Zu Inhalt springen
Europas größte Bau & Baumaschinen Community - Mitglieder: 36.955

Recommended Posts

Geschrieben (bearbeitet)
oberhalb des Tulwa Steilhangs

Handisolierer umwickeln die fertiggestellten Rohrschweißverbindungen mit Primer dreilagig. Sowie bessern sie Transportschäden an den werkseitig schon vorgefertigten Korrosionsschutzisolierung der Rohre aus.
Sehr anschaulich und plastisch ist das in den Büchern von Thomas Burow dargestellt und nachzulesen.

http://semikolon-verlag.de/Aktuelles/Burow/burow.html

Für ehemalige Russland Arbeiter eine unumgängliche Pflichtlektüre, für historisch interessierte eine willkommene Abwechslung.

Das Buch von Thomas Burow: ERINNERUNGEN

Leseprobe

http://www.ddr-zeitzeugen.de/Trasse/Vorwort/vorwort.html

http://www.ddr-zeitzeugen.de/Trasse/Burow3/burow3.html

Bildquelle:M.Barth-Kraftfahrer LT- AT

2008/08/post-10245-1219694070_thumb.jpg

bearbeitet von thor38

Registriere dich um diese Anzeige nicht mehr zu sehen.

Geschrieben (bearbeitet)

Pipeline oberhalb von dem Tulwa Steilhang vorgestreckt, links ist die obrige Ansammlung aus einigen Metern Entfernung zu sehen.

2008/08/post-10245-1219729556_thumb.jpg

bearbeitet von thor38
Geschrieben (bearbeitet)
Vorstecker Teil 2

5. Wärend die IZV nach Beenden der Kapplage an dem Bohrwerkzeugwechselgestänge nun an ihre nächste Verwendungspositon gezogen ist und dort mittels dem Ringbackenfutter verspannt wird, holt der zweite vorhandene RLK das nächste anzubauende Rohrstück.

5.1 Das Rohr wird mit dem am angebauten Rohr stehenden RLK angehoben und das Schnee- oder Erdreichmaterial - je nach Jahreszeit - mit einer Planierraupe untergeschoben und somit ist ein praktikables Arbeiten für die nachfolgenden Schweißer-, Röntgen-Materialprüfungs-Arbeiten [ZWP] und die Handisolierer möglich.

Synchron dazu werden die anderen Schweißnähte erstellt:

6. erste Fülllage mit anschließendem Verputzen, also Säubern, durch die Schleifer,

7. zweite Fülllage mit anschließendem Verputzen also Säubern durch die Schleifer,

8. Decklage ist der abschließende und letzte Arbeit der Schweißer.

So konnten später bei voller Technischer und personeller Ausstattung je nach Geländeverlauf ca.11 bis in der Spitze 14 Schweißnähte erstellt werden je 12 Stunden Schicht.
Normal waren 12 fünffach Verschweißungen - Nähte!

Im Winter wurden die Schweißelektroden in einem Elektroden Ofen also vorgewärmt vorgehalten.

Jede Schweißnaht bekommt per Schlagstempel des jeweiligen Schweißers eine genaue Zuordnung. So kann bei späteren Qualitätsbeanstandungen sofort der jeweilige Schweißer belangt werden.

Des Weiteren wir jedes Rohr in ein StrangjournaL mit seiner werkseitigen Inventarnummer erfasst, um bei eventuellen späteren Mängeln die Lieferfirmen in die Haft nehmen zu können.

Viele kleine selbstverständliche Handreichungen und Zuarbeiten werden hier nicht näher aufgeführt.

Alle Schweißnähte werden dann zuerst geröntgt und die Schlackeeinschlüsse oder andere Fehler durch die Ausbesserer [VS - AB] beseitigt.

Röntge-Materialprüfungs-Arbeiten [ZWP]

ZWP: Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung

Dann kommen die Männer der Handisolierer, die wie bereits beschrieben, die Transportschadstellen, einzelne Russenrohre und eben die Schweißnahtstellen von Hand isolieren.

Mario

zum Bild: Jede Schweißnaht wurde mit einem in Teilsegmente unterteilten und durchnummerierten Röntgenfilm kontrolliert. So ließ sich bei der späteren anschließenden Ausbesserung der Fehlerstelle punktgenau die Reparatur ausführen. Bei der eigentlichen Röntgenaufnahme wurde durch Sicherungsposten ein weiter Umkreis abgesperrt, der einige hundert Meter Sicherheitszone umfasste.

2008/08/post-10245-1219868457_thumb.jpg

bearbeitet von thor38
Geschrieben (bearbeitet)
ZWP und anschließende Korrossionsschutz-Isolierung

Die deutschen Schweißer schweißten alle Schweißnähte steigend, weil man dadurch mehr Festigkeit und weniger Einschlüsse in die Naht bekommt!
Im Gegensatz zu den sowjetrussischen Kollegen der Pipelinebauer, wo nur jede 10. Schweißnaht stichpunktartig geröntgt werden musste, mit der Begründung dass die sowjetrussischen Arbeiter Qualitätsschweißer sind und dies daher nicht für jede ihrer Schweißnähte notwendig sei, wurde bei den deutscherseits erbrachten Schweißnähten jede Naht mit der Gammadefektoskopie kontrolliert. Und gegebenfalls ausgebessert. Wobei man anmerken sollte, das man russischerseits des öfteren mit zwei Schweißelektroden pro Schweißer die Schweißnähte erstellte, also nicht wie die deutschen steigend schweißte, sondern die Schweißnähte mehr "zuklexte".


