Deutlich weniger Arbeitslose auf dem Bau

[Bauforum24 1.273]

Stuttgart - Der sich abzeichnende wirtschaftliche Aufschwung in der Bauwirtschaft hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. So waren im Oktober 2006 mit 4.642 Personen rund 51 % weniger Arbeitslose auf Baden-Württembergs Baustellen registriert als noch im Vergleichsmonat des Vorjahres. Gleichzeitig stieg die Zahl der offenen Stellen auf 2.071 und lag damit fast doppelt so hoch wie 2005.

Auf Grund der gestiegenen Nachfrage suchen viele Baubetriebe im Land derzeit verstärkt qualifizierte Facharbeiter, bekommen aber kaum passendes Personal. Sollte diese, an sich erfreuliche, Aufwärtsentwicklung anhalten, erwartet die Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg einen zunehmenden Facharbeitermangel. Laut Geschäftsführer Dieter Diener könnte es in den nächsten Wochen sogar zu erheblichen Engpässen kommen: „In den vergangenen zehn Jahren waren unsere Firmen gezwungen, wegen der schlechten Auftragslage massiv Personal abzubauen. Insbesondere qualifizierte Baufacharbeiter sind daraufhin in andere Industriezweige abgewandert. Deshalb ist der Markt für gutes Fachpersonal heute praktisch leergefegt."

Dieter Diener führt die vermehrten Bauaufträge der letzten Monate weniger auf Vorzieheffekte wegen der erhöhten Mehrwertsteuer zurück als vielmehr auf die allgemeine positive Grundstimmung in der Wirtschaft. Insbesondere die
gewerblichen Unternehmen im Land seien wieder bereit, längerfristig zu planen und in Erweiterungsbauten sowie in Baumaschinen zu investieren. Dadurch würde derzeit vor allem der Leasing- und Mietsektor für Baumaschinen regelrecht boomen.

Erfreuliche Anzeichen gibt es auch auf dem Lehrstellenmarkt. So meldet die hiesige Bauwirtschaft einen Anstieg an Ausbildungsplätze im ersten Lehrjahr um gut 8 %. Erstmals seit Jahren könnten die Bauausbildungsbetriebe außerdem wieder aus einer zunehmenden Anzahl an Bewerbern auswählen und damit auf qualifiziertere Schulabsolventen als bisher zurückgreifen.

(Quelle: Fachverband Bau Württemberg e.V.)