Verfahrenstechnik - TBM Vortrieb

[baggerjonny 0]

Hallo Zusammen

Ich bin ein ziemlicher Neuling in Sachen Tunnel Kran. Wie werden die Tübbings dann im Tunnel um die 90 Grad gedreht? Hat da vieleicht jemand von euch Bilder oder einen Video?

Vielen Dank

[Litronic 0]

Hallo, und herzlich Willkommen im Forum.

Die Tübbinge werden per Stollenbahn zur Vortriebsmaschine gebracht. Danach werden sie aufgenommen und durch einen Kran direkt hinter das Vortriebsschild transportiert. Dort nimmt sie der sog. Erektor auf. Das ist eine Vorrichtung welche die Tübbinge per Unterdruck aufnimmt. Der Erektor läßt sich um 360° drehen. Das bedeutet er ist in der Lage die Tübbinge in jede Position zu einem Tübbingring zu versetzen.
HIER unter "TBM-Vortrieb" findest du Viedos zum Setzten der jeweiligen Tübbinge.

Gruß Jonathan bearbeitet 12. Juni 2007 von tunnelmani

[Baulaie 0]

Fragen zum TBM Vortrieb der Nord-Süd Stadtbahn Köln


Ergänzend dies: inzwischen steht im Infobüro Alter Markt / Ecke Bechergasse ein m.E. schon sehr gutes Modell der beiden baugleichen TBM Tosca und Rosa. Sofern man z.B. durch diese Seiten generell weiss, wie die Kölner TBM funktionieren, kann man daran einiges (Zug der Lorenbahn, Errektor usw.) gut erkennen.

Daneben hab ich noch ein paar Fragen - an Litronic oder wer immer da was zu weiss:

Einbau der einzelnen Tübbinge:
Die werden wohl nach Platzierung per Errektor am letzten fertiggestellten Tübbingring und ggf. schon eingebauten Tübbingen vom aktuellen Ring befestigt? So wie es auf den Fotos der vorhergehenden Beiträge und am Modell aussieht, haben die Kölner TBM keine weiteren "Arme" o.ä., um die Tübbingelemente vorübergehend festzuhalten. Ich glaube aber nicht, dass die einzelnen Tübbinge so nacheinander eingebaut werden können, dass sie von alleine ohne Abstützung halten bzw. nicht runterfallen würden.

Durchstich:
In den verlinkten Videos geht es dabei sehr trocken und staubig zu. In Köln wird aber mit einer durch Bentonit-Suspension gestützten Ortsbrust gearbeitet. Reduziert man auf den letzten Metern Druck und Menge der eingesetzten Bentonit-Suspension dann immer mehr (bis. evtl. auf Null) oder ist mit einem "flutwellenartiger" Durchbruch zu rechnen?



VIele Grüße, Olli bearbeitet 12. Juni 2007 von tunnelmani

[Litronic 0]

Einbau der einzelnen Tübbinge:

Die Tübbinge werden einzeln vom Erektor aufgenommen und anschließend als Ring zusammengesetzt.
HIER sieht man direkt den Bereich in dem die Tübbinge eingebaut werden. Ist ein Vorschub beendet ( die Hydraulikzylinder für den Vorschub 1,5m ausgefahren) werden die Zylinder wieder eingefahren. Die Vorschubzylinder sind immer in Zweiergruppen angeordnet. Jede Gruppe kann seperat ein- und ausgefahren werden. Nun wird der Tübbing vom Erektor an die jeweilige Stelle versetzt. Die Vorschubzylindergruppe des gerade eingebauten Tübbings wird nun wieder ausgefahren bis sie den Tübbing an den zuvor verbauten Ring drückt und somit stabilisiert. Nun kann der Erektor den nächsten Tübbing einbauen, der wiederum mit einer ander Vorschubzylindergruppe angedrückt wird, bis der Ringschluss durch den Schlussstein erfolgt ist und sich der Ring selber trägt.

Durchstich:

Damit beim Durchstich nicht das gesamte Bentonit in den Zielschacht entweicht, wird der Zielschacht mit Wasser gefüllt. So wird ein plötzlicher Druckabfall im System vermieden.
bearbeitet 23. November 2006 von Litronic

[baggerjonny 0]

Danke Litronic

Mein Problem ist, dass ich ein Laie in dieser Hinsicht bin. Nun muss ich aber einen Kran konstruieren, welcher die Tübbinge vereinzelt und um 90 Grad dreht und wieder auf ein Förderband legt. Nun habe ich mich gefragt ob es irgend eine Drehscheibe gibt, und wo ich diese finden könnte.

bearbeitet 12. Juni 2007 von tunnelmani