Aber sie waren ja die Auftraggeber und konnten und wollten sich diesen "Luxus" leisten, und es kam wieder der alte Spruch zum Tragen:" wenn zwei dasselbe tun, so ist es noch lange nicht das gleiche!"
Diese oben beschriebene Vorgehensweise der sowjetrussischen Kollegen verursachte nicht nur bei den deutschen Technologen und Schweißfachingenieuren Kopfschütteln. Laut einer US-amerikanischen Studie von 1998 anhand von Satellitenbildern, die explizit nur das russische Pipelinesystem begutachtete, verloren die Erdgaspipelines zu diesem Zeitpunkt so viel Erdgas durch Undichtigkeiten und andere Leckaschen (nicht 100% geschlossene Kugelhähne an Abzweigungen), dass man beim Einspeisen in eventuelle Gaskraftwerke so viel Energie gewinnen könnte, dass man die Stromleistungen von ca. 36 Atommeilern erbringen würde.
Je nach Quellenmaterial scheint es sich auch heute - 2007/2008 - um einen Verlust von ca. 18 % bis 25 % des in die Pipeline eingespeisten Erdgases zu handeln. Was ja, jeder Laie sogar begreift, nicht ganz unerhebliche Mengen sind. Der Umgang mit dem ja vermeintlich unerschöpflichen Energierohstoff Erdgas muss gemeinhin als fahrlässig bezeichnet werden, inwieweit sich dies, wohl in der russischen Lethargie-Mentalität liegenden Teilursache, verbessert hat in der nachkommunistischen Ära, kann nur abgeschätzt werden.


Ein weiterer Sachverhalt, der noch zusätzlich für Undichtigkeiten verantwortlich ist, dürfte wohl der sein, dass das außerhalb des zu erstellenden Rohrgrabens verschweißte Rohr bei den Sowjetrussen nicht mit der notwendigen Behutsamkeit in den Rohrgraben verlegt wurde!!!
Unten nach dem Text werde ich einen Link einstellen wie das richtig aussehen muss und fachgerecht gemacht wird, damit die Pipeline bei den Absenkarbeiten in den ca. vier Meter tiefen Rohrgraben nicht beschädigt wird.


Die sowjetrussische Vorgehensweise war des öfteren davon sehr different!!!
Da wurden dann nicht selten 1,5 Kilometer mit zwei großen Planierraupen und zwei bis drei Rohrlastkrane - RLKs - mit einem Rutsch in den bestehenden Graben geschoben, "geworfen"!!! Dass dies der Haltbarkeit nicht gerade zuträglich ist, dürfte wohl jedem klar sein. Da man des öfteren die Pipeline russischerseits nicht immer vier Meter tief vergraben hatte oder nicht genügend sorgfältig mit Ballastierungselementen versehen hatte, und diese dann in der Folge durch das Grundwasser aufschwimmen konnte, sah man auch des öfteren an den schon fünf vorhandenen von sowjetrussischen Bauorganisationen schon erstellten Rohrleitungen oberflächliche Beschädigungen an der Korrossionsschutz-Isolierung sowie Stellen die gar keinen Isolierungsschutz hatten.


Selbst an Stellen, wo die Isolierung vorhanden war, zerstörte die Sonneneinstrahlung teilweise den Isolierschutz, da die Rohrleitungen nicht richtig vergraben waren.
Des Weiteren war es eigentlich nicht gestattet, den Pipelinekorridor der schon fünf vorhandenen Pipelines mit großen Kettenfahrzeugen zu überqueren, was aber ungeachtet dieses Verbotes des öfteren von den russischen Großgerätefahrern ignoriert wurde.
Selbst habe ich beobachtet, wie sich ein sowjetrussischer D355C-Fahrer auf einer der gasführenden Rohrleitungen beim Überqueren dieser bis auf die Rohrisolation, die dann an den Ketten hing, festgefahren hatte. Die abschließende Bergung durch seine Kollegen habe ich lieber nicht mehr weiter verfolgt - aus Gründen, die sich wohl jeder selber ausmalen kann!


Für die Überquerung des Rohrtrassen-Korridors waren extra sogenannte Trassenkreuzungen vorhanden, zumeist an Stellen, die sowieso einen Verbindungsweg zu anderen Ortschaften bildeten, dort war extra ein etwas erhöhter Fahrdamm aufgeschüttet, damit man auch gefahrlos die mit bis zu unter 75 at stehenden Pipelines queren konnte ohne diese zu beschädigen.
Solches Verhalten war nicht die Ausnahme sondern die Regel.

Ich bin mir bewusst, dass die oben geschilderte Vorgehensweise der sowjetrussischen Pipelinerbauer und die Handlungen nicht wirklich logisch nachvollziehbar sind, vielleicht ungläubiges Kopfschütteln verursachen werden oder gar von ihrem Wahrheitsgehalt her stark angezweifelt werden! Aber das ist nun mal wirklich so erlebt worden und von mehren Leuten unabhängig zu meinem Erlebnishorizont so zu bestätigt worden!

Richtige Fachgerechte Rohrverlegung vorsichtiges Absenken der Pipeline in den Rohrgraben------------>

http://forum.bauforum24.biz/forum/index.ph...=1317&st=60

Begriffserklärung: Gewerk ZWP
Auch Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung durch
Gammadefektoskopie

Mario

zum Bild: Röntgenfilm Schweißnaht Teilstück

2008/08/post-10245-1219869432_thumb.jpg

bearbeitet von thor38

Diskutiere mit!

Du kannst jetzt antworten und Dich später anmelden. Wenn du bereits einen Account hast kannst du dich hier anmelden.

Gast
Antworte auf dieses Thema...

×   Du hast formatierten Inhalt eingefügt..   Formatierung wiederherstellen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch umgewandelt und eingebettet.   Statt dessen nur den Link anzeigen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

  • Gerade aktiv   0 Mitglieder

    • No registered users viewing this page.
×
  • Neu erstellen...