Er"Fahrung"sberichte von TDK´s / Turmdrehkrane im Praxistest

[Gast Beat]

Das kann ich Dir nicht sagen.... Hab sowas bis jetzt wie geagt nur an Hallenkranen gesehen...und damit gearbeitet.

Hier habe ich eine der bekanntesten Adressen von einem Hersteller der diese Antikollisionssystem herstellt, und entwickelt. Da könnt Ihr sehen was Alvin mit dem Antikollisionssystem gemeint hat.

Leider hat sich das bis Heute nicht wirklich durchgesetzt weil die Anschaffung zu teuer ist.

Was ich hier noch sagen muss. Wen ich dies richtig in Erinnerung habe, so hatte mir mal ein Mitarbeiter von LIEBHERR gesagt das man diese Schwenkbegrenzungen, via Funk bei mehreren LIEBHERR DTK’s auf der selben Baustelle zusammen schliessen kann, und so die Kollision untereinander verhindern kann. Auch von Potain habe ich mal was von der Art gehört.

Doch bitte diese Aussage mit Vorsicht geniessen. Diese Aussage ist jedoch ohne Gewähr

Bei den einzigen bekanten Systeme wo ich auch weis das dies funktioniert ist dies wo ich hier von SMIE schon vorgestellt habe.
bearbeitet 22. März 2008 von Beat

[Geby 0]

Also, erst mal war ich nervös und habe gespannt Eure Reaktionen erwartet. Dazu ein Dankeschön (ich bin ja neu hier).
Da habe ich ja in ein Wespennest gestochen...
Beim MD175 funktioniert die Einscherung wie bei vielen anderen Potain. Viersträngig fährt man mit zwei Laufkatzen. Die Zweite wartet immer ganz hinten am Turm auf ihren Einsatz. Ich fahre die Erste ganz zurück (über den Endschalter hinaus) bis zum Kontakt mit der zweiten Laufkatze. Dann kann ich die zweite Flasche runterlassen. Diese muss vom Bodenpersonal oben an der ersten eingehängt und unten verbolzt werden. (Ich hatte auch schon intelligentes Bodenpersonal, das mir dann die Hubseilrolle ausbolzt hat.) Danach ziehe ich Hub auf und arbeite mit zwei Laufkatzen, sprich viersträngig. Dadurch wird die Hakenflasche fast doppelt so lang und verhält bis zur Gewöhnung wie ein Schiffchen, was sich beim 175er allerdings nicht so wild auswirkt.
Die Geschichte mit der Schwenkbegrenzung, nun, ist was ganz anderes. Von der Vorstellung, dass mein Nachbar gewarnt wird, dass ich jetzt da stehe, und er jetzt aufpassen soll, sind wir weit entfernt. Das entlockt mir höchstens ein verschmitztes Grinsen. Wir hatten im CECE Areal die S-Bahnlinie direkt vor uns (siehe Foto) und „mussten“ mit Schwenkbegrenzung arbeiten.
Lasst mir bitte an dieser Stelle etwas Atem!
Der BPR222 links von mir hat eine etwas eigensinnige Windfreistellung. Ganz hinten am Ausleger befinden sich Hebel, die mit der Laufkatze bewegt werden müssen. Man muss also mit gedrücktem Montageknopf ganz zurück in die Puffer fahren, wodurch die Windfreistellung per Drahtseile gezogen wird. Ich habe mal in dessen Auslegerbereich nach Feierabend Wände betoniert. Der BPR – Pilot (das Thema temporär hatte ich ja schon) zieht die Windfreistellung und schwenkt (Gott weiss wozu) volle Schubkraft in meine Richtung. Ich höre ihn noch am Funk schreien: „BRUNOO HAU AB ICH KANN DEN KRAN NICHT MEHR BREMSEN! (Wen wundert’s??). Ich reiss dem Maurer den Betonkübel aus den Händen und schon kommt die Rute Vollgas rein. Was soll man da sagen? - - - - ich weis es nicht.........
Wie Beat weiter oben schon erwähnt hat, es funktioniert nur auf Absprache, wonach ich persönlich auch keinen Papa und keine Mama mehr benötige. Einfach ein Bisschen Konzentration bitte!!! Es geht meiner Meinung nach auch nicht immer um irgendwelche SUVA-Paragrafen, sondern einfach um den klaren Verstand eines Kranführers.

