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Der Rhein-Main-Deponiepark: Von der Müllkippe zum Deponiepark

Am 7. Juli 2006 erreichte die erfolgreiche Umwandlung der Deponie Flörsheim-Wicker in den modernen Rhein-Main-Deponiepark ihren Höhepunkt. Nachdem vor drei Wochen die Mitarbeiter das neue Betriebsgebäude auf dem Gelände bezogen haben, wurde der Rhein-Main-Deponiepark offiziell mit einer Feierstunde eingeweiht. Einen Tag darauf präsentierte sich die modernisierte Anlage der breiten Öffentlichkeit. Anlässlich des im zweijährigen Turnus stattfindenden ?Tag der offenen Tür" machten sich fast 6.000 Besucher ein eigenes Bild von der Deponie mit neuem Gesicht.
Geschäftsführer Gerd Mehler meinte in seiner Eröffnungsrede, das neue Betriebsgebäude zeige symbolisch den Wandel in der langen Geschichte der Deponie. Hier werden Flächen für die Abteilungen Technik, Deponiekontrolle und Deponiebetrieb zur Verfügung gestellt, die bisher auf verschiedene Gebäude und Standorte verteilt waren.
Der Name Rhein-Main Deponie (RMD) steht heute für eine Firmengruppe, der im Rhein-Main-Gebiet die wichtige Aufgabe der umweltgerechten Abfallentsorgung auf verschiedenen Gebieten übertragen wurde. Dazu zählt nicht nur die Endverfüllung, Sanierung und Sickerung von Deponien, die schon seit Jahrzehnten in Betrieb sind oder waren, sondern auch die Aufbereitung von Wertstoffen und deren Rückführung in den Wirtschaftskreislauf.
Die Abfallwirtschaft hat sich seit Mitte der achtziger Jahre stetig weiter entwickelt. Eine ständige unternehmerische Herausforderung ist deshalb das frühzeitige Erkennen von Marktentwicklungen, um diese Unternehmensgruppe an der Spitze zu halten. Der bisher eingeschlagene Weg der engen Kooperation mit privaten Betreibern der RMD-Anlagen hat sich als ein sinnvolles, wirtschaftliches Konzept erwiesen. So war die Verordnung TASI (Technische Anleitung Siedlungsabfall), die der Bundesgesetzgeber zum 01.06.2005 erlassen hat und die die Behandlung von Hausmüll regelt, nur noch der letzte Anstoß. Diese besagt, dass unbehandelte Abfälle wie wir sie aus der Hausmülltonne kennen, nicht mehr eingebaut werden dürfen. Es bedarf der mechanischen, biologischen oder thermischen Vorbehandlung.
Der neue Deponiepark wurde als Gewerbegebiet gegründet. Hier haben sich bis heute zwölf weitere Betriebe unternehmerisch selbständig angesiedelt, die die RMD in den unterschiedlichsten Bereichen bei ihren Aufgaben unterstützen. So zum Beispiel eine Freiflächen-Photovoltaikanlage, die mit einer Modulleistung von rund 440 kWp auf einer Gesamtfläche von ca. 20.000 qm errichtet worden ist und rund 400.000 kWh Strom pro Jahr produziert. Diese deckt den jährlichen Strombedarf von 100 Vierpersonenhaushalten. Betreiber ist hier die RMD GmbH selbst. Oder eine Biologische Bodenbehandlungsanlage, in der unterschiedlich belastete Böden zum Wiedereinbau aufbereitet werden. Weiterhin ein Biomassekraftwerk, welches mit dem als Biomasse aufbereiteten Holz aus der ebenfalls hier ansässigen Altholzaufbereitungsanlage betrieben wird. Ebenso das Deponiegaskraftwerk, das auch von der Deponie selbst gespeist wird.
Nicht zuletzt findet man hier auch die neue Niederlassung Flörsheim-Wicker des Komatsu-Händlers Schlüter Baumaschinen GmbH mit Hauptsitz in Erwitte.
Bereits seit über 10 Jahren verbindet Komatsu und die Fima Schlüter über die Niederlassung in Hanau mit einem Stützpunkt in Flörsheim eine gute Zusammenarbeit mit dem Großkunden Rhein-Main-Deponie GmbH und deren Geschäftsführer Gerd Mehler. Als Dienstleister ist Schlüter hier für den Main-Taunus-Kreis tätig. Früher als Lieferant von Hanomag, später für Komatsu Maschinen. Schlüter war ständig präsent, lieferte, wartete und reparierte alle RMD-Geräte. Dabei ist der heutige Maschinenbestand auf eine stattliche Anzahl gewachsen. Beginnend mit einem Hanomag Compaktor CD280, der heute als Ausstellungsstück am Eingang nur noch an vergangene Zeiten der Deponie erinnert, bis hin zu den Komatsu-Maschinen: einem Baggerlader WB70A, den Radladern (ein WA90-5, ein WA320-5, zwei WA380-5), einem Mobilbagger PW130-7 und drei Raupen (D65EXL-12, D65PX-15 und D65EXL-15).

