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Komatsu-Umschlagbagger: Mehr Zuverlässigkeit durch Serienfertigung

Dass draußen das Thermometer knapp 37 Grad im Schatten anzeigt, es penetrant nach Müll stinkt und ganze Schwärme von Wespen durch die Luft schwirren, von alledem merkt Andreas Darscht rein gar nichts. Der 40-jährige sitzt in einem Komatsu-Umschlagbagger PW220MH-7 und verlädt Müll auf der städtischen Deponie in Wiesbaden. Ohne die serienmäßig eingebaute Klimaanlage wäre bei derartigen Temperaturen und noch dazu in der prallen Sonne ein Arbeiten unmöglich. Doch Darscht ist zufrieden mit seinem Arbeitsplatz. Vom Gestank bekommt er in seiner Kabine nichts mit. ?Da lässt es sich gut arbeiten", sagt der Familienvater.
Auf einen Umschlag von rund 500 t Haus- und Gewerbemüll bringt der Baggerfahrer es in seiner Acht-Stunden-Schicht. Alle 15 bis 20 Minuten kommt ein Lkw, der den Unrat zur Verbrennung in die Anlagen nach Frankfurt und Offenbach bringt. Weil deren Kapazitäten nicht ausreichen, wurde der Müll vorher auf der Wiesbadener Deponie zwischengelagert. Alles in allem etwa 70.000 t und damit genau so viel, wie in der Stadt mit ihren Vororten in einem Jahr an Haus- und Gewerbemüll anfallen. Nur rund 20.000 t sind bisher ausgebaut worden, und in Zukunft muss weiterer Müll zwischengelagert werden.
Michael Grosch, zuständiger Sachgebietsleiter für den Bereich Abfallannahme beim Betreiber der Deponie, der Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW), geht davon aus, dass es wohl noch bis Ende 2008 oder Anfang 2009 dauert, ehe die Kapazitäten der beiden Verbrennungsanlagen so weit aufgestockt sind, den anfallenden Müll restlos zu entsorgen.

M_ll_PW220_7_MH.jpg



Für den PW220MH-7 und Baggerfahrer Darscht gibt es also noch viel zu tun. Zwischen 8 und 10 Ladespielen braucht er, um mit seinem Mehrschalengreifer den 20-Tonnen-Laster voll zu beladen. Der Untergrund, auf dem die 27 t schwere Maschine dabei steht, ist verdichteter Hausmüll und damit nachgiebig. Für Stabilität sorgen neben den vier Pratzen, die es beim 2,7 m breiten Unterwagen auf eine äußere Abstützbreite von 3,95 m bringen, auch das extra schwere Gegengewicht und die auf beiden Achsen angebrachte Zwillingsbereifung. Mit hochgeklappten Pratzen kommt der Umschlagbagger auf eine Transportbreite von unter 2,75 m. Standortwechsel sind damit problemlos möglich. In der Version mit 3,1 m breitem Unterwagen, die ebenfalls von Komatsu angeboten wird, liegt die äußere Abstützbreite bei 4,35 m. Die nötige Kraft liefert ein wassergekühlter 118 kW (160 PS) starker Diesel-Niederemissionsmotor mit Direkteinspritzung, Turbolader und Ladeluftkühlung. Außerdem ist die Maschine ? und das war eine wichtige Vorgabe der Stadt Wiesbaden ? mit einem umweltfreundlichen Dieselpartikelfilter ausgerüstet worden. Das Eindringen von Schmutz und Staub verhindert die serienmäßige Überdruckkabine.
Gerade mal 12 Sekunden dauert es, bis Baggerfahrer Darscht seine Kabine auf die maximale Sichthöhe von 5 m gefahren hat. Von hier bietet sich ihm ein optimaler Blick auf sein Arbeitsfeld. Er muss den bereits verdichteten Müll erst mit dem Greifer lockern und dann teilweise metertief ausheben. Eine maximale Reichweite von 12,65 m und eine Einstichtiefe bis zu 6,3 m (jeweils gerechnet bis zum Löffelbolzen) helfen seine Arbeit zu erleichtern. Das ausgehobene Material wird aufgehäuft und kann anschließend zügig verladen werden. Für eine gute Anpassung der Maschinenleistung sorgt das von Komatsu patentierte HydrauMind-System.
Ein weiteres Plus: Der PW220MH-7 wird nicht in kleinen Stückzahlen als Einzelanfertigung gebaut. Bei ihm handelt es sich um ein ausgereiftes Serienprodukt. Entsprechend zuverlässig sind laut Hersteller die eingebauten Komponenten und damit die ganze Maschine.
Davon ist auch Michael Grosch von den Entsorgungsbetrieben der Landeshauptstadt Wiesbaden überzeugt. Schon vier Wochen nach der ersten Maschine hat er gleich die zweite bestellt. Beide zur Langzeitmiete und vom zuständigen Komatsu-Händler, der Schlüter Baumaschinen GmbH. Für Grosch eine ?betriebswirtschaftlich sinnvolle Entscheidung". Wie lange er die Umschlagmaschinen benötigt, weiß er nämlich nicht genau. Das hängt davon ab, wann die letzte Tonne Müll entfernt und das Zwischenlager geschlossen wird.

[Foto: Komatsu Deutschland]

bearbeitet von Bauforum24

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