Gruss, Geby

[Gast Beat]

@ Geby

Guter Bericht von Dir

Zu Deinem oben geschriebenen Beitrag sage ich nur: Theorie und Praxis. Schwenkbegrenzung, Antikollisionssystem...

Ich bin für die Praxis. Theorie ist was für Leute wo mehr als ich zu bieten haben
bearbeitet 22. März 2008 von Beat

[Geby 0]

Von Ostern bis ende August 2006 wurde in Spreitenbach ZH die IKEA gebaut. Ich hatte meine Stellung auf einem WK 262 SL bezogen.
Technische Daten:
Hakenhöhe ca. 40m
Ausladung 70m
max. Tragkraft 12?000kg
max. Tragkraft bei max. Ausladung 2?700kg

Ich konnte früher schon Erfahrungen mit WK 80 S, WK 60, 92, 122 und 192 SL sammeln. Über sämtliche Typen kann ich dasselbe sagen:
Sehr stabile Konstruktionen mit besten Eigenschaften in allen Bereichen.
Dies war nun mein erster Einsatz mit 70m Ausladung. Das war schon etwas Neues (Beeindruckendes) und hat mich anfänglich einige Mühe gekostet, die Bewegungen optimal auszunutzen. Einen 70er kannst du nicht mehr einfach rumdrücken wie du willst. Man muss die Feinheiten der Bewegungen spüren und viel exakter darauf eingehen. Sonst bewegt sich der Ausleger wie eine riesige Schlange, verweigert alles und die Kabine fühlt sich an wie die Fahrt durch einen Rübenacker im alten Cooper. Hat man die Distanzen und Geschwindigkeiten mal im Sack, mach es Riesenspass, diesen Koloss zu bewegen.

Probleme bei Wolffkranen hatte ich immer nur eines, dafür dieses bei jedem 192er und auch auf dem 262er. Mir steigt immer mal das Zeitrelais der ersten Hubstufe aus. Das wirkt sich so aus, das bei leichtem Anziehen der Last der Hub zu spät abschaltet. Das erste Mal bin ich erschrocken (beim Betonabladen) und habe den Hebel nach vorn gedrückt. Das war komplett falsch, weil genau das Gegenteil geschah. Ich hätte die Hakenflasche mit gedrücktem Abwärtsbefehl bis zum Ausleger hochfahren können. Nix passiert, roter Pilz sei Dank.

Bei uns wird oft mit Mietkranen gearbeitet. Das hat zwischendurch auch mal unangenehme Seiten. In diesem Fall war die Führerkabine ziemlich lädiert, ich musste erst mal eine grössere Werkzeugsammlung nach oben schleppen, um stabil sitzen zu können und die Steuerung zu fixieren. Vom Drehkranz habe über fünf Kilo Fett entfernt, bis die Gummidichtung sichtbar wurde. Na ja, Man kann nicht immer gewinnen....

Auch auf dieser Baustelle war in Sachen Kraneinsatz einiges los.
Links aussen ein WK 192 SL mit 60m AL. Weiter rechts steht ein WK 7031 FL
Dann der Grove GMK 6300 der Firma Keller und Hess Zürich.
Im Vordergrund der Demag AC 335 von Fanger Luzern und gleich rechts, weiter hinten noch ein Grove GMK 5180 ebenfalls von Fanger.
Anschliessend der WK 262 SL, und rechts nochmals zwei WK 192 SL mit 60m AL.
Etwas später setze die Firma Fanger noch einen Liebherr LTM 1500 ein.


Schönä Oschtermänitg

bearbeitet 24. März 2008 von Geby

[Gast Alwin]

Vergleich zwischen 140 EC-H6 FR.Tronic und 130 EC-B6 FR.Tronic , beide auf Turmsystem 112 EC-H mit 140 EC-H Grundturm.

