hochbauer oder Straßenbauer reissen dann auch nicht mehr viel.
So schön 5,5% wären, man muss immer noch realist bleiben. Erst wenn die Preise um 10% nach oben gegangen sind, sind auch Lohnerhöhungen von >5% drin. Davon sind wir aber noch weit weg.
Gruß
Max
Geschrieben
Langsam frag ich mich schon, wenn ich den Kommentar des Betriebsratsvorsitzenden lese, ob es nur bei uns in der Region so mies ist mit den Preisen.
Überall in Deutschland scheint es bessere Preise, mehr Aufträge und keine arbeitslosen Bauarbeiter zu geben.
Teilt mir bitte mit, wo das besser ist, dann such ich mir dort ne Stelle, mich kotzt es langsam an, bei jeder Ausschreibung fehlen ein paar Prozent, dann werde alle Eigenkosten nach unten korrigiert, aber beim nächsten mal reichts wieder nicht.
Ich verstehe schon, warum bei uns jetzt zur Debatte steht Lohnerhöhung oder Weihnachtsgeld.


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