deponie_WA380WH.jpg



Typisch für den Deponiebetrieb ist hier sicherlich der Einsatz der beiden Komatsu-Radlader WA380-5 mit Hochkippschaufel, die ihren Einsatz im Working Flow mit Containern haben. Dabei kippen LKW's, die den Restmüll hier anliefern, ihre Containerladungen zunächst in einer Sortierungshalle aus. Danach wird der Müll mit Hilfe der Komatsu-Radlader (Motorleistung 140 kW/190 PS, Betriebsgewicht 18.000 kg, Schaufelvolumen 3,1 ? 4,5 m³) mechanisch vorsortiert, um später in die unterschiedlichen Weiterverwertungs- oder Entsorgungsstationen verbracht zu werden.
Die Maschinen sind in dieser Halle einem harten Dauereinsatz ausgesetzt. Durch die Kombination aus höchstem Drehmoment und neu entwickeltem Antriebsstrang erzielen sie Höchstleistungen. Nicht zuletzt die enorme Ausschütthöhe und -weite und der serienmäßige ECSS-Laststabilisator sind für das oft diffizile Vorsortieren der unterschiedlichen und sehr sperrigen Müllbestandteile vonnöten.
Das neue SpaceCab-Fahrerhaus mit den großen, rahmenlosen Scheiben ist das größte seiner Klasse und bietet einen unübertroffenen Fahrkomfort auf PKW-Niveau. Die optimale Rundumsicht, die Bedienung mit PPC-Kurzhebeln sowie das sehr geringe Innengeräusch von nur 70 dB(A) bieten dem Fahrer einen bequemen und sicheren Arbeitsplatz. Für den staubigen und mit Gasen angereicherten Halleneinsatz kann der Kühlerlüfter vom Fahrerhaus aus in reversierenden Betrieb umgeschaltet werden.
Ein robuster, verwindungssteifer Rahmen, ein vollhydraulisches Zweikreis-Bremssystem sowie die schweren HD-Achsen tun ihr Übriges, um diese Radlader zu langlebigen und zuverlässigen Partnern zu machen. Dabei garantiert das EMMS-Monitorsystem und die übersichtliche Anordnung aller Maschinenbestandteile eine einfache Wartung mit langen Intervallen.
Als die RMD im letzten Jahr eigenständige Unternehmen für ihren neuen Deponiepark suchte und Schlüter gleichzeitig Anfang des Jahres 2005 von Komatsu das Vertriebsrecht für das gesamte Süd-West-Gebiet der Bundesrepublik Deutschland erhielt, war der Entschluss der Firma Schlüter, sich hier mit einer eigenständigen Niederlassung anzusiedeln, die logische Konsequenz.
Die Niederlassung Flörsheim-Wicker mit angeschlossener Werkstatt ist ein Standort mit sechs Mitarbeitern (1 Kundendienstleiter, 1 Verkäufer, 1 Lagerist und 3 Monteure) und ist Teil der Schlüter Strategie im Süd-Westen, die sich aus den Niederlassungen in Hanau, Flörsheim-Wicker, Friedrichsthal bei Saarbrücken und Ludwigshafen zusammensetzt. Im gesamten Bundesgebiet besetzt Schlüter mittlerweile 12 Standorte.
Im Rhein-Main-Deponiepark beliefert und betreut der Komatsu-Händler nicht nur die RMD, sondern auch einige der anderen hier ansässigen Unternehmen, wie z. B. die FES ? Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH, die hier ihre Schlackeaufbereitungsanlage installiert hat, oder die Umweltschutz West GmbH mit ihrer biologischen Bodenbehandlungsanlage und die BKS GmbH mit ihrer Bauschuttaufbereitungsanlage.

"Flörsheim-Wicker ist für Komatsu und Schlüter Baumaschinen mittlerweile ein fester Stützpunkt im Rhein-Main-Gebiet", meint Thomas Schlüter, Geschäftsführer der Firma Schlüter. "Hier haben wir für das Komatsu-Programm, das für alle Branchen wie z. B. GaLaBau, Kreislaufwirtschaft, Kies-, Schotter- und Stahlwerke sowie Tief- und Straßenbau eine Lösung bietet, eine gute Plattform für das Neukunden- oder das Mietgeschäft."

[Foto: Komatsu Deutschland]


bearbeitet von Bauforum24

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