Zuerst zum "Massengerät" 140 EC-H6 FR.Tronic/LITRONIC:
Der Durchstieg durch den Drehkranz ist komfortabel, der einstieg in die Kabine durch die Klappe ebenso.
Nach dem einschalten benötigt die neueste Version mit eingestellter Arbeitsbereichsbegrenzung !ca. 3 minuten! bis zum Punkt, wo man den Kran in Betrieb nehmen kann. Sprich den Steuerschütz einschalten kann.

Bei den neueren Versionen den FU´s im Schaltschrank kann man die Schwenkart (haben wir hier im Forum schon genug Diskutiert) einstellen. Bei dem auf unserer Baustelle ist die Schwenkart nach Drehmoment eingestellt. Sprich so, wie es die "alten Hasen" gewohnt sind zu schwenken. Sprich mit Kontern. Aber auch hier aufgepasst. Der Kran bremst sich trotzdem noch selbsttätig ein, und zwar nach einer bestimmten Zeit des nachlaufens. Zudem muß man beim "Kontern" verdammt aufpassen, das man im richtigen Moment ausschaltet, denn sonst fährt man in die entgegengesetzte Richtung weiter.

Hubwerk stufenlos mit Positioniermodus. Gibt trotz nur eines Getriebeganges fast nichts besseres.
Aufpassen muß man nur, das man den Positionierknopf NUR IM STILLSTAND LOSLÄSST!!!! Drücken während der Fahrt kein Problem, aber loslassen während der Hubbewegung schadet dem Hubgetriebe.

Katzfahren stufenlos... Die neueren Versionen sind für mich das beste, was es auf dem Markt gibt. Bei Kranen mit Litronic und EZG / LM2 steht im Modus LM2 eine etwas langsamere Katzbewegung zur verfügung, generell wird die Katzgeschwindigkeit aber mit zunehmender Last reduziert. Dies ist auch beim FR.Tronic so. Nur das der FR.Tronic KEINE LM 2 hat, der Litronic IMMER. Auch wenn jetzt auf der Seitenscheibe der Kabine LITRONIC steht, bedeutet das noch lange nicht, das auch LITRONIC drinnen ist.


Nun zum etwas "neueren" 130 EC-B FR.Tronic

Der Durchstieg durch den Drehkranz......... Eine Zumutung allerersten Grades, obwohl beide Krane auf ein und demselben Turmsystem stehen, kommt man selbst als normalgewachsener Mensch da fast nicht durch.
Dies hat nichts mit der Spitzenlosen Bauart zu tun, sondern das der einfach so eng konstruiert wurde, denn da wäre sicher noch mehr Platz, wenn das etwas anders gelöst würde.

Wenn man jetzt den Drehkranz durch ist, zuerst auf die linke Seite und den Hauptschalter einschalten. Im Gegensatz zum 140 EC-H ist der Kran binnen weniger sekunden "Einsatzbereit", denn wenn man die Kabine betritt. ist das Display sowie der Kran schon betriebsbereit. Sitz belegen, Hauptschütz ein und schon geht es los.
Dieser EC-B jedoch hat keinen FU, den man einstellen kann für´s Schwenken. Da gibt es nur die Einstellung über Drehzahl, sprich der Kran bremst sich selbst ein. "Kontern" kann man, aber man muß ebenso vorsichtig sein, denn auch bei diesem Kran fährt der Kran in die entgegengesetzte Richtung weiter, wenn man nicht im richtigen Moment ausgeschaltet hat. Sollte man durch Schaltfehler einen Pendler erzeugt haben, einfach den Hebel loslassen und die Automatik macht das schon.......... Ebenso beim 140 EC-H...

Hubwerk beim FR.Tronic mit Positioniermodus und 5 Stufen.... Geht aber trotzdem feinfühlig zu fahren.

Katzfahren mit 4 Stufen, nicht Stufenlos wie beim 140 EC-H.


Fazit: Der EC-B ist zwar kein schlechtes Gerät, aber mit weniger Einstellungsmöglichkeiten (auch am Display kann man nicht die Drehkraft einstellen wie beim EC-H..) und es blinken zb. am Display nicht die Anzeigepfeile der einzelnen Bewegungen, das Piepen als Kontrolle, das eine Bewegung eingeschaltet ist, gibt es beim EC-B auch nicht.
Mir persönlich ist der EC-H lieber..........