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Geschrieben (bearbeitet)
@Caterpillar91:

Die beiden Kühltürme des neuen Kraftwerks Westfalen in Hamm (Block D+E) werden "nur" 165 Meter hoch.
Siehe auch hier.

Die Kühltürme werden deswegen so hoch gebaut, weil sie bei den neueren Kraftwerken auch die Funktion des Schornsteins mit übernehmen. Die Abgase werden durch die Dampfschwaden mit in die höheren Schichten der Atmosphäre geblasen und dadurch besser verteilt (Konzentration in der Luft sinkt).
Das bringt mehr, als einen 250 oder 300 m hohen (oder noch höheren Schornstein) zu bauen.

Zur Info:
Der höchste Kühlturm der Welt steht in Bergheim (NRW), im Kraftwerk Niederaußem, mit 200 Metern Höhe.

bearbeitet von Holger2005

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Geschrieben
Hallo Max,

der 280 EC-H in Walsum im Kühler ist tatsächlich eine Sonderausführung. Im Gegensatz zu dem Kran in Neurath, hat dieser einen hochklappbaren Gegenausleger. ( Dieser wurde in Neurath beim 2. Kühler nachgerüstet). Diese Art von Gegenausleger ist nötig um den Kran exzentrisch in den Kühler zu stellen. Diese Art gibt es nur zweimal (bis jetzt). Der abklappbare Ausleger gibt es mehrfach. Ich hab das schon in Italien an einem 112 EC-H, in Spanien an einem 290HC, 3 X in Hongkong an 280 EC-H 16, in BRD Lippendorf an einem 280 EC-H, in Neurath an einem 280 EC-H und nun in Walsum an einem 280 EC-H, gesehen. Diese Art ist fast schon Serienreif. Leider gibt es zu wenig Spezialisten, die diese Versionen demontieren können.
Gruß

Gerd
Geschrieben (bearbeitet)
Hallo Holger,

zur Kühlturmbauhöhe: Ich muss Dir widersprechen. Es ist eine weitverbreitete Fehleinschätzung, daß die Kühltürme der neuesten Generation aufgrund ihrer Schornsteinfunktion im Durchschnitt 160 - 180 m hoch gebaut werden.

Schornsteine neuer Kohlekraftwerke werden i.d.R niedriger gebaut als aktuelle Kühltürme (Beispiele: Moorburg, Krefeld, Mainz, Brunsbüttel, Greifswald und Maasvlakte mit Kaminhöhen von 110 bis 150m)

Grund für die enorme Höhe und den gestiegenenen Durchmesser der Kühltürme ist die Absenkung des Kondensationsdrucks im Vergleich zu niedrigeren, älteren Türmen. Das führt zu einer stärkeren Kühlleistung, die sich in einer größeren Differenz zwischen warmem und kaltem Kühlwasser bemerkbar macht mit der Folge, daß der Wirkungsgrad des Kraftwerks um ca. 1,5% Punkte höher liegt als bei der Verwendung klassischer Kühltürme.

Der Bau sehr großer Kühtürme steht also in direktem Bezug zu Klimaschutz!

Der BoA 1 Kühlturm ist deshalb 200 m hoch mit 147 m Tassendurchmesser, weil aufgrund der Schallschutzlamellen an den Eintrittsöffnungen eine relativ deutliche Verringerung des Luftsstroms eintritt. Diese wird durch die enorme Bauhöhe und den riesigen Durchmesser kompensiert. Kühltürme wie jene in Neurath (173m/120m) würden auch in Niederaussem ausreichen, wäre dort nicht die Notwendigkeit gegeben, Schallschutzlamellen zu installieren.

Übrigens werden die Kühltürme in Hamm nach meiner Info 167 m hoch, Durchmesser 115 m.

Gruß
Kendal bearbeitet von Kendal
Geschrieben (bearbeitet)
Hallo Kendal!
Sehr ausführlich erklärt. Übrigens, die Kühltürme im brandenburgischen Kraftwerk Jänschwalde sind nur 113 Meter hoch.
Die 167 m Hamm klingen glaubwürdig, laut Prospekt RWE sind's 165 m, aber wegen den 2 Metern wollen wir hier nicht diskutieren. In Hamm gab's ja schon mal nen Kühlturm mit 147 Meter (Betonmast in der Mitte 181 m) Höhe, das war der 1991 gesprengte Seilnetzkühlturm des 1989 stillgelegten Kernkraftwerks THTR-300.

Und genau unmitelbar ans ehemalige AKW angrenzend, entsteht eben jetzt der neue Kohle-Doppelblock.
Ursprünglich war anstatt der beiden Kohleblöcke mal ein 1300-MW-Kernkraftwerk mit Druckwasserreaktor geplant, hab da mal irgendwo ein Modellfoto gesehen, da konnte man 3 Kühltürme nebeneinander sehen, den vom Kohlekraftwerk Westfalen, den vom THTR-300 und denn vom 1300-MW-AKW.
Übrigens sind die Maße der Kühltürme des neuen Kohleblocks identisch mit dem vom einst geplanten Kernkraftwerk.

Aber aus Umweltschmutzgründen setzt man in Deutschland ja auf CO2-haltige Steinkohle sad.gif


bearbeitet von Holger2005
Geschrieben (bearbeitet)

der 280 EC-H in Walsum im Kühler ist tatsächlich eine Sonderausführung. Im Gegensatz zu dem Kran in Neurath, hat dieser einen hochklappbaren Gegenausleger.



Das ist ja mal interessant! Wie genau kann man sich das hochklappen vorstellen? Ballast raus, und dann mit dem Hubseil/Flaschenzug einfach steilstellen?
Eventuell liegt hier dann auch der Grund für die geänderte Anordnung der Hubwinde (weniger Gewicht auf große Ausladung/wird durch Anzahl/Größe der Ballastblöcke kompensiert...?

...Bilder & Infos hierzu würden mich sehr freuen, falls das mal jemand zufällig vor die Linse bekommt!

Grüße wave.gif bearbeitet von Boogie_blaster

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